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Mehr Transparenz bitte!

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Mit lukrativen Mandaten bei Banken, Versicherungen und Krankenkassen nehmen Schweizer Parlamentsmitglieder jedes Jahr über 6 Millionen Franken ein und sitzen somit als Lobbyisten im Parlament. Der unabhängige Vergütungsexperte Urs Klingler sagt, dass die Bevölkerung alle Interessenbindungen kennen müsste, was heute aber nicht der Fall sei. Das Problem: Niemand kontrolliert, ob die Parlamentsmitglieder ihre Interessenbindungen im öffentlich zugänglichen Register vollständig angegeben haben. Sanktionen gibt es keine. Somit muss man nun wirklich kein Verschwörungstheoretiker sein, um zum Schluss zu kommen, dass gewisse Interessenverbindungen von lobbyierenden Parlamentariern Fragen aufwerfen könnten.

Transparenz ist auch im Sport ein grosses Thema. 1999 wurden mit der Gründung der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) gewisse Spielregeln eingeführt. Dieses System funktioniert gut und regelt die sportliche Seite des Systems. Bevor die Wada gegründet und somit eine weltweite Transparenzrichtlinie eingeführt wurde, hatten sich wichtige Stakeholder jahrelang aus Angst vor Enthüllungen gegen deren Gründung gewehrt. Der Auslöser für den Sinneswandel war letztendlich der menschliche Übermut, der das Leistungsniveau in derart unmenschliche und gesundheitsgefährdende Dimensionen getrieben hatte, dass das ganze System seine Glaubwürdigkeit verlor. Schauen Sie sich doch bei Gelegenheit den autobiografischen Film «The Program» über den mehrmaligen Tour-de-France-Sieger Lance Armstrong an. Darin wird auf eindrückliche Weise aufgezeigt, wie sich die Persönlichkeit des US-Amerikaners durch Doping veränderte.

Wie wir alle wissen, gibt es aber auf der politischen Seite des Sportsystems noch Handlungsbedarf. Die intransparenten Entscheidungsprozesse bei der Vergabe von Olympischen Spielen oder Fussball-Weltmeisterschaften sorgen immer wieder für Kopfschütteln. Wie in der Politik die Parlamentarier, werden im Sport die Sportler und die Sportfunktionäre von den Mächtigen der Industrie umgarnt, damit sie sich im Sinne ihrer Interessen engagieren.

Aber kommen wir auf das Thema Transparenz im Bundeshaus zurück. Wenn ich mit Freunden und Bekannten diskutiere, spüre ich eine zunehmende Skepsis gegenüber den Politikern, weil sich diese immer mehr hinter Parteiprogrammen verstecken, anstatt sich für die Sache einzusetzen. So ist zum Beispiel für viele Aussenstehende unverständlich, warum die Kostenexplosion im Gesundheitswesen nicht reguliert werden kann. Es herrscht Verwunderung darüber, dass die Energiewende nicht mit mehr Konsequenz vorangetrieben wird. Es wird auch angeregt darüber diskutiert, wie die Milliarden für Armeematerial nachhaltiger eingesetzt werden könnten. Man muss nun wirklich kein Schelm sein, um zu denken, dass gewisse Parlamentarierinnen und Parlamentarier bei der Entscheidungsfindung nicht nur sachbezogene Interessen verfolgen.

Ich bin ein klarer Verfechter von totaler Transparenz – sowohl im Sport als auch in der Politik. In diesem Kontext bewundere ich jede und jeden, die sich dafür einsetzt! Besonders in der heutigen Welt sind Werte wie Glaubwürdigkeit und Vertrauen leider keine Selbstverständlichkeit mehr.

 

Patrick Buchs kennt die Schweizer Sportszene bestens. Der diplomierte Sportmanager und Swiss-Olympic-­Trainer Spitzensport war zwischen 2003 und 2017 für verschiedene nationale Sportverbände tätig. Der ehemalige Düdinger Diskuswerfer war 2008 und 2012 als Trainer und Funktionär an den Olympischen Spielen tätig. Seit 2018 arbeitet er für Mercuri Urval im Bereich der Personal- und Organisations­entwicklung.

 

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