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Mit einer Ohrfeige zum gewünschten Ehemann

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Am Mittwoch feierte die jüngste Produktion der neuen Oper Freiburg Premiere im Equilibre. Gaetano Donizettis «Don Pasquale» stiess beim Publikum auf Begeisterung.

So hatte sich Don Pasquale seine Ehe nicht vorgestellt. Der 70-jährige Junggeselle wollte auf seine alten Tage die blutjunge und naive Sofronia heiraten. Hinter dieser Figur verbirgt sich Norina, die Geliebte seines Neffen. Denn die Heirat ist eine Falle: Die vermeintlich so schüchterne Sofronia verwandelt sich nämlich bald in ein zänkisches Scheusal, das ihren Mann sogar ohrfeigt. Don Pasquale ist gedemütigt und sucht einen Weg, seine Gattin loszuwerden.

Die Oper «Don Pasquale» von Gaetano Donizetti wurde 1843 uraufgeführt. Sie gehört zu den sogenannten «Opere buffe», also den komischen Opern. Donizetti führt das Genre mit dieser Oper zu einem letzten Höhepunkt. Im Vergleich etwa mit Rossinis 30 Jahre älteren «Il barbiere di Siviglia» hat «Don Pasquale» trotz aller Komik viele melancholische Zwischentöne. Am Mittwoch feierte die Neue Oper Freiburg (NOF) mit ihrer Inszenierung von «Don Pasquale» Premiere.

Überragender Don Pasquale

Die Freiburger Inszenierung lebt von seinem Solistenensemble und insbesondere von seiner Titelfigur. Pablo Ruiz singt Don Pasquale mit seinem dunklen, aber biegsamen Bass eindrücklich. Schauspielerisch liegt ihm der liebestolle Senior ebenso wie der rasende Ehemann oder die Niedergeschlagenheit nach Norinas Ohrfeige. Obwohl selber noch relativ jung, wirkt er in seiner Rolle als 70-jähriger Don Pasquale authentisch. Doktor Malatesta (Alexandre Beuchat) klingt mit seinem Bariton solide, aber leichter und damit jünger und dynamischer als Pasquale. Melody Louledjian beginnt als Norina kapriziös, was durchaus passt. Die Rolle der Furie scheint ihr besonders zu liegen. Kurz vor Schluss der Oper sieht man im Duett mit Ernesto noch eine andere, weichere Seite von ihr. Bogdan Mihai ist als Ernesto eine wunderbare Besetzung. Mit seinem schlichten, weichen Tenor und seinem jugendlichen Aussehen verkörpert er den Neffen Pasquales treffend. Für Gänsehaut sorgt er im Zusammenspiel mit Solotrompeter Julien Lair. In «Povero Ernesto» beklagen sie herzerweichend den Verlust der geliebten Norina und den vermeintlichen Verrat von Freund Malatesta.  

Reichhaltige Partitur

Das Freiburger Kammerorchester unter Sebastiano Rollo spielte mit klaren Konturen, gleichzeitig aber elegant und geschmeidig. Orchester und Solisten legen den Schatz dieser reichhaltigen Partitur frei. So pendelt die Musik zwischen der humoristischen Anlage der Opera buffa und den ernsthaften Zwischentönen, die dieses Werk so auszeichnen. Es ist bemerkenswert, wie gut das Geschehen auf der Bühne und im Orchestergraben aufeinander abgestimmt sind. Da wischt etwa ein Diener im Takt der Ouvertüre den Tisch oder die Protagonisten wenden ihren Kopf ruckartig im Rhythmus der Akkorde.

Minimalistische Inszenierung

Der Freiburger «Don Pasquale» lebt neben der Musik auch von seiner Inszenierung. Bühnenbildner Cléo Laigret siedelt das Geschehen auf einer kargen Bühne an, die von mobilen Treppen und Leinwandelementen beherrscht wird. Das Spiel mit Licht, Farben und Schatten untermalt innere und äussere Stimmungen (Lichtgestaltung: Eloi Gianini). Regisseurin Jeanne Pansard-Besson zeichnet die Figuren differenziert und wird damit der Vorlage gerecht. So fühlt man beispielsweise intensiv die Scham, welche Don Pasquale nach Norinas Ohrfeige empfindet.

Das Publikum im Freiburger Equilibre reagierte begeistert: Immer wieder begann der Applaus vor dem Ende der Musik. Das war verdient: «Don Pasquale» ist eine durch und durch überzeugende Produktion.  

 

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