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Millionen für die einen, Magronen für die anderen

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Bis um 13.30 Uhr müsse man im Saal sein. Danach seien die Türen zu und keiner werde mehr hineingelassen. Ein grau melierter Solothurner erklärt seinem Gegenüber im Bus, wie es bei der Swisscom so zugeht. Die beiden Männer im Spezialbus der TPF Richtung Forum Freiburg müssen sich keine Sorgen machen. Es sind noch eineinviertel Stunden bis zum Beginn der Generalversammlung. Zeit, um einen Blick auf das vorüberziehende Panorama der Stadt Freiburg zu werfen. Nächstes Jahr ist wieder das Hallenstadion an der Reihe.

22 Franken Dividende werfe eine Aktie ab, ist zu hören. «Vier Prozänt, nid schlächt», meint der Aktionär. «Das isch äbe Swisscom; all andere göh mit de Dividände abe», entgegnet sein Begleiter. Insgesamt 52 Millionen Swisscom-Aktien sind im Umlauf, 37 Millionen Aktien waren an der gestrigen Generalversammlung vertreten, 1132 Aktionäre reisten nach Freiburg. Zum Teil mit Wanderstock, Sonnenbrille, Rucksack und Verpflegung. Viele der angereisten Aktionäre sind im Rentenalter. Sie müssen keinen Arbeitgeber mehr fragen, um an einem Mittwochnachmittag freinehmen zu können. Dennoch hoffen sie, dass die Versammlung nicht zu lange dauert. Einer sagt: «Em Vieri welle sie fertig sy.»

Der Zugang zur Swisscom-GV ist fast wie Einchecken beim Flughafen. Jeder Aktionär muss sich ausweisen und wird dann am Computer erfasst. Dieser weist die Anzahl Stimmen aus, und diese Stimmenzahl wird dann in einem elektronischen Abstimmungsgerät eingegeben. Nur dank E-Voting sind die Abstimmungen schnell und präzis durchführbar.

Erst ist Einstimmen auf Swisscom angesagt. Im Vorraum zum Versammlungssaal sieht es aus wie an einer Messe. «Der heisse Draht» heisst ein Geschicklichkeitsspiel, bei dem eine ruhige Hand mit einem Swisscom-Gadget belohnt wird. Beim Quiz auf einem Tablet gilt es zu beantworten, was ein Selfie oder was Roaming ist. Wer vier richtige Antworten hat, erhält einen Gutschein für die Swisscom-Academy, um beispielsweise Foto- oder Videobearbeitung auf dem Smartphone zu lernen. An einem Beratungsstand zeigen Swisscom-Lernende den Aktionären, wie man Skype oder E-Mail auf dem Smartphone einrichtet. Und wer schon Durst hat, kann sich beim Mineralwasser mit Swisscom-Etiketten bedienen.

Um 13.30 Uhr treten der Verwaltungsrat und die Konzernspitze in den Raum. Bilder aus dem Film «Metropolis» flimmern über eine Leinwand, wie man sie sonst nur in grossen Kinosälen findet, und Verwaltungsratspräsident Hansueli Loosli heisst die Anwesenden herzlich willkommen im «Land der Möglichkeiten.» Die Swisscom behaupte sich im schwierigen Marktumfeld gut und 2015 sei ein erfreuliches Jahr gewesen. «Alles ist gut, aber weitermachen wie bisher ist keine Option», sagt er. Er spricht davon, dass sein Konzern weiter in den Ultrabreitband-Bereich investieren und 2,9 Millionen Haushalte erschliessen wolle, dass mit einer Tochtergesellschaft 50 Prozent der italienischen Bevölkerung erreicht werden sollen und dass Swisscom das Fernsehen der Zukunft einführe.

Konzernchef Urs Schaeppi präsentiert anschliessend den Jahresbericht: 11,6 Milliarden Umsatz hat der Konzern 2015 erarbeitet, 1,3 Milliarden Franken der Reingewinn; 1,1 Milliarden Franken gelangen als Dividenden an die Aktionäre, von denen der Bund der grösste ist. Die Decharge an den Vorstand zu erteilen und über die Verwendung des Geschäftsgewinns abzustimmen, liegt dann in der Verantwortung der Swisscom-Aktionäre. Sie tun es mit einem Ja-Stimmenanteil von 99,98 Prozent.

Doch das Gewicht der Kleinaktionäre drückt sich nicht in Stimmenanteilen aus. Wer das Wort verlangt, erhält es auch. So Alfred Prélot aus Riehen bei Basel. Er habe Probleme mit dem Swisscom-Festnetz gehabt, mit dem Handy auf die Hotline angerufen, 40 Minuten in der Warteschlaufe gewartet, dann sei er weitergeleitet worden und habe nochmals 40 Minuten warten müssen. Ob CEO Schaeppi auch so lange gewartet hätte, will er wissen. Nein, das hätte er nicht, antwortet der CEO dem Aktionär. Swisscom mache alles, dass es gar nicht so weit komme und versuche, immer besser zu werden.

Der Kleinaktionär zeigt sich zufrieden und stimmt dann später wieder Ja, als es um die Vergütungen für Verwaltungsrat, 2,4 Millionen Franken, und Konzernspitze, 8 Millionen Franken, geht. Nun liegt der Ja-Stimmenanteil bei 96,52 Prozent. Die Swisscom-Spitze lässt sich dafür auch nicht lumpen: Zum Apéro gibt es Älplermagronen. Es ist 16.05 Uhr. Dabei hatten sie doch «em Vieri» fertig sein wollen.

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