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«Mit höheren Gebühren kämpfen wir gegen kalte Betten»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: irmgard Lehmann

Arosa Der Kurort Arosa auf 1800 Meter Höhe lebt fast ausschliesslich vom Tourismus. Das Dorf zählt 2700 Einwohner – in Stosszeiten sind es fast zehn Mal mehr. Was heisst dies für eine Gemeinde? Was wird an Infrastruktur gefordert? Was wird von den Schulen erwartet, und wie geht die Gemeinde mit kalten Betten um? Die Senslerin Marie Therese Herwig-Schwaller ist seit sechs Jahren Gemeinderätin und seit kurzem auch Pfarreirätin. In der Gemeinde ist sie zuständig für Soziales, Schulen und Finanzen.

Marie Therese Herwig, welches sind die Hauptsorgen des Gemeinderates in Arosa?

Die Infrastruktur ist ein Dauerthema. Müssen wir uns doch auf die Stosszeiten ausrichten und für 25 000 Personen Wasser, Elektrizität, Abfallentsorgung und Parkplätze bereitstellen. Die finanzielle Investition ist gross. Kürzlich mussten wir die Kläranlage sanieren, was der Gemeinde 13 Millionen Franken kostete.

Das Geld ist aber vorhanden?

Bis jetzt noch. Arosa figuriert in der Finanzklasse eins. Wir erhalten somit keine Kantonssubventionen.

Nebst der Infrastruktur schlagen auch die Kosten für die

Schule zu Buche – inwiefern?

Mit den 2700 Einwohnern sitzen in den Schulklassen – von der Primarschule bis und mit Sekundarschule – wenig Kinder, was sich auf die Kosten auswirkt. Jedes Kind kostet daher rund 14 000 Franken im Jahr, was vergleichsweise sehr viel ist. Wir können uns aber keinen Abbau leisten, da sonst noch mehr junge Leute abwandern. Auch bieten wir für die Ausländerkinder Spezialklassen an.

Noch mehr abwandern?

Wir sind immer wieder mit dem Wegzug von Kaderleuten konfrontiert. Was uns natürlich Sorgen macht.

Arosa kämpft wie andere Ferienorte gegen kalte Betten – mit welchen Mitteln?

Wir versuchen mit höheren Anschlussgebühren für Wasser und Elektrizität ein Zeichen zu setzen. Vor zwei Jahren haben wir auch eine Tourismusabgabe eingeführt. Die Besitzer zahlen pro Quadratmeter einen jährlichen Betrag. Strengere Bauvorschriften sind weitere Massnahmen.

In Arosa sollten grössere Hotels gebaut werden – warum?

Weil die kleinen und mittleren Familienbetriebe in Arosa verschwinden. Für eine Übergabe an Nachkommen fehlt meistens das Geld, um die Geschwister auszuzahlen. So werden viele mittlere Betriebe umfunktioniert, und neue Investoren interessieren sich nur für die rentablen Grossbetriebe.

Sie sind Gemeinde- und Pfarreirätin und somit immer auf Trab. Warum so viel?

Nachdem wir unser Hotel vor sechs Jahren verkauft haben, fehlte mir eine Aufgabe, die mich forderte. Und so habe ich mich in der Politik engagiert. Die Aufgabe ist faszinierend, und ich mag es, wenn ich Grenzen spüre.

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