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Mit Behinderung aktiv im Arbeitsleben

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Dass die Würde und das persönliche Wohlergehen jeden Menschen betreffen, daran wird jeweils am 3. Dezember mit dem Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung erinnert. 1981 rief die UNO das «Jahr der Behinderten» aus, um auf Menschen mit Behinderung sowie deren Anliegen aufmerksam zu machen und initiierte am 3. Dezember 1992 den damals noch so genannten «Internationalen Tag der Behinderten», woraufhin dieser 2003 erstmals gefeiert wurde. Koordiniert wird dieser Gedenktag in der Schweiz von Integration Handicap, agile.ch und Pro Infirmis (siehe Kasten unten), die aufriefen, sich den Belangen behinderter Menschen zu widmen und diese publik zu machen. Der Beitrag von behinderten Menschen für die Gesellschaft soll honoriert und die Umsetzung internationaler Standards gefördert werden.

Arbeit: ein brisantes Thema

Der diesjährige Tag der Menschen mit Behinderung behandelte den Aspekt der Arbeit: «Ein Thema von brisanter Aktualität», schreibt Pro Infirmis, «denn die Teilhabe an der Arbeitswelt kann als Voraussetzung einer inklusiven Gesellschaft betrachtet werden.» Die UNO-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen hebt das Recht von Menschen mit Behinderungen auf Arbeit hervor. Dies erfordere einen frei zugänglichen und hindernisfreien Zugang zum Arbeitsmarkt sowie Chancengleichheit. Der Leitgedanke der Konvention ist das Bestreben nach einer inklusiven Gesellschaft: Die Teilnahme am sozialen Leben soll für alle Menschen gelten.

Wirtschaft in der Pflicht

Sowohl die Privatwirtschaft als auch die öffentliche Hand stehen aus der Sicht von Pro Infirmis als Arbeitgeber in der Pflicht, ihre Integrationsbestrebungen zu intensivieren und auszubauen. Dabei sei vor allem ein spezielles Augenmerk auf Jugendliche und junge Erwachsene zu legen, wie das der Bundesrat in seinen Plänen zur beruflichen Eingliederung von IV-Bezügerinnen und -Bezügern richtigerweise ebenfalls festhielt. Für die Verbesserung der beruflichen Integration sei es entscheidend, Menschen mit Behinderung von Beginn weg einen gleichberechtigten Zugang zur Bildung zu ermöglichen.

 Solidarität zeigen

Solidarität und Chancengleichheit, so die Pro Infirmis, müssten schon in der Ausbildung von Jugendlichen mit Behinderungen beginnen und sollten nicht enden, wenn ein Mensch im Laufe des Lebens durch Krankheit oder Unfall aus dem Arbeitsprozess ausscheidet und danach wieder Anschluss an die Arbeitswelt sucht. In der heutigen Arbeitswelt sieht Pro Infirmis noch zu viele Hürden und Barrieren für Menschen mit Beeinträchtigung. Darum fordert der Verband mehr positive Anreize und weniger bürokratische Hürden. Es brauche konkret: Information und Schulung zum Abbau von Diskriminierung und Vorurteilen sowohl für Arbeitgeber als auch für Mitarbeitende. Weiter verlangt Pro Infirmis angepasste Arbeitsplätze: Einerseits sollte die Infrastruktur hindernisfrei sein, andererseits sollten auch Arbeitsplätze geschaffen werden, welche das Potenzial von Menschen mit Behinderung berücksichtigen. Schliesslich möchte Pro Infirmis auch den uneingeschränkten Zugang zu Aus- und Weiterbildung sowie die Unterstützung der Menschen mit Behinderung hinsichtlich des Zuganges zum Arbeitsmarkt gestärkt sehen.

 Freiburg als Vorreiter

Der Kanton Freiburg spielt in dieser Beziehung eine Vorreiterrolle. Es sind Bestrebungen im Gange, die Selbständigkeit und Anerkennung der Fähigkeiten von Menschen mit einer Behinderung zu fördern. 24 Massnahmen wurden erarbeitet, um dieses Ziel zu erreichen. Sie sollen zwischen 2016 und 2020 umgesetzt werden. Im Gegensatz zu anderen Kantonen will der Kanton Freiburg die Teilnahme der Menschen mit Behinderung am ganzen gesellschaftlichen Leben fördern und deshalb die Ausbildung ausserhalb von Behindertenorganisationen unterstützen. So soll zum Beispiel zusammen mit Unternehmen ein Fonds gegründet werden, um Menschen mit Behinderung in der Arbeitswelt einzubinden.

Diverse Aktionen

Mit diversen Aktionen und Anlässen wurde also vergangene Woche auf die Rechte von Menschen mit Behinderung aufmerksam gemacht. So organisierte etwa Procap, ein Mitgliederverband von und für Menschen mit Behinderung in der Schweiz, diverse Standaktionen. Radio SRF 1 strahlte eine Gesprächsrunde zum Thema aus, und die kantonale Behindertenkonferenz Bern organisierte bereits zum dritten Mal die «Plattform Behindertenpolitik», eine Tagung für Menschen mit Behinderung und Angehörige, die etwas bewegen möchten.

