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Mehr Verbindlichkeit gefordert

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Mehr Verbindlichkeit gefordert

Der VCS Freiburg hat gegen das Projekt der Poya-Brücke Einsprache erhoben

Die Begleitmassnahmen sollen verbindlich ins Bewilligungsverfahren integriert werden, fordert der VCS Freiburg und rekurriert gegen das Projekt der Poya-Brücke.

Von JEAN-LUC BRÜLHART

Erst am Donnerstagmorgen wird bekannt, wie viele Rekurse gegen das Projekt der Poya-Brücke nach der einmonatigen Einsprachefrist endgültig eingegangen sind. Bereits jetzt steht fest, dass gewichtige Organisationen wie die Freiburger Sektion des Verkehrs-Clubs der Schweiz (VCS) oder Pro Freiburg (siehe Kasten) rekurriert haben.

Zuerst Zielvorgaben und
dann Massnahmen?

Der VCS ist nicht grundsätzlich gegen die Poya-Brücke, wie er am Dienstag an der Pressekonferenz festhielt. Er macht aber in seinem Rekurs geltend, dass die Begleitmassnahmen nicht verbindlich im öffentlich aufgelegten Projekt enthalten sind. «Wir wollen diesbezüglich nicht bloss Versprechen, sondern Gewissheit», sagte Vorstandsmitglied Pierre-Olivier Nobs. Dies sei auch die Bedingung, um Bundesgelder zu erhalten, «und für diese Subventionen müssen wir uns einsetzen», sagte Michel Monney, Vorstandsmitglied im VCS. Der VCS Freiburg unterstützt das Projekt nur, wenn es keine Steuererhöhung mit sich zieht.

Der Kantonsingenieur Claude Morzier widerspricht. «Es ist besser, in einem ersten Schritt Zielvorgaben zu definieren.» Der Verkehr würde sich in den kommenden Jahren noch verändern. Es sei deshalb angebracht, die Massnahmen zu einem späteren Zeitpunkt umzusetzen. Würden sich die Massnahmen dann als ungenügend erweisen, könne immer noch reagiert werden. Dieses Vorgehen habe sich bei der Umfahrungsstrasse H189 in Bulle und La-Tour-de-Trême bewährt, was gemäss Morzier auch vom zuständigen Bundes-Departement bestätigt wurde.
Neben den unverbindlichen Begleitmassnahmen stört sich der VCS auch daran, dass die Kathedrale und das Burg-Quartier zu wenig vor dem Verkehr geschützt werden. «Anfänglich hiess es, die Zähringerbrücke für den Individulverkehr komplett zu schliessen», so Michel Monney. Bereits jetzt würden sich aber Ausnahmen abzeichnen. «Das können wir nicht tolerieren. Wir müssen auf der Schliessung der Zähringerbrücke beharren.»

Verminderung des Verkehrs

Zudem soll eine Verminderung des Verkehrs erreicht werden, ohne diesen in andere Quartiere zu verlagern. «Wir wollen nicht das Burg-Quartier retten und gleichzeitig ein anderes Quartier opfern», sagte Pierre-Olivier Nobs. Die Verlagerung des Verkehrs auf den Öffenlichen Verkehr decke sich mit der Zielvorgabe des Verkehrsverbunds der Agglomeration Freiburg (Cutaf). Diese sieht vor, bis zu 50 Prozent des Verkehrsaufkommens in der Stadt über den Öffentlichen Verkehr zu bewältigen.

Obere Limite festlegen

Der VCS Sektion Freiburg fordert deshalb das erneute öffentliche Auflegen der Umweltverträglichkeitsprüfung und den Bericht über die Auswirkungen des Verkehrs vom 10. Juni 2005. Die Studien sollen eine obere Limite für den Verkehr pro Abschnitt enthalten und die Tatsache berücksichtigen, dass Bauprojekte bestehen (Agy, St. Leonhard) und im Stadtzentrum drei neue Parkplätze geplant sind. Zudem seien Lärmschutz- und Luftreinhalte-Massnahmen zu berücksichtigen.

Nicht Verhinderer,
sondern Verbesserer

Trotz des Rekurses will der VCS nicht die Rolle des Verhinderers einnehmen. Michel Monney erinnerte, dass in den meisten Fällen, in denen der VCS einen Rekurs bis vor das Bundesgericht zieht, er auch Recht erhält. Mit der Einsprache solle das Projekt verbessert, aber nicht verhindert werden.

Rainer Weibel, Anwalt des VCS, bedauert, dass im Vergleich zum Projekt aus dem Jahr 1998/99 nur die Linienführung geändert wurde. «Die Verantwortlichen haben es verpasst, vorgängig mit dem VCS oder mit den Quartieren zu verhandeln», so Weibel. In den Gemeinderat der Stadt Freiburg hat er nach eigenen Aussagen «kein Vertrauen». Weibel befürchtet, dass nun mit der Bereinigung der Rekurse Zeit verloren geht. Hätten vorgängig Gespräche stattgefunden, wäre kaum Einsprache erhoben worden, so Monney. Die Freiburger Sektion hatte in Bezug auf den Rekurs gegen die Poya-Brücke vom VCS Schweiz grünes Licht erhalten.
Auch Pro Freiburg rekurriert

Pro Freiburg gibt in seiner Einsprache zu bedenken, dass die Brücke in der Nähe von zwei geschützten Objekten vorbeiführt: Das Schloss Poya und der dazugehörende Park. Die Vereinigung begrüsst zwar die Bemühungen des Kantons, diese Objekte zu schützen. Trotzdem seien die Auswirkungen der Bauarbeiten noch zu wenig bekannt, hält Pro Freiburg in einer Medienmitteilung vom Dienstag fest. Die Vereinigung fordert die Überarbeitung und Ergänzung des Teil-Richtplans in Bezug auf das Verkehrsaufkommen. So sei darin festzuhalten, die Emissionen zu vermindern.

Die neue Brücke sei nur gerechtfertigt, wenn Verbesserungen in der Lebensqualität für die Anwohner und der Schutz der Kulturgüter gewährleistet seien. Pro Freiburg bedauert zudem, dass es die Stadt Freiburg in den letzten fünf Jahren verpasst hat, Massnahmen zu treffen, die seine historischen Bauten besser zur Geltung kommen lassen.

Verkehr stark einschränken

Wie der Verkehrs-Club der Schweiz Sektion Freiburg fordert Pro Freiburg die ausnahmslose Schliessung der Zähringerbrücke für den Individualverkehr. Auch sei der Verkehr zwischen Murtengasse und Varis, Neustadt und Au sowie auf der alten Brunnengasse und dem Lorettoweg zu verbieten oder stark einzuschränken. jlb

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