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Mit dem Boot auf den Schwyberg

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Leserbrief

Mit dem Boot auf den Schwyberg

Autor: «Die Suva ist ein Musterbeispiel» – Leserbrief vom 30. Juni 2011

Wie viele von uns ärgert sich Joseph Zosso jeden Herbst über die steigenden Krankenkassenprämien, denn es sind ja immer die anderen, welche immer mehr medizinische Leistungen konsumieren. In seinem Leserbrief vom 30. Juni freut er sich wie viele von uns über das Jahresergebnis der Suva und fordert eine Einheitskrankenkasse. Wer aber erfolgreich mit dem Boot von Murten nach Praz rudert, kommt wohl kaum auf die Idee, mit dem gleichen Boot auch auf den Schwyberg zu paddeln.

Dass eine Einheitskrankenkasse à la Suva zu tieferen Prämien führen würde, lässt sich leicht widerlegen. Die Suva kann nämlich durch die Verschuldenshaftung Leistungen kürzen. Auch die Prävention kann wirksamer betrieben werden, weil die mitzahlenden Unternehmen ein grosses Interesse an wenig Unfällen, wenig Taggeldern und tiefen Prämien haben. Die Krankenkasse dagegen zahlt ohne Leistungseinschränkungen gemäss Pflichtleistungskatalog alle Behandlungen – auch diejenigen, welche auf bewusst ungesundes Verhalten zurückzuführen sind (Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel, Komatrinken usw.).

So ist zum Beispiel Alkohol auf dem Bau fast vollständig verschwunden. Arbeitsunfälle durch Alkoholeinfluss gibt es fast keine mehr. Die Suva hat gute Arbeit geleistet und kann Prämien senken. Alkohol- und andere Suchtkrankheiten, nicht bloss das Komatrinken, sind aber deswegen noch nicht ausgerottet und verursachen Kosten zu Lasten der Grundversicherung und volkswirtschaftliche Folgeschäden in Milliardenhöhe.

Auch eine Einheitskasse löst keines dieser Probleme. Der erste Schritt zur Verstaatlichung des Gesundheitswesens würde aber Milliarden kosten. Seit Einführung des Krankenversicherungsgesetzes sind die Verwaltungskosten der Krankenversicherer weit weniger stark gestiegen als die Ausgaben für medizinische Leistungen zu Lasten der Grundversicherung.

Die Krankenkassenprämien würden aber erst dann sinken, wenn auch die Ausgaben für medizinische Leistungen zu Lasten der Grundversicherung insgesamt sinken würden. Das wird angesichts des medizintechnischen Fortschritts, der steigenden Lebenserwartung bzw. Lebensqualität und des immer umfassenderen, gegen Unfall und Invalidität gut abgegrenzten Krankheitsbegriffs kaum eintreffen.

Autor: Felix Schneuwly, Wünnewil

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