Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Mit Büchern in andere Welten reisen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Leseratten kamen am Wochenende auf ihre Kosten: In Freiburg fand das erste Textures-Literaturfestival statt. Neben bekannten Autoren wie Arno Camenisch zeigten auch Newcomer ihr Talent.

Herbstzeit ist auch Lesezeit. Was gibt es Schöneres, als drinnen bei einer Tasse Tee gemütlich die Seiten eines guten Buchs umzublättern, während draussen die Blätter fallen? Inspiration zur Auswahl der Lektüre konnten sich die Leserinnen und Leser am Wochenende am neuen dreisprachigen Freiburger Literaturfestival Textures holen, das den Salon du Livre ablöst (die FN berichteten). Seine Corona-bedingt um ein Jahr verschobene Premiere hat es mit Erfolg gemeistert: Mit seinem vielseitigen Programm und rund 50 interessanten Gästen versprühte es in der Stadt einen Hauch Solothurn.

Mit Newcomerinnen

Neben bekannten Namen wie Pony M., Alex Capus und Arno Camenisch konnten die Besucherinnen und Besucher auch talentierte Newcomer entdecken: etwa die preisgekrönten Comiczeichnerinnen Simone F. Baumann und Vamille im Nouveau Monde, einer von knapp einem Dutzend über die Stadt verteilten Veranstaltungsorten.

Die beiden jungen Frauen zeichneten am Samstag in einer Live-Performance. Die Stichworte gaben sie sich gleich gegenseitig. So wollte etwa die Zürcherin Simone F. Baumann von Vamille – alias Camille Vallotton aus Freiburg – wissen, was diese am meisten nervt. Die 30-Jährige zeichnete sich als Comicfigur, die sich die Ohren zuhält, umzingelt von einem Haufen Ratschläge gebender Köpfe. «Ich denke, dass…», «Du musst das machen», und immer wieder «Ich», «Ich», «Ich» steht über den Besserwissern.

Vamille will umgekehrt von Simone F. Baumann erfahren, wie sie ihre Pubertät erlebt hat. Baumann zeichnet sich mit Spiegel in der Hand, neben ihr die wütend gestikulierenden Eltern. Sie selber, oder besser gesagt, eine autobiografisch inspirierte Version ihrer selbst, ist auch das Thema von Baumanns Comics. «Zwang» heisst das 344 Seiten starke Debüt der 24-Jährigen. Das Buch basiert auf ihrer seit sechs Jahren selber herausgegebenen Heftserie «2067», einer Anspielung auf ihr Todesdatum.

Für Depression sensibilisieren

So makaber der Titel der Fanzines, so sarkastisch und provokativ der Grundton der kurzen Geschichten. Die von Depressionen geplagte, sensible Antiheldin geht lakonisch ihren Weg durch eine schwarz-weisse Welt voller leerer Werbeversprechen und Unverständnis seitens der Eltern. Der Titel und der rohe Zeichnungsstil, der an Underground-Comics der Siebziger- und Achtzigerjahre erinnert, mag auf den ersten Blick abschreckend wirken, doch einmal begonnen, lässt einen die Lektüre nicht los. «Das Zeichnen ist für mich wie ein Ventil», sagt Baumann, die den Leser mit ihren berührenden Geschichten in ihre Welt entführt und damit auch Sensibilisierungsarbeit für die Krankheit Depression leistet.


Dem Heimatdorf ein Denkmal setzen

Ebenfalls im Nouveau Monde stand am Samstag der Autor Arno Camenisch auf der Bühne. «Ich nehme euch mit in das Dorf, wo ich aufgewachsen bin», begann der 43-Jährige seine Lesung mit seinem letztjährigen Werk «Goldene Jahre». Es handelt vom Kiosk von Rosa-Maria und Margrit. Errichtet wurde dieser im Jahr der Mondlandung, passend dazu prangt über ihm die gelbe Leuchtreklame wie der Mond. Es scheint, als reisten die beiden Frauen wie zwei Astronautinnen durch die Zeit, wenn sie sich an vergangene Begebenheiten erinnern.

Den Kiosk hat es wirklich gegeben, «ich habe jeweils meine Schewig Gams dort gekauft, ja, so sagt man bei uns dazu», sagte Camenisch, am Mikrofon stehend, und lachte spitzbübisch. Der Scheinwerfer über ihm wirkte wie der Mond, und als er mit den Füssen auf und ab wippte, sah es aus, als würde er abheben, im Nouveau Monde, dessen Programmheft dieses Jahr ein Astronaut schmückt.

Camenischs neustes Buch

Der Ton des Buchs ist heiter, die poetisch-skurrile Geschichte weckt Bilder, die Figuren erscheinen vor dem geistigen Auge wie auf der Bühne eines Kleinkunsttheaters. Im seinem neusten Buch «Der Schatten über dem Dorf» schlägt der Autor ernstere Töne an. Es geht um drei Kinder, die zwei Jahre vor seiner Geburt zu Tode gekommen sind. In der dritten Person schildert Camenisch seinen Besuch im Heimatdorf, über welchem 45 Jahre später die Ereignisse von damals immer noch wie ein Nebel hängen. «Ich wollte der Begebenheit ein Gesicht geben, sie berührt mich sehr», so der Vater einer Tochter.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema