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Mit geübtem Blick und flinken Händen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Derzeit wird im Schopf der Familie Schneuwly in Litzistorf bei Bösingen fleissig gearbeitet. Mit geübtem Blick und flinken Händen ist Landwirt Hugo Schneuwly dabei, seine Kartoffelernte zu sortieren. Unterstützt wird er dabei an der geräuschvoll rumpelnden Sortiermaschine von seiner Frau Ursula und seiner Mutter Marie. «Im August haben wir die Saatkartoffeln ausgegraben», erklärt der Landwirt, «nun müssen wir sie noch sortieren, bevor wir sie der Spesag in Düdingen abliefern können.» Im nächsten Frühling werden dann andere Landwirte seine Saatkartoffeln setzen, damit daraus Speise- und Verarbeitungskartoffeln heranwachsen. Ungefähr einen Sechstel seiner Ernte behält Hugo Schneuwly, um die eigenen Felder im kommenden März oder April erneut bepflanzen zu können.

Laut und staubig

Für die jährlich wiederkehrende Arbeit nutzen Schneuwlys eine Sortier- und Verlesemaschine mit Jahrgang 1980. Gemeinsam mit seinem Cousin habe er das gute Stück gekauft, sagt Schneuwly: «Weil wir die Maschine im Herbst beide nutzen, müssen wir uns gut absprechen.» Während rund drei Wochen steht die Maschine nun im Schopf der Familie Schneuwly. «In dieser Zeit leisten wir ungefähr 300 Mann- und Frau-Stunden an der Maschine.» Eine Arbeit, die nicht unbedingt körperlich fordere, aber dennoch streng sei: «Es ist laut und staubig, man muss konzentriert bleiben, und das lange Stehen ist auch nicht unbedingt angenehm.» Ist die Maschine einmal angeworfen, versteht man im Schopf kaum mehr sein eigenes Wort. «Wenn wir miteinander sprechen wollen, müssen wir uns schon anbrüllen», antwortet der zweifache Familienvater auf die Frage, ob sich die anstrengende Arbeit wenigstens mit einem Schwatz verbinden lasse.

Die drei Familienmitglieder sind sich die Arbeit an der Maschine gewöhnt. Das Kartoffelsortieren gehört auf dem Hof in Litzistorf schon seit vielen Jahrzehnten zu den Aufgaben. «Auch meine Mutter hat schon in jungen Jahren Kartoffeln sortiert», sagt er. Und Ursula Schneuwly ergänzt: «Marie hat sicher schon fast 60 Jahre Erfahrung im Kartoffelsortieren.» Der Landwirt ist froh, dass er auf die Unterstützung der beiden Frauen und die seines Lehrlings Fabian Mathys zählen kann: «Schliesslich gilt es, daneben auch noch Arbeiten im Haushalt und im Stall zu erledigen.»

Häppere auf Reisen

Dann rattert und knattert die Maschine los. In regelmässigen Abständen purzeln die Kartoffeln portionenweise in einen Lift, der sie hinauf auf die Sortiermaschine befördert. Oben angekommen passieren die Häppere, wie sie Hugo Schneuwly liebevoll nennt, die drei eingespielten Familienmitglieder. «Zu grosse Knollen und solche, die Beschädigungen und unschöne Stellen aufweisen, werden von Hand aussortiert», erklärt er.

Die ideale Grösse

Die Kartoffeln, die diesen Test bestehen, fallen eine Etage tiefer, wo sie die Maschine über eine Art Lochgitter vorwärtshüpfen lässt. «Dadurch werden die Knollen nach Grösse sortiert und in die entsprechenden Kisten befördert», erklärt Fabian Mathys. Mit einem geübten Griff reguliert er die Geschwindigkeit, mit welcher die Maschine neue Kartoffeln auf die Reise schickt. Er kennt das Prozedere vom Betrieb seiner Familie und unterstützt die Schneuwlys in dieser Saison erstmals beim Kartoffelsortieren. «Es ist keine schlimme Arbeit. Aber ich bin dennoch froh, wenn wir damit fertig sind», meint der junge Mann mit einem Augenzwinkern.

Die Idealgrösse für Saatkartoffeln der viel nachgefragten Sorte Agria, welche die Familie Schneuwly anbaut, liegt zwischen 35 und 50 Millimetern. Schneuwly erklärt: «In dieser Grösse können die Kartoffeln als Saatgut verwendet werden und wir verdienen etwas an ihnen.» Derzeit liege der Preis für diese Sorte und Grösse bei rund 60 Franken pro 100 Kilogramm. Zum Vergleich: Sind die Kartoffeln zu klein, zu gross oder weisen Beschädigungen auf, kann er sie nur noch als Futterkartoffeln für Rinder verkaufen und erhält dafür noch rund 5 Franken pro 100 Kilogramm Kartoffeln.

550 Kilogramm pro Paloxe

Gelagert und transportiert werden die Kartoffeln in sogenannten Paloxen–stapelbaren Kisten aus Holz. Zwischen 68 und 73 Kilo Leergewicht weist eine Paloxe auf, bevor sie mit 550 Kilogramm Kartoffeln befüllt und im Schopf zwischengelagert wird. «Bis Anfang Dezember hat dann auch die letzte mit Kartoffeln gefüllte Paloxe unseren Schopf verlassen», sagt der Landwirt.

Erntebilanz: Durchzogenes Kartoffeljahr

I nsgesamt bewirtschaftet die Familie Schneuwly, die auch noch Saatgetreide und Zuckerrüben anpflanzt sowie Milch produziert, fünf Hektaren Land für den Kartoffelanbau. Damit gehört der Betrieb zu den mittelgrossen Kartoffelproduzenten in der Region, wie Hugo Schneuwly erklärt. «Verläuft die Ernte gut, ist das eine wichtige Einnahmequelle für uns», sagt der Landwirt. Mit der diesjährigen Saatkartoffel-Ernte ist er zufrieden: «Die Qualität und der Ertrag stimmen.» Er rechne mit 20 Tonnen Kartoffeln der Sorte Agria pro Hektare. «Schitter bis bewölkt» sei hingegen die Ernte seiner zweiten Kartoffelsorte ausgefallen. «Bei der Frühkartoffel Agata muss ich mit einer Einbusse von 30 Prozent gegenüber der letztjährigen Ernte rechnen», sagt Schneuwly. Das wären noch 16 Tonnen Kartoffeln pro Hektare: «Damit werde ich nicht mehr viel verdienen.» Die durchzogene Erntebilanz führt er auch auf den trockenen Sommer zurück. Im Gegensatz zum Feld mit den Agria-Kartoffeln habe er keine Möglichkeit gehabt, das Agata-Feld zu bewässern. «Mit schlechten Erträgen muss man rechnen», sagt der Landwirt pragmatisch, «daher ist es umso wichtiger, dass man sein Risiko auf mehrere Sorten verteilt und damit verringert.»

Oswald Perler, Geschäftsleiter der Speise- und Saatkartoffelzentrale Spesag in Düdingen, teilt die Einschätzungen Schneuwlys. «Die Ernte fällt bei Pflanz- und Speisekartoffeln dieses Jahr um rund ein Drittel tiefer aus als im sehr guten Vorjahr», erklärt Perler. Bei Pflanzgut dürften Erträge von 15 Tonnen pro Hektare und bei Speisekartoffeln von 35 Tonnen pro Hektare erzielt werden. Damit liegen die Erträge ungefähr um 25 Prozent unter dem Fünfjahres-Durchschnitt. «Bestand jedoch die Möglichkeit zur Bewässerung, konnten die Erträge auch im langjährigen Mittel liegen», führt Perler aus. Der viele Regen Anfang Mai und die trockene Phase ab Mitte Juni hätten am meisten Einfluss auf die vergleichsweise schlechten Ernteerträge gehabt.

Im Einzugsgebiet der Spesag Düdingen gibt es 130 Saatkartoffel- und 45 Speisekartoffel-Produzenten, die rund 380 respektive 200 Hektaren Land bewirtschaften. mz

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