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«Meine Philosophie war es immer, eine starke Verwaltung aufzubauen»

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Zackig, klar, direkt: In Schmitten waren die Gemeindeversammlungen unter der Leitung von André Burger immer eine speditive Angelegenheit. Die Geschäfte waren gut vorbereitet und auf Fragen aus der Versammlung wussten die Gemeinderäte und der Ammann immer sofort eine Antwort. Doch auch das Gesellige wurde grossgeschrieben: Burger vergass nie, anzukünden, dass die Polizeistunde verlängert werde–auch wenn die Versammlung bereits um 21 Uhr zu Ende war.

Dass die Gemeindeversammlungen so abliefen, war nicht dem Zufall zuzuschreiben: «Ich habe mir im Vorfeld jeweils bei jedem Traktandum Gedanken darüber gemacht, welche Fragen auftauchen könnten und die Antworten entsprechend vorbereitet», verrät Ammann André Burger. Am Freitagabend hat er nun die letzte Gemeindeversammlung geleitet, denn nach 20 Jahren im Gemeinderat, davon acht als dessen Präsident, war der 51-Jährige bei den Gemeinderatswahlen vom 28. Februar 2016 nicht mehr zur Wiederwahl angetreten (die FN berichteten).

Kein zusätzliches Personal

Klare Strukturen auf der Gemeindeverwaltung waren Burger wichtig. «Meine Philosophie war es immer, eine möglichst starke und kompetente Verwaltung aufzubauen.» Der Gemeinderat solle strategisch arbeiten können. «Die operative Umsetzung mit dem nötigen Wissen ist klar Aufgabe der Verwaltung und ihrer Dienste, denn der Gemeinderat ist jederzeit auswechselbar.» Dafür habe die Gemeinde nicht zusätzliches Personal benötigt. «Es braucht einfach Klarheit, wer was macht. Daran haben wir in den vergangenen acht Jahren stark gearbeitet.» Diese Aufgabenteilung habe zur Folge, dass weniger Ratssitzungen nötig seien und die Gemeinderäte entlastet würden.

Innerhalb des Gemeinderats hätten sie stets ein gutes Verhältnis gepflegt, sagt André Burger. «Wir haben es immer auf einen gemeinsamen Nenner gebracht, auch wenn wir mitunter hart miteinander diskutiert haben». Hart aber fair, betont er. «Auch bei schwierigen Geschäften konnte, wer gute Argumente hatte, stets überzeugen.» Im neunköpfigen Rat seien die Entscheidungen mehrheitlich klar ausgefallen.

Wieder mehr Respekt

In seiner Amtszeit sei ihm die Gleichbehandlung der Bürgerinnen und Bürger besonders wichtig gewesen, sagt der CSP-Syndic. Das sei aber nicht immer von allen verstanden worden. Die Erwartungshaltung aus der Bevölkerung, es immer allen recht machen zu müssen, sei denn auch die weniger schöne Seite an der Tätigkeit in der Gemeindepolitik gewesen. «Die Wertschätzung für das Amt des Gemeinderats und der Respekt vor den Entscheidungen der Exekutive hat in den letzten 20 Jahren abgenommen. Daran muss die nächste Generation arbeiten», so Burger. In all den Jahren im Gemeinderat habe er jedoch auch von vielen Seiten ein grosses Vertrauen gespürt. «An den Gemeindeversammlungen fielen viele Entscheidungen einstimmig oder mehrheitlich zu unseren Gunsten aus.» Der Austausch mit der Bevölkerung und die Diskussionen habe er immer sehr geschätzt.

 Das «gelbe Sorgenkind»

In einer Gemeinde mit über 4000 Einwohnern–der drittgrössten im Sensebezirk–hat André Burger in all den Jahren an einigen Grossprojekten mitgearbeitet. Jenes, das ihn klar am meisten beschäftigte, war das gelbe Schulhaus in Schmitten. Dieses Primarschulhaus macht seit seiner Inbetriebnahme im Jahr 2005 Probleme–vor allem wegen Temperaturschwankungen (die FN berichteten). Trotz regelmässigen Unterhaltsarbeiten wies es immer wieder Mängel auf, weshalb die Gemeinde mehrmals in das Gebäude investieren musste. «Es bleibt ein Sorgenkind», sagt Burger. Vom Wettbewerb bis zur Umsetzung habe der Schulhausbau viel Zeit in Anspruch genommen und den Gemeinderat dauernd beschäftigt.

 Immer einen Schritt voraus

Doch Schmitten ist mehr als nur das gelbe Schulhaus. Die Gemeinde ist den anderen Sensler Gemeinden oft einen Schritt voraus. Zum Beispiel in der ausserschulischen Betreuung mit der Gründung der Tagesstrukturen im Jahr 2011 oder mit der Einführung einer fortschrittlichen Kompetenzregelung zwischen Gemeinderat und Verwaltung. Wie hat es die Gemeinde geschafft, den anderen immer eine Nasenlänge voraus zu sein? «Das hat mit unseren mutigen und zukunftsgerichteten Ratsmitgliedern zu tun», erklärt André Burger und lacht. Mutig sein, gute Argumente ins Feld führen und sich immer wieder hinterfragen: Das seien die Erfolgsfaktoren für zukunftsweisende Beschlüsse. Er hofft deshalb, dass auch das neue Gemeinderatsgremium mutige Entscheidungen zugunsten der Gemeinde Schmitten fällen wird.

Politischer Mensch bleiben

Als Kaderangestellter der Swisscom und als Gemeindepräsident waren die Tage von André Burger stets ausgefüllt. «Mit Freude und Herzblut an der Sache» sei es möglich gewesen, stets für beides genug Zeit zu finden. «Ich war schon immer ein politischer Mensch und werde auch nach meinem Rücktritt ein politischer Mensch bleiben», sagt André Burger. Die Dinge hinterfragen, mit Kollegen über die Zukunft diskutieren, das sind Dinge, die er auch als Ex-Syndic nicht missen möchte. «Wir werden unseren Lebensstandard hinterfragen müssen», sagt Burger, der seit September nicht mehr für die Swisscom arbeitet, sondern sich bewusst für einen Branchenwechsel entschieden hat und nun ein Pflegeheim in Burgdorf leitet.

Entspannt grillieren

Nach vier Amtsperioden verabschiedet sich André Burger nun auch von Schmittens Exekutive. «Das Herzblut und die Freude am Amt sind bei mir immer noch vorhanden, ich finde aber, dass es jetzt neue Ideen braucht.» Es sei deshalb Zeit für einen Wechsel, so Burger. Er wolle nicht in Kauf nehmen, betriebsblind zu werden. Stattdessen sieht er der Zeit nach dem 29. April entgegen, wenn die neuen Gemeinderäte vereidigt sind und er wieder mehr Zeit für sich, seine Kollegen, Hobbys und seinen Hund J.J. hat. «Einfach mal wieder im Garten grillieren, ohne mit den Gedanken schon wieder bei der Gemeinde zu sein: Darauf freue ich mich.»

«Die Wertschätzung für das Amt des Gemeinderats hat in den letzten 20 Jahren abgenommen.»

André Burger

Ammann von Schmitten

«Ich war schon immer ein politischer Mensch und werde auch nach meinem Rücktritt ein politischer Mensch bleiben.»

André Burger

Ammann von Schmitten

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