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Mit einem Kribbeln im Bauch

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Mit einem Kribbeln im Bauch

Autor: karin aebischer (Text) Aldo Ellena (Bilder)

Sie kennen das Gebiet Staffels- und Brugerawald wie eben ein Jäger sein Revier kennen sollte: Fast jedes Dickicht, jede Hecke, jeder Wildwechsel ist ihnen bekannt. Dies kommt nicht von ungefähr, jagen die Männer der Jagdgruppe Wünnewil auf ihrem Gemeindegebiet doch schon viele Jahre gemeinsam.

Auch am ersten Regentag nach einer langen Trockenperiode haben sie sich wieder an der Feuerstelle vor dem Staffelsholz versammelt, um das nachmittägliche Vorgehen zu besprechen. Nach einem kurzen «Weidmannsgruss» steht das Dispositiv für den ersten Einsatz. Jeder Jäger weiss, wo sein Posten steht, an dem er nach Wild Ausschau hält, während Jagdleiter Peter Brülhart mit den beiden Fährtenhunden die Tiere aus den Hecken zu treiben versucht. Dort halten sich die Tiere gegen Ende der Jagdzeit meist auf. «Weidmannsheil», wünschen sich die Jäger, und schon sind sie in alle Richtungen verschwunden.

Regen gut für die Nase

«Die Hunde nehmen die Fährte besser auf, wenn es nass ist», kommentiert Peter Brülhart das Regenwetter. «Auch die Sicherheit ist erhöht, da sich bei Regen weniger Leute in den Wald begeben». Der leidenschaftliche Jäger, wie er sich selbst beschreibt, isst das ganze Jahr durch Wild. Die Wände seines Wohnhauses in Elswil sind dekoriert mit Trophäen, modernen Malereien von Hirschen und Rehen sowie einem riesigen Geweih eines kapitalen Hirsches.

Hundegebell ist ein Signal

Die Jäger sind inzwischen an ihren Posten angelangt, auch der Schweisshundeführer Walter Pfäffli. Er lädt zwei Schuss in seine Schrotflinte und richtet den Blick von seinem Standort am Waldrand in Richtung Hecke. Die Kühe auf dem Feld sind neugierig geworden, man kann annehmen, dass sich in der Hecke etwas tut. Und da ist auch schon Hundegebell zu hören – doch Wild ist auch nach zehn Minuten Warten keines in Sicht.

«Kommt das Hundegebell immer näher, fängt das Kribbeln im Bauch an», erzählt Walter Pfäffli. Schliesslich trage ein Jäger die Verantwortung, dass er im Ernstfall auch alles richtig macht. Wenn er sich nicht sicher sei, lasse er das Schiessen bleiben und nehme lieber das Prädikat des schlechten Jägers auf sich. «Die Verantwortung trägt einzig und allein der Schütze.»

«So ist halt die Jagd»

Nach einer Dreiviertelstunde bläst der Jagdleiter ab. Drei lange und sechs kurze Töne aus seinem Jagdhorn sind das Signal für die Zusammenkunft am vereinbarten Treffpunkt. «Das Wild ist aus den Hecken gekommen, doch leider in die falsche Richtung geflohen», erzählt Peter Brülhart seinen Kollegen. Diese können sich darüber amüsieren. «So ist halt die Jagd», sind sie sich einig.

Eine Woche vor Ende der Niederjagd hat die Jagdgruppe Wünnewil noch drei von 20 gelösten Tieren zu erlegen. «Man spürt die Spannung bei den Tieren. Sie sind nervös und reagieren auf jeden Laut. So ist die Jagd nicht einfach», sagt Brülhart. Im vergangenen Jahr hatte die Jagdgruppe ihr Soll bereits nach 14 Tagen erfüllt.

Verhältnis ist wieder gut

An diesem Nachmittag steht für die Wünnewiler Jäger noch die Treibjagd durch ein Maisfeld und den Brugerawald auf dem Programm. Wieder begeben sich die Männer auf ihre Posten und Peter Brülhart wartet ab, bis er beginnen und mit den Treibhunden das Maisfeld nach Wild durchforsten kann.

«Heute haben wir ein gutes Einvernehmen mit den Wildhütern», erzählt er. Noch vor ein paar Jahren sei dies anders gewesen. «Doch wir wollen nicht rückwärts schauen. Denn das Verhältnis zwischen uns ist jetzt total anders. Nun ist es ein Miteinander, kein Gegeneinander mehr.»

Für Peter Brülhart ist diese Entwicklung sehr wichtig. «Schliesslich wollen wir eine Jagd, an der man Freude haben kann.» Roman Eyholzer, den Leiter des Sektors terrestrische Fauna und Jagd beim kantonalen Amt für Wald, Wild und Fischerei, schätzt Brülhart sehr.

Hunde treiben das Wild

Und schon rennen die Hunde vom Maisfeld in den Brugerawald – mit lautem Gebell folgen sie einer Fährte. Auf einmal wird es sehr ruhig. Minuten später kommt ein Reh aus dem Wald gerannt und überquert das Feld – es fällt kein Schuss. «Das Reh kam geradewegs auf mich zu, doch es ging viel zu schnell», erzählt Walter Pfäffli später der Jagdgruppe. «Hätte ich die Hunde bellen gehört, wäre ich gewarnt gewesen», meint er.

Für die Jagdgruppe Wünnewil scheint dieser Jagdtag erfolglos gelaufen zu sein. «Es hat einfach nicht gepasst. Das ist für uns nicht weiter schlimm», meinen sie. Doch noch am selben frühen Abend wendet sich für die Jäger das Blatt: Sie erlegen wie geplant einen Bock und ein Reh. Stolz stossen sie auf das Erfolgserlebnis an. «Das war ein gfreuter Tag», meint Peter Brülhart.

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