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«Mir wurde viel Vertrauen entgegen­gebracht»

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«Ich habe für diese Arbeit gelebt», sagt Moritz Nösberger mit Überzeugung. 33 Jahre lang stand er als Strassenwart im Dienst der Gemeinde St. Antoni, jetzt wird er pensio­niert. Eigentlich wollte er sich still und leise verabschieden, doch seine Kollegen und die Gemeinde haben ihn an seinem letzten Tag mit einer ganz speziellen Tour überrascht, als Dank für sein Pflichtbewusstsein und seine Zuverlässigkeit all die Jahre. Das hat Moritz Nösberger gefreut. «Es war einfach genial.»

Zum Wohl der Familie

Er hat sich 1985 als «Angestellter im öffentlichen Dienst» in der Gemeinde St. Antoni beworben. Hauptbewegungsgrund sei damals seine Familie gewesen, erzählt der gelernte Automechaniker im Gespräch mit den FN. Bei seiner vorherigen Tätigkeit als Chauffeur sei er lange unterwegs gewesen und habe seine Kinder kaum gesehen. Deshalb habe er nicht gezögert, als er die Ausschreibung gesehen habe. «Ich hatte Glück, sie haben mich genommen.»

Viele Aufgaben

«Eigentlich war es eine Stelle als Mädchen für alles», sagt er. Sein Haupteinsatzgebiet war der Unterhalt der Strassen. «Der grösste Teil des 45 Kilometer langen Strassennetzes war damals noch nicht asphaltiert», erzählt er. Wenige Monate nach seinem Start erlebte er, wie ein schlimmes Unwetter über St. Antoni niederging, Strassen überschwemmte und Böschungen wegriss. Fast ununterbrochen sei er für die Aufräumarbeiten im Einsatz gestanden. «Damals habe ich gedacht, wenn das so weitergeht, bleibe ich nicht lange.»

Doch er ist geblieben, und Ereignisse wie auch der Sturm Lothar 1999 blieben zum Glück die Ausnahme. Neben dem Strassenunterhalt umfasste das Pflichtenheft eine ganze Palette von weiteren Aufgaben. Er war Totengräber, hat dem Schulhausabwart geholfen und war Feuerwehrkommandant. Mit der Zeit hat die Gemeinde einen Wasserwart angestellt, der ihm geholfen hat, wenn Not am Mann war. In den letzten Jahren hat er viel Zeit für die Heckenpflege und das Mähen der Strassenböschungen eingesetzt – eine Arbeit, die früher von den Landwirten erledigt worden ist.

Allein unterwegs

Ihm gefiel an seiner Arbeit besonders, dass er draussen sein konnte. «Ich hatte vier Programme, je nach Jahreszeit, und mir haben alle entsprochen.» Es habe ihm nichts ausgemacht, im Winter kurz vor drei Uhr aufzustehen, um den Schnee von den Strassen zu räumen. Zwar sei es in den ersten Jahren im alten ungeheizten Traktor etwas ungemütlich gewesen. «Doch allein auf der Strasse zu sein, nur das Licht der Scheinwerfer vor mir und die schneebedeckten Bäume am Strassenrand – das hat mir gepasst.»

Überhaupt hat er gerne alleine gearbeitet. «Niemand hat mir gesagt, was ich wann zu erledigen habe.» Diese Freiheit, die Arbeit so einzuteilen, wie er es für gut hielt, habe ihm gefallen. «Mir wurde grosses Vertrauen entgegengebracht. Das ist nicht selbstverständlich. Dafür bin ich dankbar.» Deshalb sei für ihn auch klar gewesen, dass er dieses Vertrauen nicht ausnützen würde. Im Gegenteil, sagt er. «Ich habe lieber etwas zu viel gemacht als zu wenig.» Er habe die Strassen immer als «seine» Strassen gesehen, genauso habe er das Material behandelt, als ob es sein eigenes wäre. Die Arbeit habe ihm viel Befriedigung gegeben. «Wenn man etwas mit Freude tut, gibt einem das auch eine gewisse Lebensqualität.»

Technischer Fortschritt

Im Laufe der Zeit habe sich seine Arbeit verändert. Früher sei viel mehr Handarbeit gefragt gewesen. Bevor er etwa einen Laubbläser bekam, habe er jährlich drei bis vier Laubrechen und etliche Besen verbraucht. Auch der neue Traktor mit dem multifunktionalen Frontlader sei ein Fortschritt gewesen, ebenso der dosierbare Salzstreuer. «Früher ging alles Handgelenk mal Pi.» Das galt auch für den richtigen Zeitpunkt zum Salzen. Hatte er die Schneeglätte in den Anfängen vor seinem Haus getestet, so half ihm später das Wetterradar bei der Entscheidung, wann der beste Zeitpunkt gekommen ist, die Schneeräum­equipe aufzubieten.

Mehr Zeit

Langweilig wird es Moritz Nösberger mit der Pensionierung nicht. Wie einst für seine Kinder hat er nun Zeit für seine vier Grosskinder, was er sehr geniesst. Er werkelt im Gemüsegarten und pflegt ein aufwendiges Hobby: Der ehemalige Schütze hat eine ruhige Hand und fertigt aus Laubholz wahre Kunstwerke, Fenster- und Wandbilder, die aussehen wie Scherenschnitte. Dieses Hobby war für ihn bereits in den letzten Jahren ein guter Ausgleich zu seiner Arbeit. «Hier konnte ich abschalten. Jetzt kann ich all die Sujets verwirklichen, die ich noch in meinem Ordner habe.»

«Ich habe lieber zu viel gemacht als zu wenig.»

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