Autor: Imelda ruffieux
PlaffeienEmil Thalmann ist am Donnerstagnachmittag an der OS Plaffeien ein besonderer Empfang bereitet worden. Er wurde in ein T-Shirt mit dem Aufdruck «Meister Proper» gesteckt, ist von «Putzteufeln» in den Singsaal begleitet worden, erhielt unterwegs Geschenke und durfte an grossen Dankeschön-Plakaten vorbeigehen.
Mehr Zeit
Schuldirektor Dominik Jeckelmann skizzierte den Werdegang von Emil Thalmann, würdigte die Verdienste des langjährigen Abwarts und machte ihm sein Rentnerdasein mit witzigen Vierzeilern schmackhaft: «Emil steht am Zebrastreifen, kann manchmal vieles nicht begreifen, alles rennt und alles eilt, er ist jetzt Rentner, er hat viel Zeit.»
Eine Institution
Emil Thalmann sei immer zur Stelle gewesen, wenn man ihn gebraucht habe. «Du bist eine Institution, die einfach zum Schulhaus gehört», führte er aus. Der Schuldirektor zeigte sich sogar überzeugt, dass der 68er-Bau schon lange zusammengefallen wäre, wenn Emil Thalmann nicht so fleissig geputzt hätte. «Für deine pflichtbewusste und gründliche Art danken wir dir hier alle.»
Ein Teil des Schulhauses ist dem langjährigen Mitarbeiter tatsächlich zum Verhängnis geworden: Vor zwei Jahren hat sich über der Tür eines Schulzimmers eine schwere Platte gelöst und ist ihm auf einen Fuss gefallen. Noch heute kämpft er mit den Folgen dieses Unfalls und geht nun auch ein Jahr früher in Pension.
Gemeinderätin Madeleine Ulrich dankte Emil Thalmann im Namen der OS- Verwaltungskommission und der Gemeinde Plaffeien. Er habe seine Aufgabe auch ausserhalb der normalen Arbeitszeit stets pflichtbewusst wahrgenommen, unterstrich sie. «Lehrer, Schü-ler und Vereine schätzten seine Kompetenz und Zuverlässigkeit.»
Viele Geschenke
Sichtlich gerührt nahm Emil Thalmann die vielen Geschenke entgegen, wie etwa Wein, ein Wellness-Gutschein und ein Bon für einen Kochkurs – natürlich an der OS Plaffeien. Symbolisch für die Hektoliter an Putzmitteln, die er verwendet hat, erhielt er ein hochprozentiges «Gegenmittel». Symbolisch für die Pferdeäpfel und hartnäckiges Laub, die er wegräumen musste, und die vielen Nägel, die er einschlagen musste, erhielt er einen süssen Gegenwert in Form einer Torte mit viel Marzipan.
Seine Gattin Trudy erhielt als Ausgleich für die vielen Gelegenheiten, an denen ihr Mann zu spät nach Hause kam, einen Blumenstrauss.
