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Mit dem Meer Strom erzeugen

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Letzte Woche lancierte der Freiburger Staatsrat eine breit angelegte Stromsparkampagne. Damit soll der Energieverbrauch im Kanton reduziert werden, dies unter anderem vor dem Hintergrund des geplanten Ausstiegs des Bundes aus der Atomenergie (die FN berichteten). Der Düdinger Andre Zurkinden trägt derweil ganz konkret zur Entwicklung erneuerbarer Energien bei. Er erforscht, wie Energie aus Wellen gewonnen werden kann.

Zurkinden tut dies im Rahmen eines Doktoratsprogrammes der Universität Aalborg in Dänemark. Die Uni leitet ein europaweites Forschungsprojekt zum Bau von Kraftwerken, welche mit der Auf- und Abwärtsbewegung grosser Bojen Energie aus Wellen gewinnen. Der Wasserbauingenieur Zurkinden hat an der ETH in Zürich studiert. «Ein Doktorat habe ich eigentlich nicht angestrebt», sagt Zurkinden. Doch das Forschungsprogramm in Dänemark habe ihn so fasziniert, dass er sich angemeldet habe. Seit zweieinhalb Jahren forscht er dort und wird in einem halben Jahr sein Doktorat abschliessen.

Zweiteilige Studie

«Meine Forschungsarbeit besteht aus zwei Teilen», erklärt Zurkinden. Eine erste Studie bestehe darin, mit Modellen die Energiegewinnung von Wellenenergie-Kraftwerken zu simulieren und analysieren. Dies mit dem Ziel, die Energieausbeute zu erhöhen. «In einer zweiten Studie versuchen wir, die Tragekonstruktion der Kraftwerke so zu optimieren, dass Kosten gespart werden können», sagt er. Für erneuerbare Energien bestünden noch kaum Normen, sodass der Forschung wenig Grenzen gesetzt seien. «Einige wichtige Grundsätze müssen jedoch beachtet werden», fügt Zurkinden an. So müssten Wellenenergie-Kraftwerke zuverlässig sein, einen hohen Energiewirkungsgrad aufweisen, Stürme aushalten und eine Lebensdauer von mindestens 20 Jahren haben.

Die Idee, aus Wellen Energie zu gewinnen sei nicht neu, erklärt Zurkinden. Bereits seit 50 Jahren gebe es Patente dazu. Seit einigen Jahren produzieren Prototypen unter anderem in Dänemark tatsächlich Strom. «Das Problem ist aber, dass diese Kraftwerke bis heute nicht wirtschaftlich sind.» Fossile Energie sei noch immer billiger, und das werde in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren so bleiben.

Nach seiner Doktorarbeit möchte Zurkinden in die Schweiz zurückkehren. Zwar gefällt ihm die Arbeit in Dänemark, wo die Hierarchien flach seien und sehr auf die Balance von Freizeit und Arbeit geachtet werde. Doch Zurkinden meint: «Ich gehöre in die Schweiz.» Er möchte hier weiter im Bereich erneuerbare Energien arbeiten.

Optimismus dämpfen

 Trotz aller Begeisterung findet Zurkinden: «Die optimistischen Erwartungen an die alternativen Energien müssen gedämpft werden.» Die meisten Technologien seien noch zu wenig ausgearbeitet. Er sagt: «Wollte der Bund den Ausstieg aus der Atomenergie schaffen, müsste er viel mehr in die Forschung und Entwicklung von erneuerbaren Energien investieren.» Stromsparmassnahmen wie jene des Freiburger Staatsrates seien indessen ebenso sinnvoll.

Infos: http://www.sdwed.civil.aau.dk.

Fakten

Keine Option für die Schweiz

Die Gewinnung von Energie mittels Wellen kommt für die Schweiz nicht infrage. Andre Zurkinden, Bauingenieur und Doktorand in einem Forschungsprojekt zu Wellenenergie, sagt, dass dies nicht nur am schwachen Wellengang in Schweizer Gewässern liege. «Wellenenergie-Kraftwerke produzieren zu wenig Strom für die Schweiz mit ihrem hohen Stromverbrauch.» Der Einsatz lohne sich vor allem für isolierte Gebiete, die nicht an ein Stromnetz angeschlossen seien. So beispielsweise kleine Inselgruppen im Meer.nas

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