Verbände: Unterstützung von Menschen mit Behinderung

E s gibt einige Organisationen und Verbände, die am Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen aktiv waren und sich für deren Rechte einsetzten. Agile.ch beispielsweise ist seit mehr als 60 Jahren der Dachverband der Behinderten-Selbsthilfeorganisationen in der Schweiz. Bei seinen über 40 Mitgliedorganisationen handelt es sich um Verbände, welche Behinderteninteressen vertreten und im Wesentlichen von Behinderten selbst geführt werden. Als Zusammenschluss im Dachverband wirkt die Behinderten-Selbsthilfe als eine politische Kraft. Im Bereich Gleichstellung setzt sich der Dachverband für das Recht der Menschen mit Behinderung ein, ihr Leben selber zu bestimmen und Teil der Gesellschaft zu sein. Weiter engagiert sich agile.ch vor allem in den Bereichen Sozialversicherungen, Sozial- und Finanzpolitik, Erwerbsarbeit, berufliche Integration, Bildung und Verkehrsfragen. Das Zentralsekretariat von agile.ch ist in Bern, es wird von Betroffenen geleitet.

Grösster Mitgliederverband

Procap ist der grösste Mitgliederverband von und für Menschen mit Behinderung. Er wurde 1930 als Schweizerischer Invaliden-Verband gegründet und zählt gegen 20 000 Mitglieder in über 40 regionalen Sektionen. Procap verfolgt die Vision, dass Menschen trotz ihres Handicaps selbständig und gleichberechtigt leben können. Procap bietet Rechts- und Sozialversicherungsberatungen an und ist zudem eine Auskunftsstelle für hindernisfreies Bauen und Wohnen, für Ferien für Menschen mit Behinderung und für gleichberechtigten Zugang zu Sport, Freizeit und Kultur. In den regionalen Sektionen sind rund 1700 freiwillige Helferinnen und Helfer engagiert. Ein Grossteil von ihnen lebt selber mit einer Behinderung. Sie helfen den Procap-Mitgliedern durch den Alltag und übernehmen verschiedene Betreuungs- und Begleitungsaufgaben. Als gemeinnütziger Verein ist Procap auf finanzielle Hilfe angewiesen; rund 100 000 Spenderinnen und Spender sowie zahlreiche Unternehmen, private und öffentliche Institutionen, unterstützen die Organisation.

Leistungsverträge mit Bund

Pro Infirmis ist die grösste Fachorganisation für Menschen mit einer Behinderung in der Schweiz und unterstützt mit ihren Dienstleistungen diese Menschen und ihre Angehörigen bei der Lebensgestaltung, wie zum Beispiel Wohnen, Arbeit oder Freizeit. Die Finanzierung erfolgt über Leistungsverträge mit dem Bund und mit Kantonen sowie über private Zuwendungen. Pro Infirmis geht bei ihrer Tätigkeit vom Recht aller Menschen aus, das Leben nach ihren Möglichkeiten selbstbestimmt zu gestalten, und tritt für eine möglichst uneingeschränkte Teilnahme von Menschen mit Behinderung am sozialen und gesellschaftlichen Leben ein. Bekämpft werden Tendenzen zur Benachteiligung und Ausgrenzung von behinderten Menschen, gefördert dagegen die Solidarität zwischen behinderten und nicht behinderten Menschen. Auch setzt sich Pro Infirmis für die Chancen behinderter Menschen in allen Lebensbereichen ein, insbesondere bei der Schulung, in der Ausbildung, am Arbeitsplatz, beim Wohnen und in der Freizeit.

Stimme für 1,2 Millionen

Integration Handicap sieht sich als Stimme der 1,2 Millionen Menschen mit Behinderung in der Schweiz. Der Dachverband der Behindertenorganisationen setzt sich für die Inklusion und den Respekt der Rechte und Würde aller Menschen mit Behinderung ein. Gefordert wird namentlich die Gleichstellung und die Nichtdiskriminierung, eine wirksame Existenzsicherung und sozialer Schutz sowie ein selbstbestimmtes Leben und ein barrierefreier Zugang für Menschen mit Behinderung. Gegründet wurde Integration Handicap 1951 unter dem Namen «Schweizerische Arbeitsgemeinschaft zur Eingliederung Behinderter» (Saeb). Seit 2015 vereint Integration Handicap drei regionale Rechtsberatungsstellen sowie die bisherigen Fach stellen «Égalité Handicap» und «Barrierefreier öffentlicher Verkehr». Integration Handicap umfasst insgesamt 23 gesamtschweizerische und sprachregionale Behindertenverbände und Selbsthilfeorganisationen. Ab dem 1. Januar 2016 wird Integration Handicap neu Inclusion Handicap heissen. tr

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