Im Teilrichtplan zu den Begleitmassnahmen der Poyabrücke wurde für die Behörden – also auch für Gemeinderat Thierry Steiert–verbindlich festgelegt, dass durch die Eröffnung der Poyabrücke in den Quartieren kein Mehrverkehr entstehen darf. In den FN vom 24. April kündigt Steiert nun bereits Mehrverkehr in den Quartieren an.
Die bevorstehende Kapitulation vor dem Privatverkehr ist keine Überraschung: Bereits die vom Kanton in Auftrag gegebene, der Öffentlichkeit aber vorenthaltene Metron-Studie (2011) hat darauf hingewiesen, dass mit der Schliessung der Zähringerbrücke und den vorgesehenen, jedoch ungenügenden Begleitmassnahmen der innerstädtische Verkehr einfach von einem Quartier in andere Quartiere umgeleitet wird. Die Metron-Studie qualifizierte die städtische Verkehrspolitik als planlos.
Selbstverständlich trifft es zu, dass die Bevölkerung wächst und die Zahl der immatrikulierten Fahrzeuge zunimmt. Wenn Steiert jedoch mit diesem Argument den Mehrverkehr in den Quartieren rechtfertigt, argumentiert er wie ein TCS-Vertreter vor 30 Jahren, als sich die Lebensqualität in den Stadtzentren der stetigen Zunahme des motorisierten Privatverkehrs unterzuordnen hatte.