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«Meine Arbeit hier ist nicht zu Ende»

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Unmittelbar nach der Schlusssirene und dem damit verbundenen Saisonende für Olympic war es wie schon so oft: Bei Trainer Petar Aleksic gingen die Emotionen hoch, der Frust musste erst einmal raus. Leidtragender war diesmal Schiedsrichter Sébastien Clivaz, der in der Schlussminute der Verlängerung einen diskutablen Entscheid zuungunsten der Freiburger gefällt hatte und deshalb die volle Ladung Ärger des Trainers abbekam. Fünf Minuten später – auch das ist Aleksic – schien dieser Ärger aber, zumindest nach aussen, verflogen und der Serbe hatte für Freund und Feind einen Schulterklopfer übrig. Seinen Spielern wollte er keinen Vorwurf für das letztlich schnelle Halbfinal-Out machen, im Gegenteil. «In allen drei Spielen konnten wir das Geschehen bis zum Ende offen halten.» Leider sei es seiner Mannschaft nicht gelungen, über die gesamte Spieldauer die volle Konzentration aufzubringen. «Dies lag sicher auch daran, dass wir physisch nicht immer auf der Höhe waren.»

Den Widrigkeiten zum Trotz

 Muss Aleksic eine Saisonbilanz ziehen, so fällt diese positiv aus. «Schade ist einzig, dass wir den Final im Liga Cup auf ärgerliche Art und Weise verloren haben.» Gerne hätte er in der Finalrunde der besten sechs Teams die eine oder andere Partie mehr gewonnen. «So hätten wir möglicherweise in den Playoffs zunächst das Heimrecht geniessen können.» Aber so richtig nachtrauern vermochte er auch dieser verpassten Chance nicht. Viel lieber strich Aleksic heraus, dass seine jungen Spieler in dieser Saison wiederum Fortschritte erzielen konnten – dies trotz vielen Widrigkeiten. So fielen etwa Roberto Kovac und Arnaud Cotture im Verlauf der Meisterschaft über mehrere Spiele aus, mit Federico Fridel und Branislas Kostic verliessen gleich zwei Akteure mitten in der Saison den Klub, und Spielmacher und Captain Jonathan Kazadi konnte aufgrund von Knieoperationen überhaupt nicht mittun. «Insbesondere der Ausfall von Kazadi hatte Konsequenzen, und viele Spieler mussten auf neuen Positionen spielen», bemerkte Aleksic. «Trotzdem hat mein Team immer wieder Lösungen gefunden, wie es sich durchsetzen kann.» Es ist eben dieser Kampfgeist, den Aleksic am meisten schätzt.

Mündliche Zusage

Was nach der unter dem Strich guten Saison der Freiburger bleibt, ist die Tatsache, dass der letzte Titel des Rekordmeisters mittlerweile fünf Jahre zurückliegt (Liga Cup 2010). Für den Trainer ist dies Ansporn genug, seinen auslaufenden Vertrag um zwei Jahre zu verlängern. «Meine Arbeit hier ist nicht zu Ende», sagte Aleksic, der mündlich bereits zugesagt hat und in den nächsten Tagen einen neuen Vertrag unterschreiben wird. «Ich will helfen, dass Olympic endlich wieder einen Pokal holt.» Dies sei einer der Hauptgründe für seine Treue. Eine wichtige Rolle bei seinem Entscheid habe zudem die Familie gespielt, der es in Freiburg ausgezeichnet gefällt, sowie die Freude, die er verspüre, Olympic zu trainieren.

Gefragte Schweizer

Offen ist noch, mit welchem Team Aleksic einen nächsten Anlauf nehmen wird. Zurzeit stehen für die Saison 2015/16 nebst einigen Nachwuchsspielern nur gerade Arnaud Cotture und Kazadi bei Olympic unter Vertrag. «Die Situation ist kompliziert», sagt Aleksic deshalb knapp. Es ist mit einigen Mutationen im Kader zu rechnen. Als sich Genfs Spielmacher und Internationale Jérémy Jaunin, dessen Einsatzzeit im breiten Kader des Finalisten beschränkt ist, in den Katakomben des St. Leonhard von Aleksic verabschiedete, entgegnete ihm dieser, dass er bei Olympic sicher mehr Freude haben würde. Und tatsächlich schien Jaunin nicht abgeneigt, für Aleksic, den er als Trainer der Nationalmannschaft kennt, zu spielen. «Wir bleiben in Kontakt», versicherte Jaunin.

Kompliziert ist die Situation für Olympic vor allem, weil ab kommender Saison so gut wie sicher nur noch drei statt wie bisher vier Ausländer pro Mannschaft erlaubt sein werden. Ein definitiver Entscheid steht noch aus, weil sich offenbar viele Vereine gegen diesen Beschluss sträuben. Sollte die Regeländerung vonseiten des Verbandes bestätig werden, hätte dies weitreichende Konsequenzen für den Transfermarkt. Gute Schweizer Spieler wären begehrter denn je. Als Folge würden die Gehälter steigen, was für die von Finanzproblemen geplagten Freiburger zu einem denkbar schlechten Moment käme. «Es gibt Klubs, die unseren Spielern das Doppelte bieten können», stellte TK-Chef Alain Dénervaud nüchtern fest. Die Nationalspieler Roberto Kovac und Marko Mladjan dürften deshalb kaum zu halten sein, auf jeden Fall nicht alle beide. Das weiss auch Aleksic, der sich dadurch aber nicht entmutigen lässt. «Es gibt einige ehemalige Spieler von mir, die gerne zu Freiburg Olympic kommen würden, um mitzuhelfen, einen Titel zu gewinnen.» Namen wollte er indes keine nennen.

