Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Micarna-Lernende führen ihre Firma

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Eine Cervelat «Sweet and Spicy», eine Salami mit Trüffelaroma oder ein Förster-Cordon-bleu mit einer Pilz-Käse-Füllung: Diese Produkte stehen im Micarna-Shop in Courtepin und tragen die Etikette «Mazubi». Kauft sie ein Kunde, freuen sich die Micarna-Lernenden: Sie bringen die Produkte ins Regal.

Im Projekt «Mazubi»–eine Abkürzung für «Micarna-Auszubildende»–führen 14 Lernende selber eine Firma innerhalb der Micarna-Gruppe. «Mazubi» ist aufgebaut wie eine richtige Firma: Neben einem Geschäftsleiter gibt es all die Abteilungen, die es für die Produktion von Fleischwaren braucht: vom Einkauf über die Logistik bis hin zum Marketing. Zwar steht bei den Micarna-Lernenden ihre Ausbildung im Mittelpunkt; aber daneben haben sie je nach Funktion entsprechend viel Zeit für das «Mazubi»-Projekt.

Zerschnittene Etiketten

Den «Mazubi»-Chefposten besetzt derzeit Pascal Noth, KV-Lernender im dritten Lehrjahr. «Die Arbeit als Direktor gibt mir sehr viel zu tun», sagt er und lacht. Noth muss den Überblick haben, jede Woche führt er Sitzungen. Aber das Geschäft laufe gut, sagt Noth: «Wir sind im Schuss.»

 Auch Matthieu Clerc sitzt in der «Mazubi»-Geschäftsleitung. Er macht die Ausbildung zum Mediamatiker, beim Projekt «Mazubi» ist er für den Bereich Marketing verantwortlich. «Ich mache bei ‹Mazubi› mit, weil ich im Gegensatz zur normalen Ausbildung selber Entscheide treffen kann», sagt er. Dass nicht all seine Entscheide die richtigen waren, hat Matthieu Clerc bereits ein paar Mal erlebt; so etwa beim Förster-Cordon-bleu. «Die Etiketten haben wir extern drucken lassen», erzählt er. Statt auf einer Rolle kamen sie aber einzeln geschnitten zurück–und waren so für die maschinelle Etikettierung bei der Micarna unbrauchbar. «Da haben wir 500 Franken in den Sand gesetzt», sagt «Mazubi»-Chef Pascal Noth. Einen solchen Fehler wird Matthieu Clerc aber nie mehr passieren. «Das bleibt im Kopf, aber man lernt es nur, wenn man es selber macht.»

Die «Mazubi»-Lernenden haben derzeit um die 30 selber entwickelte Artikel im Sortiment. Verkauft werden sie im Micarna-Shop in Courtepin und in Bazenheid SG, in den Gastronomiekanal und in die Küche der Micarna-Personalrestaurants. Dafür, dass die Finanzen stimmen, sorgt die KV-Lernende Lucie Ruttimann. Sie habe das kleine Unternehmen im Griff, meint Pascal Noth: «Derzeit haben wir sogar ein paar Tausend Franken Überschuss.» Lucie Ruttimann gefällt der Job als Finanzchefin: «In diesem kleinen Unternehmen sehe ich, wie alles abläuft.»

Terrine für Weihnachten

Die exquisite «Mazubi»-Cervelat «Sweet and Spicy» steht im Micarna-Shop nicht mehr im Verkaufsregal; die «Mazubis» arbeiten derzeit an einem Produkt, welches besser zur kalten Jahreszeit passt: einer speziellen Weihnachtsterrine. Dies sei aber eine Knacknuss, sagt Pascal Noth. «Besonders bei der Weihnachtsterrine muss bei der Hygiene alles stimmen.» Gut möglich, dass Noth und sein «Mazubi»-Team bei der Entwicklung der Terrine wieder den einen oder anderen kleinen Fehler machen–und sicher daraus lernen werden.

Projekt: «Mazubi» basiert auf Freiwilligkeit

D er Fleischverarbeiter Micarna bildet in Courtepin 55 Lernende in 14 Berufen aus. Das Projekt «Mazubi» (Micarna-Auszubildende) umfasst ein eigenständiges Unternehmen innerhalb der Micarna-Gruppe. Jedes Jahr übernehmen um die 14 Lernende die Firma und entwickeln, produzieren und vermarkten eine eigene Produktpalette. «Die Lernenden bleiben ein bis zwei Jahre im Projekt», erklärt Benoît Berset, Leiter Berufsbildung bei der Micarna. Die Teilnahme am Projekt ist freiwillig. Wer bei «Mazubi» mitmacht, trägt nicht nur die Verantwortung für ein Produkt oder eine Abteilung. Die Micarna will mit dem Projekt ihre Lernenden vor allem auch in ihrer Sozialkompetenz und im Auftritt vor dem Publikum fördern – «und die Unternehmer von morgen ausbilden», wie Berset sagt. Ganz auf sich alleine gestellt sind die «Mazubi»-Lernenden indes nicht: Neben Berset stehen den «Mazubis» die Fachverantwortlichen mit Rat und Tat zur Seite.

Erst in diesem September wurde das «Mazubi»-Projekt vom «Cours romand pour les questions du personnel» und dem Westschweizer Wirtschaftsmagazin «Bilan» mit dem Innovationspreis ausgezeichnet. hs

Meistgelesen

Mehr zum Thema