Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Mit Biegen und Brechen Kunst schaffen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Im Werkraum der Orientierungsschule Murten herrscht emsiges Treiben. Es wird gebohrt, gesägt und geschliffen. Die Schülerinnen und Schüler der Sekundarklasse 8A arbeiten an ihren Kunstwerken aus Blech. «Nein, jetzt habe ich einen Millimeter daneben gesägt!», ärgert sich Sophie. «Das ist doch nicht so schlimm», entgegnet Klassenkameradin Carla und ist sicher, dass sich das Stück noch retten lässt. Die Schülerinnen und Schüler geben sich alle Mühe mit dem filigranen Aluminium-Blech, dass nur knapp einen halben Millimeter dick ist.

Handfertigkeit verbessern

Aus dem silbernen Metall sollen besonders schöne Stücke entstehen, die Achtklässler nehmen mit ihnen am Wettbewerb «Pimp My Metal Sheet» im Rahmen der Berufsmesse «Start!» im Forum Freiburg teil. Der Wettbewerb wird von der Sektion Freiburg des Gebäudetechnikverbands Suissetec organisiert. Mit der Aktion sollen den Schülern das handwerkliche Arbeiten und der Beruf Bauspengler nähergebracht werden (siehe Kasten). Für Jean-Pierre Bollin, Lehrer für technisches Gestalten, passte der Wettbewerb perfekt in den Unterricht der 8. Klasse. «Die Schülerinnen und Schüler lernen den Umgang mit dem Material, können ihre Handfertigkeit verbessern und ihrer Kreativität freien Lauf lassen», so Bollin.

Cäsar-Krone, Engelsflügel

Lehrer Bollin ist stolz auf seine Schützlinge: «Ich freue mich über die vielfältigen Ideen und darüber, wie sorgfältig die Klasse an die Aufgabe herangegangen ist.» Zuerst skizzierten die Jugendlichen ihre Ideen frei auf einem Blatt. Später entwarfen sie Papiervorlagen, die sie zusammen mit dem Aluminiumblech auf ein dünnes Stück Holz aufklebten. «So lassen sich die Vorlagen einfacher aus dem Blech ausschneiden und es entstehen keine scharfen Kanten», erklärtJean-PierreBollin.

Nebst künstlerischen Stücken wie einer Cäsar-Krone und verspielten Engelsflügeln finden sich auch praktische Gegenstände unter den Werken. «Ich wollte etwas machen, das ich auch gebrauchen kann und das noch nicht jeder hat», erklärt die 14-jährige Carla. Mit aufgesetzter Schutzbrille schneidet sie geschickt die Silhouette eines Handyhalters aus dem Blech. Dieser soll später das Handy tragen, während es an der Steckdose hängt.

Neben der Kreativität der Aufgabe schätzt Carla auch die gute Atmosphäre im Unterricht. «Ich finde es toll, dass wir als Klasse am Wettbewerb mitmachen», sagt sie, während sie ihrer Freundin Lilly hilft, ein Sägeblatt einzuspannen. «Lilly und ich machen sowieso immer alles zusammen», fügt sie lachend hinzu. Auch die anderen Schülerinnen und Schüler helfen einander gerne beim Bohren oder Biegen des Blechs. Wissen sie mal nicht weiter, wenden sie sich an Jean-Pierre Bollin. «Ich zeige den Schülern Lösungswege, umsetzen müssen sie ihre Ideen dann selbst», erklärt der 49-Jährige. Für Bollin ist es wichtig, dass die Jugendlichen lernen, Probleme zu lösen, und keine Angst haben, sich bei Bedarf Hilfe zu holen. «Diese positive Erfahrung hilft ihnen später im Berufsleben, auch wenn aus dieser Klasse vielleicht keine Handwerker hervorgehen werden.»

Hobby statt Beruf

Progymnasiast Horacio bestätigt Bollins Vermutung. Wie viele andere aus seiner Klasse will auch er keine Berufslehre wählen. «Die Aufgabe mit dem Blech hat mir Spass gemacht. Ich arbeite auch gern handwerklich, jedoch eher als Hobby.» Später zieht es den 13-Jährigen an die Uni: Wahrscheinlich wolle er Jura oder Wirtschaftsinformatik studieren.

Bauspengler: Nachwuchs gesucht

D ie Sektion Freiburg des Gebäudetechnikverbands Suissetec organisierte den Wettbewerb «Pimp My Metal Sheet». «Wir wollten den Klassen, die vor der Berufswahl stehen, spielerisch den Beruf des Bauspenglers näherbringen», erklärt Organisator Stefan Reidy. Als Berufsbildner bei Suissetec Freiburg will er zeigen, dass Bauberufe auch kreativ sein können. Dies sei speziell beim Spenglerberuf der Fall. «Der Spengler muss individuelle Lösungen für die Blechverkleidungen an einem Gebäude finden. Oft wird er als Letzter gerufen, um den Bau von aussen abzurunden.» Hauptaufgabe sei es, dass Haus vor der Witterung zu schützen. Aus Blech würden jedoch auch Verzierungen und Ornamente gefertigt, die ein Haus ästhetisch wertvoll machten.

Erfolgreiche Aktion

Spenglermeister Reidy verweist auf den Wettbewerb: «Mit dem Verbiegen und Verformen der Blechstücke sollten sich die Schüler mit den Arbeitstechniken, die später als Spengler gefragt sind, beschäftigen.» Im Vorfeld hatte er rund 400 Aluminium-Bleche von 16 auf 25 Zentimeter an alle 8. Klassen in Deutschfreiburg verschickt. Mit den Resultaten ist Reidy mehr als zufrieden. Er würde sich freuen, wenn sich einige der Jugendlichen für die Spenglerlehre entscheiden würden. «Nachwuchs ist zurzeit Mangelware. Letzten Sommer haben im Kanton Freiburg lediglich zwölf Jungen und zwei Mädchen die Lehre angefangen.» Gute Spenglerinnen und Spengler seien gefragt und hätten gute Jobaussichten. tt

Resultat

Jury musste aus 161 Werken auswählen

Insgesamt 14 Klassen haben beim Wettbewerb «Pimp My Metal Sheet» mitgemacht, 161 Stücke wurden am Stand von Suissetec an der Berufsmesse abgegeben.Für die drei Erstplatzierten gab es jeweils ein iPad zu gewinnen. Gewonnen hat Kristina Heiniger, OS Region Murten, mit der Cäsar-Krone. Auf dem zweiten Platz ist Vania Bertschy, OS Düdingen, auf dem dritten Rang Robin Schwenn von der OS Region Murten.tt/rb

Meistgelesen

Mehr zum Thema