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Missverstandene Gastfreundschaft

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Frank Stettler

Die Playoffs sind die schönste Zeit des Jahres. Kaum ein Eishockey-Spieler würde dem widersprechen. Gestern machte es zuweilen den Anschein, als ob die Freiburger da was durcheinandergebracht hätten. Gottéron präsentierte sich in ausgesprochener Geberlaune – wie an Weihnachten, einer anderen schönen Zeit. Das erste Geschenk offerierte Hüter Cristobal Huet. Er machte seine Ecke nicht zu, was Sébastien Reuille mit einem cleveren Schuss via Schulter des gebürtigen Franzosen zum frühen 0:1 für die Gäste nutzte (5.). Der Spieler mit dem Gitterhelm setzte so einen ersten Nadelstich. Etwas, das der Waadtländer zu seinem Leidwesen zur Genüge kennt, musste er doch vor einigen Wochen mit 80 (!) Stichen im Gesicht genäht werden, nachdem ihn ein Puck getroffen hatte.

Luganos Pressing

Gottéron wirkte nach dem Gegentreffer geschockt. Die Starre hielt bis zur 7. Minute an, als Brady Murray aus einer unübersichtlichen Situation vor Huet den zweiten Lugano-Treffer markierte. Shawn Heins und Co. standen dabei Spalier – viel zu passiv. Zuvorkommend halt, wie es gute Gastgeber nun einmal sind. Auch zum dritten Tor der Tessiner trugen die Hausherren das Ihrige bei. Cédric Botter lenkte bei einer missratenen Rettungsaktion die Scheibe in die eigenen Maschen. So führte das Team von Larry Huras nach zwei Dritteln dank drei «billigen» Treffern mit 1:3. Der omnipräsente und extrem kämpferische Julien Sprunger hatte zwischenzeitlich beim Spiel 4-gegen-4 auf 1:2 verkürzt.

Auffällig war über die gesamte Spieldauer hinweg, wie schwer sich die Freiburger beim Spielaufbau taten. Dass dem so war, lag nicht unwesentlich am HC Lugano, der bereits an der gegnerischen blauen Linie aggressiv mit zwei Mann ein störendes Pressing betrieb. Die Angriffsauslösung von Gottéron, in der ersten Saisonhälfte die Stärke schlechthin, kam so früh ins Stocken. Die in der Qualifikation nicht über alle Zweifel erhabene Defensive der Bianconeri bestätigte damit ihre zuletzt aufsteigende Tendenz (Shutouts von Goalie Benjamin Conz in Zürich und Zug) und bewies, dass sie durchaus Playoff-tauglich sein kann. Die vermeintliche Stärke der beiden Teams, die Offensive, kam so kaum zum Tragen.

Gottéron mit zu vielen Mängeln

Einmal in Führung liegend, spielte Lugano seine en masse vorhandene Routine aus. Ohne zu vergessen, auf der besonders in den Finalspielen nie zu unterschätzenden Klaviatur der Provokation zu spielen. So wurde im Schlussabschnitt immer wieder Sprunger gesucht, provoziert und bearbeitet. Gestern zumindest ging diese Zermürbungstaktik auf. Trotz des späten Anschlusstreffers von Andrei Bykow in der 58. Minute.

Vieles lief an diesem Abend für die Tessiner. Auch als Freiburg die letzten beiden Minuten ohne Huet im Kasten mit sechs Mann angriff und Sprunger aus bester Position seinen Slapshot verzog.

Zu sagen, Lugano habe dieses erste Break in der Serie gestohlen, wäre indes am Ziel vorbeigeschossen. Gottéron kam nie auf Touren, spielte unpräzis, zu fehlerhaft. In einer Meisterschaftsphase, in welcher Details entscheiden, sind dies zu viele der Mängel.

Julien Sprunger die Ausnahme

Zumindest bis Samstag gilt deshalb: Playoffs sind, wenn Gottéron gegen Lugano verliert. Im 16. Aufeinandertreffen in Finalspielen gingen die Tessiner zum 15. Mal als Gewinner vom Eis. Damit sind die Freiburger morgen im Tessin bereits unter Druck. Dass sie in der Resega reüssieren können, haben sie in dieser Saison schon zweimal bewiesen. Soll es ein drittes Mal gelingen, muss aber nicht nur Topskorer Sprunger im Playoff-Modus funktionieren.

Playoff pur: Der Tessiner Julien Vauclair (l.) und Gottérons Julien Sprunger im In-Fight.Bild Charles Ellena

Telegramm

Gottéron – Lugano 2:3 (0:2, 1:1, 1:0)

St. Leonhard. – 6800 Zuschauer (ausverkauft). – SR Rochette/Wiegand, Mauron/Tscherrig.Tore: 5. Reuille (Jörg, Conne) 0:1. 7. Brady Murray (Brett McLean, Daniel Steiner) 0:2. 29. Sprunger (Birbaum, Bykow/Ausschlüsse Ulmer; Gamache) 1:2. 37. Romy (Ulmer, Domenichelli) 1:3. 58. Bykow (Sprunger, Benny Plüss) 2:3.

Strafen: 4-mal 2 Min. gegen Gottéron, 5-mal 2 Min. gegen Lugano.

Gottéron:Huet; Heins, Birbaum; Loeffel, Barinka; Ngoy, Marc Abplanalp; Gerber, Collenberg; Gamache, Dubé, Hasani; Sprunger, Bykow, Plüss; Afanassenkow, Jeannin, Knoepfli; Cadieux, Botter, Tristan Vauclair.Lugano: Benjamin Conz; Ulmer, Julien Vauclair; Hendry, Schlumpf; Blatter, Nummelin; Nodrai, Kienzle; Bednar, Romy, Sannitz; Daniel Steiner, Brett McLean, Brady Murray; Jörg, Conne, Reuille; Profico, Oliver Kamber, Domenichelli.

Bemerkungen: Gottéron ohne Rosa, Lugano ohne Hirschi, Rob Niedermayer, Simeon, Kostner (alle verletzt), Rintanen, Burki und Sertich (alle überzählige Ausländer). – Pfostenschüsse: Loeffel (8.), Gamache (34.). – Timeouts: Gottéron (7.); Lugano (59:58).

Die FN-Besten: Julien Sprunger und Benjamin Conz.

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