«Kahlschlag am Hang des Richterwilbachs in Hanenhus bei Bösingen» schreibt Marianne Walle-Zosso aus Bösingen in ihrer Mail an die FN-Redaktion. Das beigelegte Foto zeigt, dass die besagte Stelle derzeit sehr leer geräumt wirkt. Sie sei schockiert über das traurige Bild und frage sich, was die Gründe für die Abholzung des Lebensraums von Vögeln und Wildtieren seien. Die Nachfrage bei Revierförster Mario Inglin ergibt, dass es sich bei dieser Intervention um übliche Waldrandpflege handelte. Diese Arbeiten hat ein Waldbauunternehmen im Auftrag des privaten Besitzers durchgeführt.
Letzter Einsatz ist lange her
«Das Ziel des Eingriffs ist es, einen gestuften Waldrand zu erhalten», erklärt er. «Grössere Bäume mussten gefällt werden, um mehr Licht ins Gelände zu bringen und die Strauchschicht zu fördern.» In diesem Waldstück seien schon eine Weile keine Unterhaltsarbeiten gemacht worden, so dass Handlungsbedarf bestanden habe. Anfangs sei geplant gewesen, ein paar Bäume stehen zu lassen, sagt Mario Inglin. Davon sei man aber abgekommen. «Das Gebiet ist steil, und bei einigen Bäumen bestand aufgrund der Instabilität die Gefahr, dass sie umfallen.» Wären sie in den Richterwilbach gefallen, wäre es viel schwieriger gewesen, sie von dort wegzuräumen.
Der Revierförster hat Verständnis für die Reaktion von Marianne Walle-Zosso, die den Hang als trostlos empfindet. «Das bleibt nicht lange so», versichert er. Die Sträucher seien sozusagen in Warteposition. «Bis jetzt hatten sie einfach zu wenig Licht.» Vögel und andere Tiere fänden auf der anderen Seite des Waldes Unterschlupf, bis das Gelände ihnen wieder Lebensraum biete, ergänzt Mario Inglin.