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Mit einem Lachen gegen den Krieg

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Mit einem Lachen gegen den Krieg

KDMS Freiburg interpretiert den Ersten Weltkrieg als Satire

Der Erste Weltkrieg, dargestellt als Musical, als Zirkus, als Kabarett. Darf man das? 160 Schülerinnen und Schüler der Kantonalen Diplommittelschule jedenfalls tun es: in einer Produktion, die sie anlässlich der Einweihung der um- und ausgebauten Räumlichkeiten der Schule auf die Bühne bringen.

Von CAROLE SCHNEUWLY

In die «Big Show» von 1914 bis 1918 seien Millionen von jungen Menschen hineingerissen worden, schreibt Yann Pugin, unter dessen Regie die 160 Schauspieler, Tänzerinnen und Sänger der Kantonalen Diplommittelschule (KDMS) ihr Stück realisiert haben. «Die Lichter gingen aus, die Ouvertüre wurde gespielt, die ersten Schüsse fielen, und die Show ging los. Eine ganze Generation verliess Haus und Hof, um an die Front zu ziehen. Einige kehrten später zurück.»

Schöner Krieg?

Der Ansatz des Stücks ist ungewohnt, und schon der Titel irritiert: «Ah Dieu! Que la guerre est jolie…» Ein schöner Krieg? Was wollen uns die Schülerinnen und Schüler damit sagen? Yann Pugin versucht eine Erklärung: Es gehe um die Tragik, den Humor und das Heldentum des Ersten Weltkriegs, die in einer Mischung aus Musik, Chansons und satirischen Texten neu belebt würden.

Ein heiteres Stück sei es, ein schallendes Lachen, das sich gegen die ungeheure Macht des Krieges richte. «Die Gräuel des Krieges sind immer und überall die gleichen. Das gilt heute genauso wie vor 90 Jahren.»

Schweizer Premiere

Geschrieben wurde das Stück vor über 40 Jahren von Charles Chilton und Joan Littlewood in London unter dem Titel «Oh! What a lovely war!». Die Idee dazu hatte Charles Chilton auf einem englischen Friedhof im nordfranzösischen Pas-de-Calais, auf dem er das Grab seines 1918 gefallenen Vaters suchte. Anstelle eines Grabes fand er ein Denkmal für die 35 942 britischen Soldaten und Offiziere, die im Ersten Weltkrieg umgekommen waren. «Was muss einem Menschen widerfahren, dass er nicht bestattet werden kann?» Auf der Suche nach der Antwort auf diese Frage entstand «Oh! What a lovely war!».

Dass das Stück bis heute nichts von seiner Aktualität verloren hat, zeigt die Tatsache, dass es eben erst in Grossbritannien wieder aufgeführt wurde. In der Schweiz hingegen ist die Inszenierung durch die KDMS laut Yann Pugin eine Premiere. Grundlage der Aufführung ist die französische Version, die Pierre Debauche 1966 geschrieben hat. Einige bedeutende Stellen aus dem englischen Original wurden dennoch übernommen. Und um der Zweisprachigkeit der KDMS Rechnung zu tragen, habe man einige Passagen auf Deutsch übersetzt, betont Pugin.
Trotz seines komplexen Inhalts reisst das Stück die Zuschauer mit. Gekonnt setzt es die Waffe der Satire ein und ist gleichzeitig Geschichts-, Geografie- und Soziologielektion. Das Attentat von Sarajewo wird ebenso thematisiert wie die deutsche Kriegserklärung an Frankreich, die Verbrüderung der Truppen während des Grabenkriegs ebenso wie der Streik der Fabrikarbeiterinnen, die Grabenmeutereien ebenso wie der Friedenskampf der englischen Frauenrechtlerinnen.

An der KDMS-Inszenierung sind nebst der von Yann Pugin geleiteten Theatergruppe auch der Schulchor unter der Leitung von Jean-Claude Fasel und die Tanzgruppe mit Nathalie Favre-Pandur beteiligt. Die Instrumentalbegleitung übernehmen der Pianist François Ingold, der Schlagzeuger Eric Mullener sowie das Blechblas-Ensemble Nemo’s Quintett.

Aufführungen in der Aula der KDMS Freiburg, Molesonallee 17: Do., 24. Juni, 20 Uhr; Fr., 25. Juni, 18.15 Uhr, Sa., 26. Juni, 16 und 20.30 Uhr; So., 27. Juni, 17 Uhr; Mi., 30. Juni, 20 Uhr. Vorverkauf: 026 350 11 00.

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