Finanzen bleiben ein Problem

Unabhängig davon betonte Klub-Präsident Philippe de Gottrau derweil, dass er möglichst viele Spieler halten wolle. «Im Vergleich zum Vorjahr sind wir zum jetzigen Zeitpunkt in der Planung weiter. Ich möchte den Kern der Mannschaft zusammenhalten.» Dass dies kein leichtes Unterfangen sein wird, ist aber auch de Gottrau klar. Denn finanziell war die Saison für den Verein, der weiter tief verschuldet ist, kein Erfolg. Gut möglich, dass der Präsident nicht zum ersten Mal Geld aus der eigenen Tasche in den Klub einschiessen muss, um die entstandenen Löcher zu stopfen und Schlimmeres abzuwenden. Denn in Sachen Sponsoring bleibt der Basketball ein hartes Pflaster. Diese Erfahrung musste auch Patrick Buchs machen. Der auf diese Saison auf Mandatsbasis engagierte Verantwortliche für das Marketing strich vor einigen Wochen die Segel, weil Aufwand und Ertrag nicht übereingestimmt hatten.

Miljanic mit besten Karten

Vieles in der Kaderplanung für nächste Saison wird also davon abhängen, welche Schweizer Spieler gehalten werden können. Dies gilt speziell für die Ausländer. «Alle unsere Ausländer haben Qualitäten gezeigt», sagt Dénervaud. Trotzdem dürfte Slobodan Miljanic die besten Chancen auf einen Verbleib haben. Der Montenegriner, der an der Uni studiert, weist das beste Preis/Leistungs-Verhältnis auf. Bei Nemanja Calasan, Robbie Sihota und Spielmacher Jamie Smith stehen die Zeichen auf Abschied.

Halbfinal: Der Poker in Spiel drei zahlte sich nicht aus

V or der dritten Partie im Playoff-Halbfinal gegen Genf standen die Freiburger mit dem Rücken zur Wand. Nur mit einem Sieg hätten sie das vorzeitige Saisonende noch abwenden können. Trainer Petar Aleksic versuchte noch einmal alles und setzte auf Kosten von Slobodan Miljanic als vierten Ausländer den Amerikaner DJ Evans ein. Diese taktische Massnahme zahlte sich aber nicht aus. Der klein gewachsene Spielmacher war kein Faktor und konnte nicht verbergen, dass er diese Saison eine Liga tiefer in der Nationalliga B für die Akademie von Olympic gespielt hatte.

Trotzdem zeigten die Gastgeber nochmals eine insgesamt gute Leistung. «Ich gratuliere Olympic zu seinem Comeback im vierten Viertel», zollte Genfs Trainer Ivan Rudez Freiburg Respekt. Tatsächlich hatten die Freiburger bereits wie der sichere Verlierer ausgesehen. Zwei erfolgreiche Distanzwürde von Jamie Smith sowie Marko Mladjan brachten das Heimteam aber ins Rennen zurück. Schliesslich rettete sich Olympic beim Stand von 75:75 in die f ünfminütige Verlängerung. In dieser setzte sich der Favorit dann aber durch. Das war nicht zuletzt dem Umstand geschuldet, dass die Genfer über das ausgeglichenere Kader verfügen. So spielte bei Olympic Robbie Sihota die vollen 45 Minuten durch und war deshalb in der entscheidenden Phase am Ende seiner Kräfte, während bei den Gästen die Einsatzminuten deutlich besser verteilt waren. «Jeder Trainer arbeitet mit dem Spielermaterial, das er zur Verfügung hat», wollte Rudez diesen Faktor trotzdem nicht überbewerten.

Mitunter entscheidend war einmal mehr, dass Dusan Mladjan das Bruderduell gegen Marko klar für sich entscheiden konnte. Da nützte auch die hervorragende Vorstellung des Freiburgers Roberto Kovac nichts, der seine Farben lange Zeit im Spiel gehalten hatte. «Uns kam die grössere Erfahrung zugute», urteilte Dusan Mladjan. Olympics Smith befand, dass man gegen ein sehr starkes Team den Kürzeren gezogen habe. «Das Publikum gab uns heute nochmals viel Energie. Doch es hat nicht gereicht.» fs

Telegramm

Olympic – Genf 87:93 (35:38) n.V.

St. Leonhard. 1750 Zuschauer. SR: Clivaz/Hjartason/Sani.

Freiburg Olympic:Smith (21), Sihota (7), Kovac (21), Cotture (5), Calasan (17); Evans (4), M. Mladjan (12), Mbala.

Genf:James (9), Maruotto (2), Stimac (10), Stanback (16), Barker (15); Jaunin (8), D. ladjan (24), Ramseier (9), S. Louissaint.

Bemerkungen:Olympic ohne Kazadi (verletzt) und Miljanic (überzähliger Ausländer).

Halbfinalserie(best of 5). Schlussstand: 0:3.

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