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Mit «Das chùnt scho guet» wandelt Christian Schmutz auf den Spuren von German Kolly

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Ein unheimlicher Plaggeist treibt im Sensebezirk sein Unwesen. Ist es ein Mensch oder ein Geist? Diese Frage beantwortet der Sensler Autor Christian Schmutz in seinem soeben erschienenen Sagen-Krimi «Das chùnt scho guet».  

In der Buvette Feyerssaga im Plasselbschlund fand am Mittwochabend die Vernissage für das neue Buch von Christian Schmutz «Das chùnt scho guet» statt. Die Wahl des Orts kommt nicht von ungefähr, denn der Plasselbschlund ist neben dem Schwarzseetal und dem Muscherenschlund Schauplatz wichtiger Szenen des Romans. Herausgeber des Buchs sind der Verein Kund (ehemals Heimatkundeverein), es ist die Jahresgabe für seine rund 1800 Mitglieder, sowie der Zytglogge-Verlag.

Franz-Sepp Stulz, Präsident von Kund, erklärte an der Vernissage, dass der Verein erst dazu gekommen ist, als der Roman bereits im Endspurt war. Seine Bedingung für die Zusammenarbeit war die Produktion eines Hörbuchs, um auch den Nichtsenslern im Verein einen guten Zugang zum Buch zu bieten. Dieser Forderung mochte Christian Schmutz noch so gerne erfüllen, wie er sagte. Umgesetzt hat er die Audioversion im Tonstudio mit André Rossier. 18 Stunden Material haben die beiden aufgenommen. Der Tonprofi hat dann noch viele Stunden investiert, um aus dem Material fünfeinhalb Stunden Hörbuch zu machen.

Zuerst nur ein Satz

Wie Christian Schmutz an der Vernissage erzählt, hat sich das Buch aus einem Satz entwickelt, den er mal irgendwo aufgeschnappt hat. «Ich habe schon damals gedacht, dass dies der Anfang einer guten Geschichte sein könnte.» Daraus wurde erst eine Kurzgeschichte und schliesslich das erste Kapitel des neuen Romans. Bis es aber so weit war, ruhte die Geschichte noch ein paar Jahre. Dann entwickelte er sie weiter und reichte ein paar Kapitel beim Zytglogge-Verlag ein.

Während seines alljährlichen Schreiburlaubs am Schwarzsee im letzten Jahr hat er sich intensiv mit der Geschichte befasst. «Ich wollte schon immer mal etwas über Aberglauben, Brauchtum und Sagenhaftes schreiben», sagt er. Er habe in Sensler Sagenbüchern – etwa von German Kolly und Niklaus Bongard – gestöbert, im «Handbuch des christlichen Aberglaubens» recherchiert und eine Doktorarbeit zu sogenannten Ereignissagen gelesen. «Ich wollte aber kein Fachbuch über Jenseitskontakte und Spiritualität schreiben», sagt Christian Schmutz im Gespräch mit den FN. Vielmehr habe er beim Schreiben sich selber, seine Hauptfiguren und damit den Leser überraschen und dabei eine gute Geschichte erzählen wollen.

«Anfangs war kein Krimi geplant», sagt er auch. Ihm sei das Erzählen einer Sagengeschichte wichtiger gewesen.  Die Handlung habe sich dann aber nach und nach zu einem Krimi entwickelt. Eine Herausforderung sei für ihn auch gewesen, die Geschichte nicht zu gradlinig und auch nicht zu kompliziert zu erzählen, um die Spannung hochzuhalten.

Sagenhafter Krimi

Das Resultat ist eine geheimnisvolle und fantastische Reise, auf die Christian Schmutz die Leserin und den Leser mitnimmt. Der Untertitel «Sensler Sagen-Krimi» bringt es auf den Punkt. «Das chùnt scho guet» liest sich nämlich zeitweise wie eine Art ausführliche Fortsetzung von «Sagen und Märchen aus dem Senseland». Weil die Geschichte aber in der Gegenwart spielt und real existierende Orte und Namen vorkommen, vermischt sich dieser sagenhafte Hintergrund mit den Erlebnissen der Hauptfiguren. Das hat der Autor so geschickt gemacht, dass man beim Lesen oft irgendwie nicht ganz sicher ist, was denn nun erfunden ist. Gibt es Quatembertage und Verwirrkraut? Und woher haben Toggeliloch, Schwarzmoos, Gaugeblätz und Höllbach ihre Namen wirklich?

Stimmiger Dialekt

Der Roman ist spannend aufgebaut, hat eine dichte Handlung mit immer wieder neuen Wendungen und enthält viele Informationen über heidnisch-christlichen Aberglauben. Letzteres erhält durch die Tatsache, dass die Geschichte auf Senslerdeutsch geschrieben ist, noch einen Tick mehr an unheimlicher Stimmung.

Der gleiche Effekt gilt für die Namen. Armin Mülhauser, Fridolin Stritt, Hubert Fasel heissen die drei Männer, die am Anfang des Romans nach durchzechter Nacht wie vom Erdboden verschwinden. Wie viel stimmiger ist es, wenn sie mit «Mülhusersch Mynù, Stritts Fridù ù Fasùs Hubertla» angekündigt werden – das passt einfach besser in die Sensler Sagenwelt. Wer im Übrigen Mühe hat, den Dialekttext zu lesen, erhält vom Verlag ein senslerdeutsches Zückerchen: Christian Schmutz hat auch eine Hörbuchfassung eingelesen.

Drei Männer verschwinden

Doch zurück zur Geschichte: Pinggùs Tönù, der Mann, mit dem die drei kurz vor dem Verschwinden zusammen waren, wird verdächtigt, etwas mit dem Vorfall zu tun zu haben. Um ihn zu entlasten, werden seine Tochter Lisi und sein Schwiegersohn, Hausmatters Beat, zu Detektiven.

Beim Versuch, diesen Vorfall und weitere, sich häufende unheimliche Begebenheiten zu erklären, erfahren sie immer mehr von einer Welt, die sie vorher nicht gekannt haben. Sie kommen mit einer Kräuterfrau, einer Volkskundeexpertin und einem Polizisten in Kontakt und reden mit allen, die etwas Geisterhaftes erlebt haben. Sie ziehen ihre Schlüsse, geraten auf falsche Fährten und versuchen, das Puzzle zu entwirren, in dem gar ihre eigene Tochter eine wichtige Rolle spielt. Am Ende des Romans überstürzen sich zwar die Ereignisse. Doch der Titel ist Programm: «Das chùnt scho guet.»

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