Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Mit Bitten durchlöchern

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Wort zum Sonntag

Autor: Jakob Hertach/Kipa

Mit Bitten durchlöchern

Viele Eltern kennen die Erfahrung, dass Kinder sie mit Bitten durchlöchern, wenn sie unbedingt etwas wollen. Sollen sie schliesslich nachgeben oder hart bleiben? Ist nachgeben auf Dauer die richtige Lösung oder doch eher das Hartbleiben?

Im Evangelium des morgigen Sonntags (Lk 18,1-8) begegnen wir einer Witwe, die mit ihrer Hartnäckigkeit schliesslich zum Recht kommt. Die Erzählung bezeichnet der Evangelist als «Gleichnis», eine Beispielerzählung aus dem damaligen Leben, für unser Verhalten gegenüber Gott.

Sehen wir die Szenerie genauer an: Die Witwe will unbedingt zu ihrem Recht kommen. Dafür muss sie vor den Richter. Wenn nach damaligem jüdischen Recht eine Angelegenheit durch einen Schiedsspruch entschieden werden musste, setzte sich das Gericht aus drei Personen zusammen; die wichtigste Person war der «Unparteiische», ein bezahlter Beamter, von Herodes oder den römischen Besetzern ins Amt eingesetzt.

Dieser habe Gott nicht gefürchtet und auf keinen Menschen Rücksicht genommen, so wird dieser beschrieben. Die Witwe bestürmte diesen Richter immer wieder und bat ihn: «Verschaff mir Recht gegen meinen Feind.» Mit ihrer Hartnäckigkeit erreichte sie, dass er bereit war, dieser Witwe zu ihrem Recht zu verhelfen. «Sonst kommt sie am Ende noch und schlägt mich ins Gesicht.»

Und die Lehre: «Und der Herr fügte hinzu: Bedenkt, was der ungerechte Richter sagt. Sollte Gott seine Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern zögern? Ich sage euch: Er wird ihnen unverzüglich ihr Recht verschaffen.» Das wiederholte Drängen hat sich für die Witwe gelohnt, obwohl der Mann alle Macht gegen sie hatte. Wenn wir Gott inständig bitten, wird er uns so erhören, wie es für unsere Zukunft wichtig ist.

Die erste Sonntagslesung (Ex 17,8-13) zeigt einen anderen Aspekt des Betens. Hier geht es um den Sieg über einen Gegner, der dem Volk Israel militärisch haushoch überlegen war. Dank der schützenden Hand, eine Form des Gebetes des Mose, der sich auf einem Berg befand, war das schwache israelitische Heer den Truppen des Amalek zeitweise überlegen. Weil Mose Gott vertraute, konnte er den Israeliten zum Sieg verhelfen.

In der zweiten Lesung (2 Tim 3,14-4,2) heisst das Stichwort «Durchhalten». Durchhalten im Gebet, im Umgang mit der Heiligen Schrift und mit dem Verkündigungsauftrag. Dieser soll nicht mit Sturheit, Starrheit oder gar Arroganz wahrgenommen werden. Vielmehr fordert Paulus von Timotheus Weisheit und Gespür für Gerechtigkeit, verbunden mit glaubendem Hören auf Jesus Christus.

Jakob Hertach (1937), Seelsorgehelfer und Journalist, lebt in Dielsdorf ZH.

Meistgelesen

Mehr zum Thema