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Mehr Masken und QR-Codes gegen Corona

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Seit heute morgen sechs Uhr gilt im Kanton Freiburg eine erweiterte Maskenpflicht. Ein Mund-Nasen-Schutz ist neu in allen geschlossenen, öffentlich zugänglichen Orten vorgeschrieben. Das heisst: Masken braucht es nicht mehr nur in Geschäften und Supermärkten, sondern nun auch in Bahnhöfen, auf Perrons, in Bahnhofunterführungen, Museen, Ausstellungsräumen, Konzertsälen, Eventhallen, Sport- und Freizeiträumen, Theatern, Kinos, Bibliotheken, Kultstätten, gemeinsam genutzten Räumen von Hotels, Banken und Poststellen sowie bei Schaltern der kantonalen und kommunalen Verwaltungen. Auch das Personal dieser Einrichtungen muss Masken tragen, ausser es befindet sich hinter einer Plexiglasscheibe. Weiterhin von der Maskenpflicht ausgenommen sind Kinder unter zwölf Jahren und alle Personen, die gerade Sport treiben.

Der Kanton sei bemüht, keine unverhältnismässigen Hindernisse für die Bevölkerung und die Wirtschaft zu schaffen, sagte Sicherheits- und Justizdirektor Maurice Ropraz (FDP) gestern bei der Bekanntgabe der neuen Massnahmen. Eine Maskenpflicht sei angemessen und gleichzeitig zumutbar.

Gezieltere Quarantäne

Betreiber von Discos und Bars, in denen vor allem im Stehen konsumiert wird, müssen ab heute die Kontaktdaten ihrer Gäste elektronisch registrieren. Zudem müssen sie erfassen, um welche Uhrzeit ein Gast ihr Lokal betritt und später wieder verlässt. Geschehen soll das mit einem QR-Code. Nicht obligatorisch, aber sehr empfohlen vom Kanton ist ein solches System für Restaurants.

Die neue Vorschrift habe Vorteile für die Contact-Tracer wie auch für die Gäste, sagte Maurice Ropraz. Quarantänen könnten gezielter angeordnet werden und die Anzahl der Personen in Quarantäne werde gesenkt, erklärte Patrice Borcard, Präsident der kantonalen Koordinationsstelle und Oberamtmann des Greyerzbezirks. Dass weniger Personen über eine Quarantäne informiert werden müssen, entlaste wiederum die Contact-Tracer. Zudem sei die Qualität der Kontaktdaten besser. «Die Einträge von zwei Uhr morgens auf der Liste einer Bar sind nicht leserlich», sagte Maurice Ropraz.

Von einer Pflicht, in Discos und Bars nur noch im Sitzen zu konsumieren, habe der Kanton abgesehen, so der Staatsrat. Eine solche Verpflichtung könne zu erheblichen Umsatzeinbussen und Schliessungen von Betrieben führen. «Nur noch im Sitzen zu trinken, würde das Konzept einer Disco infrage stellen.»

Bei Betrieben, die tagsüber ein Café mit sitzenden Gästen sind und abends zu einer Bar werden, gilt die QR-Code-Pflicht erst ab 17 Uhr; an Freitagen, Samstagen und an Vorabenden von Feiertagen ab 16 Uhr.

Plattform aus Bulle

Der Kanton empfiehlt den Betreibern von Discos und Bars, die Plattform Ok-Resto zu nutzen. Diese wurde von Format-Z und Astara SA, zwei Unternehmen aus Bulle, entwickelt und wird bereits von verschiedenen Betrieben im Kanton genutzt. Gemeinnützige Vereine und Sportclubs werden vom Kanton ermuntert, die Plattform Ok-Visit für die Registrierung ihres Publikums zu verwenden.

Zahlen und Fakten

20 Prozent der Corona-Tests sind positiv

163 Infektionen mit dem Coronavirus meldete der Kanton Freiburg gestern. Somit gab es seit Montag total 661 Fälle. Laut Staatsrätin Anne-Claude Demierre zählt der Kanton 212 Fälle pro 100 000 Einwohner für die letzten sieben Tage. 20 Prozent der Tests seien positiv, was sehr viel sei. Die Infektionen werden verstreut im ganzen Kanton festgestellt; am meisten im Saanebezirk mit über 200 Fällen in dieser Woche. 24 infizierte Personen befänden sich im Spital, davon drei auf der Intensivstation. Wegen der raschen Zunahme der Fälle seien die Abläufe des Contact-Tracings temporär angepasst worden, sagt Kantonsarzt Thomas Plattner: Kontaktpersonen von Infizierten würden zuerst per SMS über ihre Quarantäne informiert, ein Telefongespräch folge später. Das Team der Contact-Tracer wird laut Demierre weiterhin ausgebaut. Jetzt gehe es um Sensibilisierung und Prävention, so Staatsrat Maurice Ropraz. Die Vorsicht bei familiären oder privaten Treffen lasse nach. «Es ist in der Verantwortung jedes Einzelnen, die Schutzmassnahmen einzuhalten», appellierte Demierre. Bei einer Verschlimmerung der Lage seien schärfere Massnahmen nicht ausgeschlossen.

jmw
 
 
 

Die Gratwanderung zwischen Einsicht und Zwang

 

Weil sich das Coronavirus auch im Kanton Freiburg wieder rasant ausbreiten konnte, hat der Staatsrat nun gehandelt. Höchste Zeit und gut so. Doch ob die auf kantonaler Ebene verfügte strengere Maskenpflicht und neue technische Mittel für das Contact-Tracing ausreichen, um die gegenwärtige Ansteckungswelle zu stoppen, ist fraglich. Nicht von ungefähr fordert die Gesundheitsdirektorenkonferenz unterstützende und vor allem koordinierte Massnahmen auf Bundesebene. Denn mit dem bisherigen föderalen Flickenteppich ist die Wirksamkeit der einzelnen verhängten Massnahmen nicht sichergestellt. Auch für die Akzeptanz in der Bevölkerung braucht es rasch einheitliche Regeln. Noch scheint es möglich zu sein, mit vergleichsweise moderaten Eingriffen in die persönliche Freiheit die Lage unter Kontrolle zu bringen. Der Appell an die Vernunft der Leute hat also nichts mit Panikmache zu tun. Vielmehr sind Selbstverantwortung und erhöhte Vorsicht nach wie vor dringend notwendig, um ohne drastischere Einschränkungen weiteren gesundheitlichen und wirtschaftlichen Schaden von uns und von der ganzen Gesellschaft fernhalten zu können. 

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