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Mit dem Rolls-Royce am Stau vorbei

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Eh salut, comment ça va?», ruft ein Passant vor der Hauptpost in Freiburg Pierre-Olivier Nobs zu. Dieser fährt gerade mit seinem Trottinett vor. Seit die Poststelle in der Nähe seines Goldschmiede-Ateliers im Freiburger Neustadt-Quartier in eine Agentur umgewandelt wurde, befindet sich sein Postfach bei der Post am Bahnhof. Um Zeit zu gewinnen, benutzt er für den Weg dorthin meist sein Trottinett, seinen Rolls-Royce, wie er das grün-schwarze Gefährt nennt. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Bekannten verschwindet Nobs in der Post und kommt kurze Zeit später wieder zurück. Die Postsendungen hat er in seinem Rucksack verstaut. «Eigentlich habe ich das Trottinett gekauft, um gemeinsam mit meiner Tochter Touren zu unternehmen. Doch dann habe ich gemerkt, wie praktisch es auch im Alltag ist», erzählt der Freiburger, der für die CSP im Generalrat politisiert und politischer Sekretär der VCS-Sektion Freiburg ist.

Nie im Stau stehen

Seit sein Auto vor drei Jahren kaputtging und er vor der Wahl stand, sich ein neues anzuschaffen oder in Zukunft ohne Wagen auszukommen, entschied er sich für Letzteres. «Ich wollte das Leben ohne Auto einmal austesten.» Der Test hat sich bewährt. Denn er hat sich bis heute kein Auto gekauft und hat es auch nicht vor. In seinen Augen überwiegen die Vorteile, die er als Stadtbewohner hat, wenn er zu Fuss, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder eben mit dem Trottinett unterwegs ist. «Es ist eine grosse Bereicherung für das Sozialleben, in der Stadt ohne Auto unterwegs zu sein», sagt Pierre-Olivier Nobs und erzählt von den vielen Begegnungen und Gesprächen, die ihm am Steuer eines Wagens verwehrt blieben. «Ich habe schon oft spontan Politikerkollegen getroffen und mit ihnen über anstehende Themen diskutiert.» Auch die vielen Staus in der Stadt kann er so umgehen. Zum Beispiel das tägliche Schlangestehen entlang der Alpengasse bis zur Grenette. «Unglaublich, die vielen Autos. Die Autofahrer sind jeden Tag in der gleichen Situation und ändern nichts.» Das erstaune ihn, sagt Nobs. Er plädiert dafür, dass die Pendler ihre Gewohnheiten ändern und die Stadtbewohner so oft wie nur möglich zu Fuss unterwegs sein sollten.

Pierre-Olivier Nobs ist sich bewusst, dass die Situation auf dem Land eine andere ist als in der Agglomeration. «In der Agglomeration haben wir so viele Möglichkeiten mit dem öffentlichen Verkehr. Auf dem Land sollte man öfters versuchen, Fahrgemeinschaften zu bilden.»

Mit Mobility unterwegs

So ganz ohne Auto kommt der 47-Jährige dann doch nicht aus. Er besitzt das Mobility-Abonnement und kann zwischendurch das Auto eines Freundes ausleihen. «Zum Beispiel wenn ich zur Abfallsammelstelle in den Neiglen muss oder um Holzbriketts einkaufen zu gehen.» Und für die Fahrt zum Campingplatz kam diesen Sommer das Auto seiner Freundin zum Einsatz.

Dank Tempo-30-Zonen und der neuen Begegnungszone in der Joseph-Piller-Strasse fühle er sich mit dem Trottinett immer sicherer in der Stadt, sagt Nobs. Dennoch gäbe es noch Verbesserungspotenzial. So finde er die Situation mit der Einbahnstrasse an der Bahnhofsallee zwar besser als vorher, aber immer noch nicht optimal. «Denn die Einbahnstrasse ist ein Kompromiss, und Kompromisse sind selten gut.» Stattdessen wünscht er sich eine durchgehende Fussgängerzone vom Bahnhof über die Romont- und die Lausannegasse bis hinunter in die Unterstadt. «Es gibt noch viel zu tun», sagt er und braust mit seinem Rolls-Royce davon.

Dieser Beitrag schliesst die Sommerserie «Leben ohne …» ab.

 

«In der Agglomeration haben wir so viele Möglichkeiten mit dem öffentlichen Verkehr.»

Pierre-Olivier Nobs

lebt ohne Auto

Zahlen und Fakten

Rund eine Million Schweizer ohne Auto

Gemäss dem Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) leben in der Schweiz rund eine Million Menschen ohne eigenes Auto. Weil das Leben ohne Auto in vielen Situationen eine Herausforderung sein kann, gibt der VCS auf seiner Homepage Tipps für ein autofreies Leben. Wie das Bundesamt für Statistik im Februar 2014 mitteilte, wurden im Jahr 2013 in der Schweiz 402117 motorisierte Strassenfahrzeuge neu in den Verkehr gesetzt. Das sind 6,7 Prozent weniger als im Rekordjahr 2012. Nichtsdestotrotz sei der Gesamtbestand an Strassenfahrzeugen 2013 weiter angewachsen, und zwar um 1,6 Prozent auf 5,7 Millionen.ak

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