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Metalfans ruhen am Sonntag

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Autor: Pascal Jäggi

FreiburgChronik eines verunglückten Abends: Gegen 21 Uhr steht die italienische Band Exilia auf der Bühne, satter Sound, Sängerin Masha Mysmane überzeugt. Noch ist der Publikumsaufmarsch gering, die Anwesenden haben Spass. Nach einer halben Stunde ist leider schon wieder Schluss, God Forbid aus New Jersey machen sich bereit. Knüppelharter Metal, ganz nach dem Geschmack der wenigen Zuschauer, mehr sind es nicht geworden. Die Truppe freut sich über den Support und verabschiedet sich minutenlang.

Völlig verunglückter Abend

Dann der grosse Moment: Ill Niño, Vorreiter in Sachen Latinomusik im Nu Metal, letzte Überlebende der grossen Drei des Genres, seit Linkin Park balladesk wurden und Limp Bizkit im Orkus des Vergessens verschwunden sind, entern die Bühne und werden stürmisch begrüsst – oder auch nicht: Ein kleines Häufchen fanatischer Fans gibt Vollgas, der Rest hängt verschlafen herum und scheint das Ende des Konzerts herbeizusehnen, kaum hat es begonnen.

Sänger Christian Machado traut seinen Augen kaum, irgendwie scheint er nicht gemerkt zu haben, dass der Saal bloss zu einem Viertel gefüllt ist. «Was ist los? Wacht schon auf! Bewegt euch!», beschwert sich der gebürtige Brasilianer, garniert mit nicht druckreifen Wörtern. Was er nicht berücksichtigt: Der durchschnittliche Nu-Metal-Fan hat am Sonntag normalerweise schon zwei harte Ausgänge hinter sich und ist nicht gewohnt, am Sonntag nochmal abzugehen.

Viele der Songs hätten eigentlich perfekte Refrains zum Mitsingen, aber entweder kennen die meisten Anwesenden die Lieder nicht, oder sie sind einfach zu müde, um mehr zu tun, als passiv zuzusehen. Ohne vertragliche Verpflichtungen wären Ill Niño wohl nach 20 Minuten wieder verschwunden. Eine weitere Viertelstunde später geht Machado ein Lichtlein auf: «Ich weiss, es ist Sonntagabend und ihr müsst morgen zur Arbeit oder in die Schule, aber wir könnten wirklich etwas Unterstützung brauchen!» Immerhin bedankt er sich bei den wenigen Getreuen, die sich wirklich ins Zeug legen, um nicht als schlechtes Publikum zu gelten. Schliesslich appelliert eran die Männlichkeit der Fans: «Viele sind mit ihrer Freundin hier, gebt denen doch eure Jacken und feiert mit uns!» Es nützt alles nichts.

Wohl keine Wiederholung

Vor den beiden Zugaben gibt sich die Band doch wieder versöhnlich und bedankt sich bei allen, die den Weg ins Fri-Son gefunden haben. Nach 70 Minuten ist Schluss. Ill Niño aus New Jersey: Zum ersten und wohl letzten Mal in Freiburg – zumindest an einem Sonntag.

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