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Mehr Sinn für Realität wäre gut

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Ich als Alpsenn und Hirt von über 300 Tieren bin vom Hirtenverband des Sense-Oberlandes und der Talschaft Jaun masslos enttäuscht. Es ist einfach, den Wolf als Bestie darzustellen, wenn man die eigene Arbeit nicht gemacht hat. Warum veröffentlicht der Hirtenverband keine Fakten und Zahlen, es fehlt auf der ganzen Linie an Transparenz. Warum haben die «Freiburger Nachrichten» den Wolf so einseitig und unausgewogen als Ärgernis dargestellt?

Fakt ist: Im Kanton Freiburg wurden 2015 24 000 Grossvieheinheiten gesömmert. Der Bund–also die Steuerzahler–bezahlten dafür Sömmerungsbeiträge in Millionenhöhe. Fakt ist auch: Wolf und Luchs haben 2015 im Kanton Freiburg elf Schafe und zwei Ziegen gerissen. Der Wolf ist also für uns Hirten überhaupt kein Problem, wenn die nötigen Herdenschutzmassnahmen getroffen werden.

Nun will der Hirtenverband einem populistischen Verein beitreten, der nicht mit Wahrheiten argumentiert. Der Verein «Lebensraum ohne Grossraubtiere» stellt lobend fest, dass die vom Wolf ausgehende Gefahr für den Menschen endlich nicht mehr ignoriert wird. Er fordert, dass man sich verstärkt zur Gefährlichkeit des Wolfes bekennen soll. Die Realität sieht aber ganz anders aus: In den letzten 20 Jahren gab es in ganz Europa keinen einzigen Toten durch einen Wolfsangriff. Seit 1950 fanden in ganz Europa gerade mal neun Übergriffe statt. Meist handelte es sich um tollwütige, provozierte, angefütterte oder aus Gehegen entlaufene Wölfe. Die Tollwut hat man hierzulande im Griff, und überhaupt sollten wir uns an die Relationen erinnern.

In der Schweiz gibt es immer wieder Tote und Verletzte durch Mutterkühe und Stiere auf Alpen. Es kommt zu Hunderten von Angriffen auf Menschen durch Hunde. Niemand will deswegen Hunde und Kühe verbieten. Zweifelsohne stellt der Wolf eine Gefahr für ungeschützte Nutztiere dar. Die Gefahr des Wolfes für Menschen als dringendes Sicherheitsproblem darzustellen, nährt jedoch nur die übersteigerte Angst vor dem Wolf. Mehr Realitätssinn und Faktentreue würde in dieser Debatte guttun.

«In den letzten 20 Jahren gab es in ganz Europa keinen einzigen Toten durch einen Wolfsangriff.»

 

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