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Micarna Courtepin bildet Flüchtlinge aus

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Es sind junge motivierte Menschen, die gestern einen Blick in den Betrieb der Micarna in Courtepin werfen konnten: Flüchtlinge aus Somalia, Eritrea, Syrien und aus Afghanistan. 22 Männer und drei Frauen liessen sich den Informationsanlass der Migros-Tochter nicht entgehen. Es geht um ihre Zukunft: Der Fleischverarbeiter Micarna bietet Flüchtlingen an, bei ihm eine Lehre als Informatiker, Fleischfachfrau oder auch als Logistiker zu machen. Insgesamt 15 Berufe stehen in der Micarna in Courtepin im Angebot. Das Projekt soll den Flüchtlingen ermöglichen, sich in den Schweizer Arbeitsmarkt zu integrieren, und kann auf die Unterstützung des Kantons zählen (siehe Kasten).

Als Erstes soll ein kurzer Werbefilm die Ausbildung in der Micarna schmackhaft machen: Eine Woche Sportlager, sechs Wochen Ferien, 13 Monatslöhne, sagt der Sprecher im Film. Die 25 Flüchtlinge blicken gespannt auf die Leinwand und hören aufmerksam zu. Benoit Berset ist Leiter der Berufsbildung der Micarna und Projektleiter des Angebots für Flüchtlinge. «Es gibt auch die Möglichkeit, bei uns ein Stage zu absolvieren», sagt er zu den Flüchtlingen nach Ende des Films. Denn es sei wichtig, die Ausbildung mit Sorgfalt auszuwählen. In der Micarna arbeiteten alle im Team, «es gibt nur sehr wenige Jobs, bei denen jemand alleine beschäftigt ist.» Deshalb sei Sozialkompetenz gefragt. Auch wichtig für die Micarna sei der Wille, zu lernen, «ein grosses Interesse am Beruf ist für uns entscheidend», erklärt Berset. Betreffend Schulabschluss müssten sich die Flüchtlinge nicht grosse Sorgen machen, «wir werden Rücksicht nehmen auf die Gegebenheiten und jeden Fall einzeln anschauen.» Die Motivation sei entscheidender als ein Schuldiplom.

 In der Fragerunde zeigten sich die jungen Menschen interessiert: «Ist es ein Problem, wenn ich im Verkauf arbeiten möchte und nur Französisch und kein Deutsch spreche?», will ein junger Mann aus Afghanistan in fliessendem Französisch wissen. «Im Verkaufsladen in Courtepin genügt Französisch», antwortet Benoit Berset. «Müssen Lehrlinge auch in der Nacht arbeiten?», lautet die Frage eines Tibeters. «Es gibt Ausnahmen, grundsätzlich aber nicht», so der Projektleiter. Wann ein Stage möglich sei und wann mit der Ausbildung frühestens begonnen werden könnte, lauten weitere Fragen der jungen Leute zwischen etwa 20 und 30 Jahren. Ein Stage im September könnte den Weg frei machen, um im Sommer 2017 mit der Lehre zu beginnen. Auch bestehe die Möglichkeit, dass die betreffende Person nach dem Stage im Betrieb bleibt und quasi eine Anlehre absolviert.

 Ein Coiffeur aus Syrien

Die Flüchtlinge machen sich auf einen Rundgang durch den Betrieb des Fleischverarbeiters. Ein Poulet nach dem anderen wird auf einer Schiene zur nächsten Maschine transportiert. «In Syrien war ich Coiffeur», sagte ein junger Mann lachend zu den FN. Seit drei Jahren sei er nun in der Schweiz. «Ich will sehr gerne hier eine Ausbildung machen.» Ein Mann aus Somalia war Fischer. «Ich weiss nicht, ob mein Wissen reicht, aber eine Ausbildung wäre toll», sagte er. Eine junge Frau aus Äthiopien schliesst sich ihm an: «Ich hoffe, dass ich den Anforderungen genüge.»

In der Micarna arbeiten Menschen aus über 70 Nationen. Das Unternehmen hat Erfahrung im Umgang mit verschiedenen Kulturen. Micarna lanciert das Projekt auch im Kanton St. Gallen. «Doch im Kanton Freiburg ging es viel schneller voran», sagte Deborah Rutz, Mediensprecherin der Micarna, den FN. Der erste Flüchtling beginne seine Lehre als Anlageführer in Courtepin bereits diesen Sommer: «Wir konnten den Mann aus Eritrea vorziehen, weil er bereits gut Französisch spricht.» Im Sommer 2018 können voraussichtlich rund zehn bis 15 weitere Flüchtlinge mit der Ausbildung starten.

Mandat: Motivation ist Trumpf

G estern haben anerkannte und vorläufig aufgenommene Flüchtlinge die Micarna in Courtepin besucht (siehe Haupttext). «Die meisten leben in einer eigenen Wohnung, einige in Familien und einige in einem Flüchtlingsheim im Kanton», sagte Etienne Guerry vom kantonalen Sozialamt der Direktion für Gesundheit und Soziales (GSD) den FN. Die GSD begrüsse das Projekt. «Es ermöglicht, Flüchtlinge gut auszubilden und ihnen damit eine Chance zu geben.» Das Mandat für Integrationsprogramme hat die GSD an die Organisation ORS Service und an die Caritas vergeben. Diese sind für die Betreuung verantwortlich. «Die Motivation war das Wichtigste», sagt Veronique Ineichen von der ORS zur Auswahl der Flüchtlinge, die an dem Informationsanlass in Courtepin teilnahmen. «Die Schulbildung ist in einem ersten Schritt zweitrangig.» emu

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