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«Mit 66 fängt das Leben an»

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«Mit 66 fängt das Leben an»

«Sechsundsechzig. Eine Ausstellung zum Alt und Grau werden» im Museum Baselland in Liestal

Das Alter ist die Zeit der Enttäuschungen, die Zeit des Krankseins und der Einsamkeit: Mit solchen Vorurteilen räumt die Ausstellung «Sechsundsechzig» im Museum von Liestal gründlich auf.

Von IRMGARD LEHMANN

Grufties, Krampfaderngeschwader, Oldies, Recycling Teenager, Ruheständer, alter Knochen und alte Schachtel. Wer kennt sie nicht, diese landläufigen Aussprüche, die Vorurteile ganz schön zementieren.

Und dabei kommt «alt» vom lateinischen «altus» und heisst gross, hoch, gewachsen, ernährt.

Nichtsdestoweniger wird alt immer noch mit krank und einsam gleichgesetzt. Ungeachtet der Tatsache, dass mehr als 75 Prozent aller über 80-Jährigen in der eigenen Wohnung oder im eigenen Haus leben. Und dass nur ein kleiner Teil im Alltag Pflege und Betreuung benötigt. Ein grosser Teil der über 65-Jährigen ist zudem mit dem eigenen Dasein zufrieden, wie Studien des Bundes zeigen.

Bereits 1977 trällerte Udo Jürgens «Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an». Eine wohlweisliche Voraussicht? Jedenfalls wurden noch nie zuvor Menschen so alt wie heute. Und noch nie hatten Menschen mit 66 Jahren statistisch gesehen so viel Lebenszeit vor sich wie heute. Über all dies hat das Museum Baselland in Liestal mit Filmen, Fotografien und Tondokumenten eine äusserst spannende Ausstellung gestaltet.

Grossmamas Küche und
Grosspapas Jasstisch

Ein Tisch mit weiss-rot karierter Tischdecke. Darauf die Tasse Kaffee, die «Glückspost», die «Schweizer Illustrierte», eine Brille und eine paar Pillen. Ein anderer Tisch mit Jasskarten und Sonntagsblick, daneben gesammelte Kaffeerahmdeckeli. Mamas Küche wie anno dazumal. So typsich dargestellt, dass wohl einige der Besucherinnen und Besucher sich in ihre Kindheit zurückversetzt fühlen.

In Grossmamas Reich fehlt weder der Kanarienvogel noch die vollgestopfte Vorratskammer. Die vielen Einmachgläser, die Unmengen an Dosen, Zucker, Öl und Kaffee.

In einer kuscheligen Ecke im Museum wiederum erzählt eine Stimme Geschichten von alten Menschen, die das Leben wahrhaftig lieben und ihre Falten mögen.

Vorurteile abbauen

An einem Computer werden festgefahrene Meinungen aufgeführt und Fragen zum Altwerden gestellt, die mit falsch oder richtig zu beantworten sind: Eine prima Gelegenheit, um Vorurteile abzubauen.

Auch können Besucherinnen und Besucher ihre Fähigkeit das Alter bei anderen einzuschätzen an Bildern der Parlamentarier testen: Die Freiburger Nationalräte Erwin Jutzet, Hugo Fasel und Thérèse Meyer-Kaelin erscheinen ebenfalls auf dem Bildschirm.

Doch auch die schwierigen Aspekte des Alters sind in der Ausstellung «Sechsundsechzig. Eine Ausstellung zum Alt und Grau werden» aufgeführt. In Interviews beschreiben Pflegende ihren Alltag.

Eine Gesellschaft von Alten

Der vielfach debattierte Generationenvertrag ist ein weiterer Fokus der Ausstellung im Museum Baselland.

Die westlichen Industrienationen werden in wenigen Jahren zu Gesellschaften der Alten. Die Veränderung verlangt ein Umdenken. Gefragt seien Generationen, die der Kompetenz der Alten mit Wertschätzung begegnen, heisst es in der Ausstellung.
Unter anderen haben die Philosophin Annemarie Pieper und der Sozialethiker Hans Ruh in Filminterviews ihre Visionen beschrieben, wie Jüngere entlastet werden und alte Menschen an Wertschätzung gewinnen können.

«Sechsundsechzig. Eine Ausstellung zum Alt und Grau werden» ist im Museum Baselland, Liestal, bis Ende August 2006 zu sehen: Öffnungszeiten Di.-Fr. 10 bis 12 Uhr, 14 bis 17 Uhr; Sa./So. 10 bis 17 Uhr; Zur Ausstellung ist ebenfalls das Buch «Ganz schön alt» erschienen.

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