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Mit kleinen Pfeilen und grossen Plänen

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Sylvia Schlapbach betreibt viel Aufwand und lässt es sich einiges kosten, damit sie auf höchstem Niveau Dart spielen kann. Nun möchte sie ihre Karriere weiter vorantreiben und träumt von Wettkämpfen in England.

Kennen Sie Sylvia Schlapbach? Die 36-Jährige ist seit acht Jahren Nationalspielerin, achtfache EM-Teilnehmerin, Schweizer Vizemeisterin, spielt in der Champions League und ist in ihrem Sport die Nummer 3 Europas. Am vergangenen Wochenende hat sie das Dabo-Open in Frankreich gewonnen. Dass wohl nur die wenigsten mit dem Namen Sylvia Schlapbach etwas anfangen können – trotz ihres beeindruckenden Palmarès – liegt daran, dass sie den falschen Sport ausübt. Sie schiesst weder mit Bällen auf Fussballtore noch mit Pucks auf gut geschützte Eishockeygoalies, sondern mit Pfeilen auf eine Dartscheibe. Seit letztem Herbst tut sie das für den Dartclub Madhouse in Wünnewil, bei dem die Schwarzenburgerin auch Präsidentin ist.

Nationale und internationale Spitze

Zum Darts kam Schlapbach vor zwölf Jahren durch ihren damaligen Freund Roland. «Er hat Meisterschaft gespielt, und durch ihn bin ich da reingerutscht.» Heute ist der Freund ihr Ehemann, und sie spielen beide im gleichen Team des DC Madhouse in der höchsten nationalen Liga. «Früher hat er gegen mich immer gewonnen, heute sind unsere Duelle stets sehr umstritten», erzählt sie mit einem Lachen.

Schlapbach spielt hauptsächlich die elektronische CSS-Variante. Vor sieben Jahren hat sie angefangen, richtig auf Darts zu setzen und ihr Hobby auf höchstem Niveau auszuüben. So wirft die Detailhandelsfachfrau nicht nur für den DC Madhouse inmitten der Schweizer Elite die Pfeile, sondern auch für «Mamas Sorgenkinder» aus Ostermundigen auf europäischem Level. Mit dem Club mit dem irreführenden Namen tritt sie erfolgreich in der europäischen Champions League an.

Premiere im Steeldart

Der zeitliche Aufwand ist gross: Ligaspiele jeden Dienstagabend, Qualifikationsturniere für das Schweizer Nationalteam, Champions League, andere internationale Turniere und bis zu zehn Stunden Training pro Woche, zu Hause am eigenen Automaten – da kommt einiges zusammen. «Darts ist ein Mix aus motorischem Feingefühl und mentaler Kontrolle. Sich nach der Arbeit richtig darauf zu fokussieren, ist nicht immer einfach.» Wenn sie weniger trainiere, merke sie es sofort an den Resultaten, sagt Schlapbach. «Deshalb erhöhe ich vor wichtigen Turnieren jeweils den Trainingsumfang.»

Das nächste wichtige Turnier wird im September in Spanien stattfinden. Dann wird die Schwarzenburgerin in Valencia die Steeldart-EM bestreiten. Dieses Jahr hat sie erstmals auch in dieser Disziplin den Sprung ins Schweizer Nationalteam geschafft. Im elektronischen Darts gehört Schlapbach schon seit acht Jahren zur Schweizer Auswahl. Anders als in anderen Sportarten wird man im Darts nicht vom Nationaltrainer ins Nationalteam berufen, sondern man muss sich qualifizieren. Es gibt fünf Qualifikationsturniere, an denen man Punkte sammeln kann. Die besten fünf der Gesamtwertung bilden dann das Nationalteam, die Schweizer Meisterin erhält einen zusätzlichen Platz.

Es braucht Opfer

Wenn Schlapbach wie letzte Woche nach Frankreich an ein Turnier fährt, oder wenn sie im Herbst an die EM nach Spanien fliegen wird, dann opfert sie für ihren Sport Lohn und Ferien. «80 Prozent meiner Ferien investiere ich in den Sport», sagt sie. Wenn sie an der Europameisterschaft die Schweiz vertritt, bezahlt der nationale Verband die Reise. Er bezahlt auch das Startgeld für die Champions League. Das ist alles. Sämtliche anderen Kosten wie Reise, Unterkunft und Verpflegung gehen zulasten der Sportlerinnen. Bei den zehn Turnieren, die Schlapbach pro Jahr im Ausland besucht, kommt einiges an Kosten zusammen. «Ich habe noch nie ausgerechnet, was mich das Ganze kostet», sagt sie. Und mit einem Lachen fügt sie an: «Ich glaube, ich habe Angst vor dem, was dabei herauskommen könnte.»

Der zeitliche und der finanzielle Aufwand sind gross, die Aussichten auf Ruhm und Preisgeld sind indes gering. An der EM erhält die Siegerin 500 Euro Preisgeld. Schlapbachs bestes EM-Resultat ist ein 9. Platz. «Solange Darts in der Schweiz eine solche Randsportart ist, ist es fast unmöglich, an Sponsorengelder zu gelangen.» Komfortabler ist die Situation in Ländern wie England, Holland, Italien oder Deutschland. «Dort können die besten Spieler vom Darts leben und sich entsprechend voll auf ihren Sport konzentrieren», erzählt Schlapbach. «Wir gehen derweil arbeiten, damit wir uns die Turniere leisten können.» Hoffnung auf Besserung schöpft die 36-Jährige aus den neuen technischen Möglichkeiten. «Wir versuchen, dank Livestreams und Youtube zu mehr Visibilität zu gelangen und so für Sponsoren interessanter zu werden.»

Traum von den Women’s Series

Trotz aller Widrigkeiten, Sylvia Schlapbach hat noch Grosses vor. «Ich überlege mir, mich für die PDC Women’s Series anzumelden», sagt sie. Die Frauen-Turnierserie der Professional Darts Corporation wird an fünf Wochenenden über das Jahr verteilt in England und Deutschland ausgetragen. «Das wäre mit Reisen und Kosten verbunden, aber es wäre eine Möglichkeit, um näher an den professionellen Dartsport zu kommen und vielleicht auch mal Geld zu verdienen.»

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