Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Melanie Rentsch hat «eine Achterbahn der Gefühle» durchgemacht 

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Gaststube der Auberge des Clefs in Lugnorre ist leer. Die Serviceangestellte Melanie Rentsch hofft, dass sich das bald ändern wird.
Aldo Ellena

Melanie Rentsch schaut auf ein schwieriges Jahr zurück: Mehr als die Hälfte des Jahres durfte sie nicht arbeiten. Das spürt sie auch beim Einkommen: Während der Kurzarbeit erhält sie zwanzig Prozent weniger Lohn.

Melanie Rentsch erinnert sich gut an das Wetter vor einem Jahr: «Wir hatten schönstes Wetter, die Terrasse war voll – und dann mussten wir schliessen. Von hundert auf null.» Ein Schlag ins Gesicht sei das gewesen, sagt die 40-Jährige, die in der Auberge des Clefs in Lugnorre arbeitet.

«Wir hatten die Schliessung erwartet», sagt sie. Und doch sei es hart gewesen: Denn die schönen Frühlingstage kündigten die beste Saison des Restaurants an, das von seiner Terrasse lebt.

In den ersten Tagen habe sie erst einmal den Stillstand wahrnehmen müssen. Dann habe sie, die aktiv ist und sich nicht stillhalten kann, neue Talente entdeckt: «Ich habe für Freunde, die arbeiten mussten, die Gartenarbeit übernommen, habe mehr im Stall meines Pferdes gearbeitet und auf dem Hof meiner Schwiegereltern ausgeholfen.» Das alles habe ihr andere Perspektiven eröffnet, was in normalen Zeiten nicht möglich sei.

Bei der Wiedereröffnung im Mai sei dann das ganze Team in der Auberge des Clefs wieder durchgestartet. «Auch wenn das Arbeiten mit all den Hygienemassnahmen nicht einfach war.» Sie habe auch Polizei spielen und die Gäste beispielsweise darauf aufmerksam machen müssen, sich doch die Hände zu desinfizieren. 

Die Leute seien gerne wieder ins Restaurant gekommen. «Sie waren aber auch kribbeliger als sonst.» Im Service habe sie noch mehr als sonst auf die Stimmung der Gäste achten müssen, um zu wissen, wo sie auch mal witzig sein dürfe und wo sie sich zurückhalten müsse.

Der Freiburger Teil-Lockdown im November war dann ein erneuter Schlag ins Gesicht. Aber wir haben ihn hingenommen, mit Tränen in den Augen.

Für sie sei es schwierig zu verstehen gewesen, dass die Gaststätten nicht in allen Kantonen schliessen mussten. «Das Virus macht ja nicht an der Kantonsgrenze halt.» Sie habe das als sehr unfair empfunden. 

Am 10. Dezember, bei der erneuten Eröffnung, hatte das Team der Auberge des Clefs Pläne für Silvester. «Wir hatten sogar extra unsere Ferien verschoben, wir wollten über die Feiertage offen haben.» Doch daraus wurde nichts: Am Abend des 26. Dezember mussten wieder alle Gastrobetriebe schliessen. 

Zu Beginn der Pandemie sass Melanie Rentsch regelmässig gespannt vor dem Fernseher, wenn der Bundesrat eine Medienkonferenz abhielt. «Heute warte ich auf die Zusammenfassung in den Nachrichten.» Es sei schwierig zu akzeptieren, dass der Bundesrat definitive Entscheide oft auf die nächste Woche verschiebe und dass immer noch nicht klar sei, wann die Restaurants wieder öffnen können. «Das macht das Warten nicht einfacher und ist ermüdend.» Ihr Gefühlsleben habe im letzten Jahr eine Achterbahnfahrt durchgemacht.

Im den letzten zwölf Monaten flossen während mehr als der Hälfte der Zeit nur 80 Prozent des Lohns auf Melanie Rentschs Konto – in der Kurzarbeit gibt es nicht den ganzen Lohn. Und auch das Trinkgeld fehlt. «Die Rechnungen kommen trotzdem.» Zum Glück lebe sie nicht alleine: «Mein Mann arbeitete die ganze Zeit voll, sonst würde sich meine finanzielle Situation langsam zuspitzen.»

Letztes Jahr wollten Melanie Rentsch und ihr Partner heiraten. Der erste Termin im April wurde auf September verschoben. «Die Ziviltrauung konnten wir mit 15 Personen feiern.» Das grosse Fest aber, das muss noch warten. So wie der Besuch bei ihrer Familie in Deutschland, die sie seit einem Jahr nicht mehr gesehen hat.

Melanie Rentschs Fazit nach einem Jahr Corona ist denn auch: «Geduld – das ist mein Lieblingswort geworden. Und es ist wichtig, positiv zu denken.»

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema