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«Mein Platz ist in Bern»

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Christine Bulliard-Marbach will nicht Staatsrätin werden: Die CVP-Nationalrätin aus Überstorf stellt sich nicht als potenzielle Nachfolgerin für Beat Vonlanthen für die kantonalen Regierungswahlen im November zur Verfügung. Was die FN gestern Vormittag in Erfahrung brachten, hat Christine Bulliard kurz darauf auf Anfrage bestätigt. «Ich möchte mein Mandat erfüllen, das mir die Freiburgerinnen und Freiburger im Oktober anvertraut haben», sagt sie.

Zu diesem Entschluss sei sie nach reiflicher Überlegung gelangt. «Das Staatsratsmandat ist ein wichtiges Mandat. Ich habe viele Gespräche innerhalb der Partei geführt und mit meiner Familie diskutiert. Ich habe mir die nötige Zeit genommen.» Auf persönlicher, politischer und familiärer Ebene sei es nun der richtige Entschluss.

 «Mit Freude und Stolz»

Es sei kein Entscheid gegen das Staatsratsamt, sondern für die Arbeit als Nationalrätin gewesen, so Bulliard. Über 20 Jahre sei sie Gemeinderätin und -präsidentin von Überstorf gewesen und habe die Arbeit in der Exekutive gerne gemacht. «Aber nun ist mein Platz in Bern. Ich gehe mit Freude und Stolz ins Bundeshaus, mir gefällt die Arbeit dort.» Sie engagiere sich mit Leidenschaft und vertrete die Interessen des Kantons. Mit demselben Elan werde sie nun weitermachen.

Nach vier Jahren sei sie zudem gut vernetzt und habe sich vieles erarbeiten können: Christine Bulliard ist neu Vize-Präsidentin der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur und wird 2018 das Präsidium übernehmen. «Es ist eine wichtige Kommission, gerade für Freiburg mit der Universität.»

Ihren Entscheid beeinflusst habe auch das Resultat der Nationalratswahlen im Oktober: «Die Freiburgerinnen und Freiburger haben mich gut wiedergewählt.»

In einem Artikel der französischsprachigen Tageszeitung «La Liberté» hiess es vor einigen Wochen, Bulliard trete möglicherweise nicht für die Staatsratswahlen an, weil sie nicht ein Hindernis für ihre Kollegin, die CVP-Grossrätin Yvonne Stempfel aus Gurmels, sein wolle, die sich für das Amt interessiere. «Solche Aussagen haben meinen Entscheid nicht beeinflusst. Ich habe für mich überlegt», sagt die Nationalrätin.

«Ich diene der CVP»

Christine Bulliard galt als Top-Favoritin des CVP-Kantonalvorstandes. Mit grosser Wahrscheinlichkeit wäre sie denn auch Staatsrätin geworden, hätte sie kandidiert. «Letzten Herbst hiess es in den Medien noch, mein Nationalratssitz wackle und nun soll es sicher sein, dass meine Staatsratskandidatur erfolgreich gewesen wäre?», sagt Bulliard dazu. «Eine Wahl gewinnt man nie im Voraus.»

Hat sie aber nicht das Gefühl, mit der Nicht-Kandidatur ihre Partei im Stich zu lassen? «Natürlich will man sich für die Partei einsetzen», sagt Christine Bulliard-Marbach, um dann fortzufahren: «Seit Jahren diene ich der CVP und dem Sensebezirk. Ich habe zwei harte Wahlkämpfe für die Nationalratswahlen geführt und konnte unseren Sitz im Herbst erfolgreich verteidigen. Ich bin überzeugt, dass die CVP eine gute deutschsprachige Kandidatur finden wird.»

«Ich gehe mit Freude und Stolz ins Bundeshaus.»

Christine Bulliard

CVP-Nationalrätin

Kandidaten: Die Suche geht weiter

M it der Absage von Christine Bulliard muss die Freiburger CVP weiter nach einer deutschsprachigen Kandidatin oder einem deutschsprachigen Kandidaten für die Staatsratswahlen suchen. «Wir haben als Erstes an Christine Bulliard gedacht, aber es gibt noch weitere sehr valable Personen», sagte Kantonalpräsident André Schoenenweid gestern Abend den FN. Zuvor hatte er zusammen mit dem gesamten Parteipräsidium Bulliards Nicht-Kandidatur an einer Sitzung zur Kenntnis genommen. «Wir anerkennen, welche Arbeit Christine Bulliard in Bern für den Kanton leistet und welches Engagement sie bei den nationalen Wahlen aufgebracht hat», antwortet Schoenenweid auf die Frage, ob er enttäuscht sei vom Entscheid der Nationalrätin.

Eigentlich war die Frist für die Sektionen, Staatsratskandidaten zu präsentieren, am Montag abgelaufen. Nun gibt das Parteipräsidium ihnen noch Zeit bis am 5. April. Dann wird der Zentralvorstand die Kandidaten zuhanden der Delegiertenversammlung vom 28. April vorschlagen. Eine erste Frist war bereits im Februar abgelaufen; weshalb setzt sich die CVP selbst so unter Druck? «Die Gemeindewahlen haben viel Zeit beansprucht», so Schoenenweid. «Wir werden Kandidaten finden und für die Wahlen im Herbst bereit sein.»

Doch ganz so einfach scheint es nicht: Im Sensebezirk hat nach Grossrat Thomas Rauber und Christine Bulliard gestern auch Grossrat Markus Bapst den FN gesagt, dass er aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung stehe. Etwas anders tönt es von Grossrat Bruno Boschung, der schon mehrmals als möglicher Kandidat genannt wurde: «Der Entschluss von Christine Bulliard wird Gedankengänge auslösen, auch bei mir.» Es brauche Zeit, den Entscheid zu fällen: «Das Staatsratsmandat ist kein Miliz-Mandat, man muss seinen Beruf aufgeben.» Auch Laurent Baeriswyl, Präsident der CVP Sense, sagt, dass es nun weitere Gespräche gebe. Eine weibliche Sensler Kandidatur zu stellen, sei nun aber schwierig.

Aus dem Seebezirk sind gemäss Grossrätin und Vize-Präsidentin der CVP Freiburg, Yvonne Stempfel-Horner, drei Personen an einer Kandidatur interessiert. Namen wollte sie nicht nennen. Doch unter den drei Personen dürfte Stempfel selbst sein. Daneben wurden bereits mehrmals genannt: die Grossrätin Susanne Aebischer, der Freiburger Vizekanzler Olivier Curty und die Generaldirektorin des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfestes Estavayer 2016, Isabelle Emmenegger. mir

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