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Menschen mit Suchtproblemen sollen ein schützendes Netz erhalten

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Autor: Fahrettin Calislar

Das Betreuungsangebot für Suchtkranke im Kanton sei zwar vielfältig, doch sie habe Koordinationsbedarf festgestellt, sagte Staatsrätin Anne-Claude Demierre gestern vor den Medien. Die Grundlage eines neuen kantonalen Konzepts sind ein Bericht und ein Massnahmenkatalog. Es soll die Zusammenarbeit jener Stellen verbessern, die alkoholkranke und drogensüchtige Menschen betreuen. Das Konzept umfasst in erster Linie drei spezialisierte Institutionen: Le Tremplin, Le Radeau und Le Torry.

Viele Klienten werden zwar behandelt, doch zwischen den Stationen klaffe immer ein Loch, sagte Patrice Zurich, Vorsteher des Gesundheitsamtes: «Der Behandelnde kennt die Vorgeschichte des Patienten nicht.» Dieser werde von Angebot zu Angebot gereicht.

Keine globale Vision

Ein erstes Projekt im Vorfeld hatte Mängel in der Zusammenarbeit festgestellt. Ausserdem fehlen ein übergeordnetes Konzept und staatliche Richtlinien für die Betreuung. «Es fehlte eine globale Vision, eine gemeinsame Sicht auf das Problem», so Demierre. Nicht einmal die Bedürfnisse waren bekannt. Die Strategie sieht nun eine breite Palette von qualitativ hochstehenden Angeboten vor. Sie soll sich nach den Bedürfnissen der Suchtkranken ausrichten. Es brauche mehr Flexibilität. Konkret sind zu bestehenden stationären Leistungen Angebote für Krisenphasen, spezielle Dienstleistungen in den Gemeinden sowie niederschwellige Tagesstrukturen vorgesehen.

Ausserdem baut der Staatsrat eine Fachstelle und weitere Kapazitäten in der Kantonsverwaltung auf. Vertreter der zuständigen Ämter sollen den Prozess begleiten. Der Kanton will auch eine rasche Intervention durch die Früherkennung von Problemen ermöglichen. Dafür sollen auch Externe wie Hausärzte in einen Austausch eingebunden werden. Mit einer konsequenten Fallbegleitung soll jeder Behandelnde künftig über die Vorgeschichte seines Klienten besser Bescheid wissen.

Kürzlich schlossen sich die drei erwähnten Institutionen zu einem Netzwerk zusammen. Sie wollen in den Bereichen Administration, Informatik und Ausbildung zusammenarbeiten. Der Austausch verbessere die Angebote inhaltlich, so Demierre. Das Ziel müsse die soziale Integration sein. Ein Fernziel sei die Ausrichtung einzelner Angebote für ältere Suchtkranke.

Die sozialmedizinische Betreuung von suchtkranken Menschen soll verbessert werden. Der Staatsrat hat dem Kantonsparlament gestern ein entsprechendes Konzept vorgelegt.Bild key/a

Zahlen und Fakten

Hunderte Millionen Franken Schaden

9000 Freiburger trinken chronisch Alkohol, weitere 10000 gelten als von Alkohol abhängig. Die Zahl der Erwachsenen, die regelmässig andere Drogen als Alkohol oder Cannabis konsumieren, wird im Bericht der Projektgruppe auf 1400 geschätzt. Der Konsum illegaler Drogen löst gemäss diesen Berechnungen soziale Kosten von insgesamt 143 Millionen Franken aus. Der Alkoholmissbrauch kommt gar auf jährlich 226 Millionen Franken zu stehen. fca

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