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Mit dem Sandwich investieren

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Helene Soltermann

Über Geld redet man nicht, das hat man: Nach diesem Grundsatz sei man früher in den bürgerlichen Kreisen erzogen worden. Dies hat laut dem Psychologen Matthias Zuber dazu geführt, dass die jungen Menschen «überhaupt keine Ahnung von Geld hatten». Heute gelte wohl der Grundsatz, dass man über Geld gescheiter nicht spreche, denn man habe es nicht mehr, sinnierte Zuber am Montagabend an einer Informationsveranstaltung zum Thema Kind und Geld, welche vom Verein «Schule und Elternhaus Murten und Umgebung» organisiert wurde. Nicht viele Eltern besuchten die Veranstaltung, obschon es zum Thema Sackgeld viel zu bereden gibt – dies zeigte jedenfalls die anschliessende Diskussion.

Das Beispiel Frau Wälti

Zuber plädierte dafür, dass die Kinder bereits in der Primarschule in die Lehre der Volkswirtschaft eingeführt werden sollen – nicht etwa mit abstrakten Begriffen wie Konjunktur, Zyklen und komplizierten Kurven zu Angebot und Nachfrage, sondern mit «ganz klaren und praktischen Handlungen», wie Zuber sagte. Investition sei etwa ein Begriff, von dem viele Leute behaupten würden, er sei zu kompliziert. Zuber erklärte den Zuhörern, wie der Begriff den Kindern vermittelt werden könnte: Man gehe mit seinem Kind in den Laden von Frau Wälti und kaufe dort ein Sandwich für sechs Franken. Dann bespreche man, was Frau Wälti mit diesem Geld alles mache. Sie müsse die Ladenmiete bezahlen, Ware einkaufen und das Geschäft in Schwung halten. Zwei Franken blieben Frau Wälti als Gewinn. Davon nehme sie einen Franken für sich, den zweiten Franken lege sie auf die Seite. Das Kind habe folglich mit dem Kauf des Sandwiches einen Franken ins Lädeli Wälti investiert. «Die Kinder merken dadurch, dass sie nicht nur ?gänggelen?, sondern gleichzeitig etwas mit ihrem Geld bewirken», sagte Zuber.

Zwei Arten von Sackgeld

An der Veranstaltung wurden verschiedene Aspekte diskutiert: von der Aufbewahrungsmethode (Portemonnaie oder Kässeli) über die Einführung eines Schulfaches zum Umgang mit dem Geld bis zur Höhe des Taschengeldes (siehe Kasten). Zuber erachtet es als wichtig, dass die Kinder die unterschiedlichen Arten des Geldes kennenlernen. Das Sackgeld habe zwei verschiedene Aspekte. Während die Kinder über einen Teil selbst verfügen sollten, sei der andere Teil des Sackgeldes verhandelbar. Zum Beispiel könne dieser Teil an ein Ämtli geknüpft und quasi als Lohn ausbezahlt werden. «Dieser Teil kann als Sanktion auch gestrichen werden», sagte Zuber. Ein praktisches Beispiel für eine solche Sanktion lieferte ein anwesendes Elternpaar. Ihr Sohn habe das Velo seiner kleinen Schwester absichtlich kaputt gemacht, erzählen sie. Die Eltern haben das Velo nun reparieren lassen, der Sohn muss monatlich einen Anteil seines Sackgeldes abgeben, bis er die Reparaturkosten zurückbezahlt hat.

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