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Mit Leib und Seele dabei

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Das obligatorische Sterben, das Sterben-Müssen ist für jeden von uns alles andere als einfach.

 

 Wie sollten wir dann noch an eine leibliche Auferstehung glauben? Ist nicht mit dem Tod das Leibliche definitiv am Ende und vorbei? Man braucht ja nur mit einer Leiche oder mit Staub und Asche von menschlichen Überresten konfrontiert zu werden. Wenn es überhaupt weitergehen soll, dann sicher ganz anders als mit dem jetzigen Körper.

 

 Das Sterben fällt uns allen schwer. Obwohl es die klarste Tatsache eines jeden Lebens ist, wollen wir doch nicht daran glauben, oder wenigstens nicht ständig daran denken. Und solange wir bei voller Gesundheit sind, ist das Unvermeidliche unserer Sterblichkeit leicht zu verdrängen oder gar zu vergessen.

 

 Aber sobald wir mit den Todesopfern einer Katastrophe oder mit dem Hinscheiden eines jüngeren Menschen konfrontiert werden, dann zeigt sich uns plötzlich diese Sterblichkeit als ungeheure Drohung und schrecklichste Katastrophe. Wir wachen wie aus einer ständigen Illusion auf und können es kaum fassen, dass unser Leben so bedroht sein kann.

 

 Wir wissen, dass wir alle sterben müssen. Wir wollen es aber einfach nicht wirklich wahrnehmen. Denn wenn es so weit ist, dann reagieren wir oft fassungslos. Dann braucht es psychologische Betreuung. Als ob es unsere Sterblichkeit bis dahin nicht gegeben hätte.

Doch kann auch in solchen Fällen bei vielen eine Erwartung erwachsen: dass es für die Verstorbenen doch irgendwie weitergeht. Und wenn möglich sofort.

 

 Dieses Überleben können wir uns aber «nur» geistig, spirituell, ganz immateriell vorstellen; völlig anders als im diesseitigen körperlichen und zeitlichen Leben. Die «Unkörperlichkeit» scheint die einzig mögliche Variante zu sein, die diesem der Schwachheit und Endlichkeit ausgesetzten menschlichen leiblichen Leben irgendwie Zukunft bieten kann. Die Leiche, vor der wir oft fassungslos stehen, ist sozusagen der härteste Beweis, dass es so–leiblich–nicht weitergehen kann. Unmöglich.

 

 Und siehe da: Es kommt der liebe Christ, der meint, man könne mit Seele und Leib, mit Leib und Seele auferstehen. So etwas!

 

 Das leer vorgefundene Grab in Jerusalem

«Seht, da ist die Stelle, wo man ihn hingelegt hatte.» Sein Grab ist also leer. «Er ist auferweckt worden. Er ist nicht hier.» Er lebt nunmehr mit Leib und Seele anders, aber doch weiter. So erzählt Markus in seinem Evangelium (Absatz 16, Vers 6) über die Überraschung des leeren Grabes Christi. «Erschreckt nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden …» Damit sind Maria aus Magdala, Maria die Mutter des Jakobus und Salome gemeint.

 

 Für uns Christen spielt sich alles hier ab. Und hier kommt es zum Glauben, oder eben nicht.

 Entweder ist Jesus ein Prophet unter anderen, ein genialer Prediger, ein überzeugender Idealist, der es heroisch durchgehalten hat, bis hin zum Opfer seines Lebens; ein Opfer, ein rührendes, damit es weniger unnötige Opfer gibt; ein Beispiel, ein gutes; ein Menschheit fördernder Zeuge. Dafür braucht es aber keinen Glauben.

 

 Oder er ist tatsächlich weltentscheidend, der Mensch gewordene Gott, der mit Leib und Seele alles durchmacht, aber auch alles durchklärt, definitiv beseelt und völlig erleuchtet. Und hier setzt der Glaube an. Sein Leib, der physisch und psychisch, Schmerz und Leid jedes einzelnen Menschen aller Zeiten–also vergangener, gegenwärtiger aber auch zukünftiger Zeiten–ein für alle Mal empfunden hat, dieser Leib ist verklärt, dieser Leib ist in ewiger Vollkommenheit, dieser Leib ist nicht einfach abgelegt und vergessen. Er wurde gewandelt, er wurde nicht verlassen.

 

 Das glauben wir, das feiern wir heute und jeden Sonntag, wir Christen.

Die ganze Schöpfung wird auferweckt

Das hat aber auch Konsequenzen. Die menschliche Würde drückt sich im kleinsten Detail unserer körperlichen Natur aus. Und setzt damit auch die ganze Natur in Spiel. Denn, wenn all das, was meinen Leib ausgemacht hat, am Ende der Zeiten durchklärt und in einer Fassung, die Jugend und Alter zusammenfasst, «auferweckt» wird, dann heisst das, dass die damit verbundene ganze Schöpfung mitgezogen, mitgerissen, mitauferweckt wird. Ökologischer geht es nicht.

