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Mit Frisch zurück zu den Wurzeln

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«St. Jakob wurde für das frisch gegründete Theater­unternehmen kein Schlachtfeld des Misserfolges, die Leistungen der Schauspieler mussten sich jedoch einer ernsten Feuerprobe unterziehen.» So stand es am 27. November 1968 in den «Freiburger Nachrichten»; Anlass war das Debüt der Deutschfreiburgischen Laienspielgruppe, die im Gasthof St. Jakob in Wünnewil Max Frischs «Biedermann und die Brandstifter» zur Aufführung brachte. Heute, fünfzig Jahre später, gibt es die Gruppe immer noch – seit 1973 unter dem Namen Deutsch­freiburgische Theatergruppe (DFTG). Und zum Jubiläum besinnt sie sich ihrer Anfänge und spielt ab morgen erneut Frischs Klassiker «Biedermann und die Brandstifter».

Viele neue Gesichter

Dabei sei die Stückwahl eher ein Zufall, sagt Präsident Christian Roos. Christoph Mayer, Regisseur und Vorstandsmitglied, habe «Biedermann» vorgeschlagen, ohne zu wissen, dass es sich dabei um das erste Stück handelte, das die Gruppe vor fünfzig Jahren spielte. «‹Biedermann› kam in die engere Auswahl, und als uns klar wurde, dass damit die Geschichte der DFTG begonnen hatte, war die Entscheidung gefallen.» Für ihn sei «Biedermann und die Brandstifter» einfach ein gutes Stück, erklärt Christoph Mayer. «Es ist sehr gut geschrieben, spannend, und wirkt auch sechzig Jahre nach der Uraufführung immer noch modern.» Christian Roos ergänzt: «Das Kernthema des Hinschauens oder Wegsehens ist so aktuell wie eh und je.»

Die Inszenierung der DFTG spielt denn auch in der Gegenwart. «Es ist eine modernisierte Fassung», so Christoph Mayer. «Einige veraltete Elemente haben wir abgeändert, aber das meiste bliebt sehr nahe am Original.» Eine besondere Rolle spielt der vierköpfige Chor, besetzt mit Nachwuchstalenten aus der Theatersportgruppe «Stehgreif», welche die DFTG zum Jubiläum gegründet hat. Dazu kommen sechs Schauspielerinnen und Schauspieler, von denen nur Thomas Aeppli bereits bei der DFTG gespielt hat. Janine Barrett, Jerome Chariatte, Alessandra Maigre, Elisa Pagliaro und Roman ­Rien sind neu dabei. Ausser Roman Rien, der den Biedermann spielt, sind alle Darsteller unter dreissig Jahre alt. «Es ist ein harmonisches Ensemble», sagt Regisseur Mayer. «Ich hoffe, dass einige Mitglieder weitermachen werden.»

Christoph Mayer hat die Regie erst Ende August übernommen, nachdem der ursprünglich vorgesehene Regisseur abgesprungen war. «Im September und Oktober haben wir intensiv gearbeitet und viele Inszenierungsideen als Gruppe entwickelt», so Mayer. Die Schauspielerinnen und Schauspieler seien talentiert und motiviert genug, dass dies möglich gewesen sei und zu einem guten Ergebnis geführt habe. «Es wird eine aussergewöhnliche Produktion.»

Premiere im Museum

Aussergewöhnlich ist auch der Ort, den sich die DFTG für das Premierenwochenende ausgesucht hat: das Gutenberg-Museum. Erstmals seit 1995, als die Gruppe im Kellerpoche sesshaft wurde, spielt sie wieder ausserhalb des Kellertheaters an der Samaritergasse. «Wir wollten einen besonderen Ort mit mehr Platz, um das Jubiläum zu feiern», erklärt Christian Roos. Die weiteren Vorstellungen finden dann wieder im Kellerpoche statt.

Aufführungen im Gutenberg-Museum Freiburg: Sa., 3. November, 20 Uhr; So., 4. November, 17 Uhr.

Aufführungen im Kellerpoche Freiburg: 9., 10., 11., 16., 17., 18., 23., 24. und 25. No- vember. Fr. und Sa. 20 Uhr, So. 17 Uhr.

Geschichte

Anspruchsvolles Laientheater für Deutschfreiburg

Die Deutschfreiburgische Theatergruppe (DFTG) wurde 1968 als «Deutschfreiburgische Laienspielgruppe» gegründet. Die Initianten wollten in Deutschfreiburg eine Ergänzung bieten zu den Dorftheatern und zum Angebot von «Theater in Freiburg», das auswärtige Ensembles nach Freiburg holte. Ziel war es, gutes Laientheater einem möglichst breiten Publikum zugänglich zu machen.

Bis 1995 war die DFTG ein Wandertheater, das in ganz Deutschfreiburg und sogar in der bernischen Nachbarschaft auftrat. Dann wurde die Truppe im Kellerpoche in Freiburg sesshaft, weil der Aufwand für die Wanderproduktionen gross war und das Publikum seinerseits immer mobiler wurde.

Heute verfügt die DFTG über ein Jahresbudget von rund 30 000 Franken, das für das Jubiläumsjahr fast verdoppelt wurde. An die 700 Personen besuchen jedes Jahr eine Vorstellung; die Auslastung im Kellerpoche beträgt etwa 80  Prozent. «Es ist bemerkenswert, wie viel Rückhalt die Gruppe hat», meint Präsident Christian Roos dazu.

cs

Zum Jubiläum ist ein 130 Seiten starkes Buch über die Geschichte der DFTG erschienen (erhältlich für 25 Franken an den Vorstellungen oder bei Kanisius/Lüthy).

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