Autor: Lukas Schwab
Mit 29 gegen 13 Stimmen wurde an der ausserordentlichen Generalversammlung der Gemüseproduzenten-Vereinigung der Kantone Bern und Freiburg (GVBF) eine Reorganisation der Struktur beschlossen. Die Gemüseproduzenten stimmten der vom Vorstand vorgeschlagenen Variante zu. Diese soll laut Vize-Präsident Daniel Brandt bereits auf das kommende Jahr umgesetzt werden.
Fachkommissionen statt Ortssektionen
Die neue Struktur sieht eine Organisation in Fachkommissionen vor statt wie bisher in Ortssektionen. Dies soll eine zielgerichtete Arbeit ermöglichen und das Problem der Besetzung von Ämtern in den örtlichen Sektionen beheben. «Kleinere Gremien führen zu einfacheren Entscheidungsstrukturen, als dies bisher mit den Ortssektionen der Fall war», erklärte Daniel Brandt an der GV. Eine solche Änderung habe aber immer auch Nachteile. «So könnte eine gewisse Nähe zu den Mitgliedern verloren gehen», so Brandt.
Mit der neuen Struktur wird auch eine Verkleinerung des Vorstandes angestrebt, die ein effizienteres Arbeiten ermöglichen soll. «Bisher waren im Vorstand 25 Mitglieder vertreten, von denen an den Sitzungen jeweils rund zwölf anwesend waren», schildert Wettstein die bisherige Situation. Zudem wird der GVBF an der nächsten Generalversammlung über die mögliche Einstellung eines Geschäftsführers diskutieren.
Sektionen als alter Zopf
In der Diskussion zur Abstimmung über die Reorganisation war die Auflösung der Ortssektionen zentrales Thema. «Warum müssen die Ortssektionen weg?», lautete die Frage vieler Gemüseproduzenten. Jakob Wettstein, Präsident der GVBF, hielt fest, die Sektionen könnten ihre Zusammenarbeit auch fortsetzen: «Ihr müsstet euch aber selber organisieren und mit der finanziellen Speisung durch den GVBF ist es vorbei.»
Ein Gemüseproduzent entgegnete, man müsse sich betreffend Sektionen keine Illusionen machen: «Oft beschränkt sich deren Aktivität auf eine jährliche Versammlung und einen Plauschanlass.» Thomas Wyssa sagte, es wäre zwar schön, so weiterzumachen wie bisher, damit komme man aber nicht vom Fleck. «Um weiterzukommen müssen wir einen Schritt wagen, die Sektionen sind ein alter Zopf», so Wyssa. Um den Problemen der Zukunft gerecht werden zu können, brauche es einen starken GVBF, welcher die Produzenten gegenüber den Händlern vertrete.