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Mit dem Stradivariquartett in der Elphi

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Im Januar wurde die «Elphi», wie Hamburg sein einstiges Sorgenkind liebevoll nennt, eröffnet, und seither rennt man dem neuen Wahrzeichen die Türen ein. Konzertkarten für das Prunkstück, den grossen Konzertsaal der Elbphilharmonie, haben quasi nur Reiseorganisationen. Die Hamburger klagen: «Seit einem Jahr versuchen wir vergeblich, Karten zu ergattern.» Anfragen aus aller Welt treffen ein, um die Konzertsäle zu mieten. Das Stradivariquartett aus Zürich hat den kleinen Saal frühzeitig reserviert und gab kürzlich mit Werken von Beethoven, Webern und Brahms ein bezauberndes Konzert.

Konzerte an ungewohnten Orten

«Stradivari-Fest» heisst das Reisekonzept der umtriebigen Cellistin Maja Weber aus Zürich. Seit zwei Jahren organisiert sie mit ihrem Stradivariquartett vier Reisen pro Jahr und nimmt das Publikum gleich mit. «Rund 30 Gäste sind normalerweise dabei – eine grosse Familie», sagt sie. Die meisten Gäste seien pensioniert. Der Älteste sei 97 Jahre alt. «Viele bringen bei der nächsten Reise ihre Freunde mit, und so wächst die Familie immer weiter», sagt die Musikerin und Mutter dreier Kinder. Auf der Hamburg-Reise stiess die Organisation mit 80 Gästen an ihre Grenzen.

Die Künstler sitzen mit den Gästen am Tisch, wandern mit ihnen, sind bei Stadtführungen dabei und stehen auch noch jeden Abend auf der Bühne. An ungewohnten Plätzen zu spielen, gehört zum Konzept. In Hamburg musizierten sie in der Speicherstadt, im Hotel, im traditionellen Konzerthaus Laeiszhalle und eben in der Elbphilharmonie «Wir wollen unseren Fans etwas Spezielles bieten und den Gästen Einblick geben in unser Leben», sagt Weber. Die 43-jährige Musikerin spielt ein Stradivaricello und hat das Quartett vor zehn Jahren gegründet.

Spektakulärer Bau

Die Führung durch die Elbphilharmonie, das Meisterwerk der Schweizer Architekten Herzog & de Meuron, das die Hamburger mit fast 800 Millionen Euro zehn Mal mehr gekostet hat als geplant, war zweifelsohne ein Höhepunkt der Reise. Vor dem spektakulären Bau wurden wir zunächst angewiesen, ruhig zu sein, so, als würden wir die Gemächer des Papstes betreten. Die Spannung war gross. Via Rolltreppe gelangten wir hinauf auf die öffentliche Plaza und standen plötzlich inmitten einer dynamischen, weitläufigen Raumlandschaft. Überwältigt vom subtilen Zusammenspiel der skulpturalen Treppenaufgänge und Schrägstützen, welche die enorme Last des «Eisbergs» tragen, blieben wir vorerst etwas verloren stehen. Auf der Plaza, der Schnittstelle zwischen Speicher und Neubau, die man auch ohne Konzertticket besuchen kann, stockt einem der Atem ob der Grandezza der ausgeklügelten Architektur. Zwei monumentale Ausgänge führen auf die Balustrade, die rund um den Glasbau führt – mit phänomenalem Ausblick auf Hafen, Fluss und Landungsbrücken auf der einen, die Innenstadt und die Speicherstadt auf der anderen Seite.

Im grossen Konzertsaal – er ist auf Stahlfedern gelagert und schalltechnisch entkoppelt, damit weder die Schiffe noch der Trubel auf der Plaza stören – nahmen wir im obersten Rang Platz. Das Orchester probte Mahler. Wir hörten himmlische Klänge, vernahmen die Worte des Dirigenten und wussten jetzt, dass die terrassenartig aufgeschichtete Arena akustisch tatsächlich ein Juwel ist.

Eindrückliche Hafenrundfahrt

Michael Martin, Architekt und Buchautor, führte uns durch die Speicherstadt – seit 2015 Unesco-Weltkulturerbe – und durch den Hafen Hamburgs, der für jemanden, der nur gerade zwei Stunden hinschaut, kaum fassbar ist. «Mit den rund 800 000 Menschen, die dieses Jahr die rund 200 grossen Kreuzfahrtschiffe besteigen, bricht Hamburg alle Rekorde», sagte Martin und gab zu bedenken, wie viele Tonnen Abfall in Hamburg landen. Am Kahn «Aida» mit seinen 3500 Gästen fuhren wir auf der Hafenrundfahrt ganz nah vorbei. Martin: «Er verbraucht Energie wie eine Kleinstadt mit 30 000 Einwohnern und sorgt für starke Luftverschmutzung, da die Motoren ohne Katalysator von schmutzigem Schweröl angetrieben werden.» Doch letztlich ist der drittgrösste Seehafen Europas als immenser Umschlagplatz mit 150 000 Arbeitsplätzen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Riesige Containerschiffe, die bis zu 60 Tage unterwegs sind, löschen und laden. Ob solche Transportwege noch verantwortbar sind? «Der Transport einer Flasche Rotwein aus Australien kostet 15 Rappen und ist um einiges billiger, als wenn sie auf dem Landweg aus Österreich kommt», so der Stadtführer.

In Hamburg steht auch die Steinway-Manufaktur für Europa. Die Führung durch die Fabrikhallen zeigte uns jeden Schritt, bis ein Instrument zum Leben erwacht. Und das dauert rund ein Jahr. Jeder Flügel ist ein Unikat. Rund 400 Handwerker arbeiten dort. Das Neuste auf dem Markt ist der Steinway-Flügel «Spirio», ein selbstspielendes Klavier mit iPad-Anbindung. Präzise Pedaleinsätze, subtile Phrasierungen, weiche Triller und donnernde Fortissimi der Pianisten werden sanft und mit beispielloser Genauigkeit wiedergegeben, als sässe der Künstler selber im Wohnzimmer. Der «Spirio» kostet rund 120 000 Franken.

Stadt der Gegensätze

Doch es ist nicht nur die Elphi, die nach Hamburg lockt. Es sind die Gegensätze in der Zwei-Millionen-Stadt. Die Speicherstadt als Unesco-Welterbe im Kontrast zur neuen Hafencity mit ihren futuristischen Bauten. Das urbane Zentrum mit der Barockkirche «Michel», dem Komponistenviertel – Brahms ist ein Hamburger – als Kontrast zum Hafen, dem Tor zur Welt. Mit dem Stradivariquartett lernten wir all das kennen. Doch nicht nur die Stadt und die Musik, sondern auch die spannenden Gespräche im Kreise von Kulturbegeisterten gehörten zu den Schönheiten dieser Reise.

Tipps und Infos

Vier Stradivari-Reisen im kommenden Jahr

Die vier Stradivari-Reisen im Jahr 2018:

Engadin: Hotel Waldhaus Sils. Konzerte, Wanderung, Kutschenfahrt. 22.–26. Januar, 1700 Franken.

Hamburg: Konzerte, Hafenrundfahrt, Steinway-Fabrik. Datum noch offen, 2080 Franken.

Cremona: Stradivari-Stadt. Konzerte, Museo del Violino, Geigenbauatelier 18.–22. Juni, 1780 Franken.

Gersau: Konzerte, Bootsfahrt, Wanderung. 26.–30. Juli, 1830 Franken.

Literatur: «Hafenbuch Hamburg» von Michael Martin.

il

Weitere Informationen zu den Konzertreisen: 043 333 55 55; www.stradivarireisen.com

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