 

 Die Persönlichkeit des auferstandenen Jesus hat schon mit der ganzen Natur, mit dem Weltall, mit der ganzen Schöpfung direkt etwas zu tun. Es heisst im Evangelium nach Johannes (1, 2-3): Dieses «Wort», das Fleisch geworden ist und unter uns gewohnt hat, das war «im Anfang bei Gott. Alles ist durch es geworden, und ohne es ist nichts geworden, was geworden ist.»

Die Auferstehung Jesu ist demzufolge für uns Christen die Bestätigung des Göttlichen im Weltlichen. Nicht aber als diffuse, unpersönliche, irgendwie abzufangende Energie. Sondern als tiefste Identität des Ganzen, als höchstpersönliche Gegenwart Gottes. Weder Wasser noch Luft, weder Feuer noch Stein, weder Tiere noch Menschen, nichts ist Gott fremd, nichts kann unabhängig von einem gekreuzigten Menschen in Jerusalem vor 2000 Jahren genügend und umfassend verstanden und behandelt werden. Weil dieser Mensch gewordene Gott, so göttlich er auch ist, auch völlig menschlich auferstehen wird. Als Seele, ja, aber auch im Leib. Mit Leib und Seele. Das zieht die ganze Schöpfung mit sich.

 

 Wenn die Christen sich nicht mit Leib und Seele in diese Welt einbringen und sich einsetzen, dann verpassen sie einfach Ostern und Weihnachten, dann vergessen sie den Auferstandenen, den Grund ihres Glaubens, dann verneinen sie die ewige Zukunft, dann verliert die Welt an göttlicher Menschlichkeit.

 

 Bitte, Christen, bleibt mit Leib und Seele dabei! Ohne Angst vor Sterblichkeit. Denn auch die endgültige Erfüllung ist für alle, mit Seele und Leib.

Alain de Raemy. Bild vm/a

Erschreckt nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden …

Matthias-Evangelium

Absatz 16, Vers 6

Er wurde gewandelt, er wurde nicht verlassen.

Alain de Raemy

Weihbischof

Zur Person

Ein perfekt mehrsprachiger Weihbischof

Alain de Raemy wurde am10. April 1959in Barcelona geboren. Sein Vater war Freiburger und seine Mutter Walliserin. Er absolvierte seine obligatorische Schulzeit bis1974in Barcelona, dann besuchte er das Kollegium des Benediktinerstifts EngelbergOW, wo er seine Mittelschulausbildung1978mit der lateinisch-englischen Matura abschloss. Nach einem Jahr in Zürich wählte er1979die Universität Freiburg für sein Studium der Philosophie und Theologie. Als sich seine Berufung klar abzeichnete, trat er in das diözesane Priesterseminar von Lausanne-Genf-Freiburg ein und setzte sein Theologiestudium als Seminarist fort.1986erhielt er sein Lizenziat mit einer Arbeit über Ekklesiologie an der Universität Freiburg. Am25. Oktober 1986wurde er in Freiburg zum Priester geweiht. Nachdem er von1986 bis 1988Vikar in der Pfarrei Saint-Pierre in Yverdon und von1988 bis 1993Pfarrer in solidum in Lausanne (in den Pfarreien Saint-Amédée, Saint-André und Saint-Esprit) war, setzte er seine theologischen Studien an den zwei päpstlichen Universitäten der Gregoriana und dem Angelicum fort.1995war er Vikar in Morges, bevor er1996wieder nach Freiburg zurückkehrte. Er war von1996 bis 2004Pfarrer der Pfarrei Christ-König, dann Pfarrer und Domherr der Kathedrale Sankt-Nikolaus sowie Pfarrer in der Seelsorgeeinheit Unserer Lieben Frau von Freiburg. Am1. September 2006wurde er Kaplan der päpstlichen Schweizergarde im Vatikan. Alain de Raemy beherrscht Französisch, Spanisch, Deutsch, Schweizerdeutsch, Italienisch und spricht auch Englisch.2013ist er zum Weihbischof für die Diözese Lausanne, Genf und Freiburgernannt worden. Seine Bischofsweihe wurde am11. Januar 2014in Freiburg gefeiert. In der Bischofskonferenz ist Alain de Raemy für die Sektoren Jugend und Armeeseelsorge zuständig und für die Kommission Kommunikation und Medien verantwortlich. Er ist Mitglied der Kommissionen Bioethik, Justitia et Pax, der Arbeitsgruppe «Islam» und der Arbeitsgruppe «Asiatische und afrikanische Religionen».fca

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