Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Mehrere Wege zu günstigem Wohnraum

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Im Gegensatz zu anderen Kantonen gibt es im Kanton Freiburg bedeutend weniger Wohnbaugenossenschaften», sagte Emmanuel Michielan, Mitglied der Genossenschaft Life (siehe Kasten), am Donnerstagabend im gut gefüllten Saal des Centre Le Phénix in Freiburg. Um auch in Freiburg Diskussionen zur kollektiven Wohnform zu lancieren, hatte Life einen Diskussionsabend organisiert–etwa mit Pascal Krattinger, Sektionschef des kantonalen Wohnungsamts, der Freiburger Stadtarchitektin Nicole Surchat Vial und Pierre Mauron, SP-Grossrat und Präsident der Freiburger Sektion des Schweizerischen Mieterverbands.

Aktuell gebe es im Kanton Freiburg rund 3000 subventionierte Wohnungen, sagte Pascal Krattinger bei der Vorstellungsrunde, in der alle Teilnehmenden ihre Sicht auf die Wohnbaugenossenschaften darlegten. Mit über sechs Millionen Franken pro Jahr wende der Kanton zurzeit eine beträchtliche Summe auf, um auch günstige Wohnungen bereitzustellen.

Da der Bund die Wohnbauförderung nach dem Wohnbau- und Eigentumsförderungsgesetz (WEG) einstelle, werde der Kanton die Zahl der subventionierten Wohnungen aber nach und nach reduzieren. «2023 werden es etwa noch 100 sein», so Krattinger.

Kein Gesetz zum Wohnen

 In Freiburg gebe es kein generelles Gesetz, das finanzielle Hilfen für Wohnungen vorsehe. Nun gelte es, Lösungen für die Zukunft zu finden; dabei könne auch die Förderung von Wohnbaugenossenschaften ein Teil sein.

«Da liegt aber noch ein langer Weg vor uns.» Deshalb sei auch die Information wichtig. Gerade mit Wohnbaugenossenschaften könnten auch Privatpersonen für ein besseres Angebot an preisgünstigen Wohnungen sorgen. «Denn die ganze Verantwortung an den Kanton abzuschieben ist nicht die richtige Lösung.»

Private verpflichten

Besonders im städtischen Umfeld sei es nicht einfach, an bezahlbaren Boden zu kommen, sagten mehrere Leute aus dem Publikum und warfen die Frage auf, ob nicht die Stadt da helfen könne.

Freiburg besitze sehr wenig Land, sagte Stadtarchitektin Nicole Surchat Vial. Neben der Subventionierung und dem Bereitstellen von Boden gebe es aber noch eine dritte Möglichkeit, um günstigen Wohnraum zu fördern: bei der Planung. Zurzeit seien in Freiburg 20 Detailbebauungspläne in Arbeit, dies bedeute rund 6000 Wohnungen.

«Es wäre gut, wenn wir auch die privaten Promotoren verpflichten könnten, einen Prozentsatz der Wohnungen einem gemeinnützigen Zweck zur Verfügung zu stellen und unter dem Marktpreis anzubieten–wie dies in anderen Kantonen gemacht wird. Im Kanton Freiburg fehlen dazu aber jegliche gesetzlichen Grundlagen», sagte Surchat Vial. Er sehe gar eine vierte Möglichkeit, um günstigeren Wohnraum zu schaffen, sagte Pierre Mauron, der zurzeit Unterschriften sammelt für die vom Schweizerischen Mieterverband lancierte Initiative «Mehr bezahlbare Wohnungen», die von Bund und Kantonen ein stärkeres Engagement für preisgünstigen Wohnraum fordert.

Kanton als Bauherr?

 «Wenn Pensionkassen und Sozialversicherungen Häuser bauen und die Wohnungen vermieten können, warum dann nicht auch der Kanton und die Gemeinden?» Da die öffentliche Hand weniger gewinnorientiert sei als andere Institutionen, könne sie damit selbst für günstigen Wohnraum sorgen. Der Kanton etwa habe genug Vermögen, um in Wohnungen zu investieren–zumal diese auch bei moderaten Mieten eine Rendite abwürfen, sagte Mauron. «Was fehlt, ist der politische Wille.»

Zur Genossenschaft

Noch auf der Suche nach einem Grundstück

Die Wohnbaugenossenschaft Life wurde im August 2014 gegründet. Der Name Life setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der Wörter «Logements Intergénérationnels Familiaux Evolutifs» zusammen. 18 Erwachsene und 15 Kinder sind Mitglied von Life. Ziel ist es, lebensfreundliche Wohnungen, die den Bedürfnissen von Familien, Paaren, alleine lebenden Menschen und Wohngemeinschaften angepasst sind, zu erstellen und das Zusammenleben zwischen den Generationen zu fördern. Noch sucht Life aber ein Grundstück oder ein zu renovierendes Gebäude in Grossfreiburg, wo sie ihre Pläne verwirklichen kann. Ebenfalls möchte Life eine Freiburger Plattform für Wohnbaugenossenschaften gründen.rb

Meistgelesen

Mehr zum Thema