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Mit Petition gegen die Wildschweine

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Würmer, Käfer, Mäuse und Mais schmecken der Wildsau besonders gut. Um an ihr Essen zu kommen, wühlt sie Wiesen, Kartoffel- und Zuckerrübenfelder auf und knickt Maisstängel. Wildschweine verstecken sich tagsüber in Wäldern. Im Seebezirk halten sie sich im Galmwald, im Murtenholz und im Chablais auf. Für die Nahrungssuche gehen sie auf die nahe gelegenen Felder. Den Schaden, den die Wildschweine nach ihrem Mahl zurücklassen, ärgert die Bauern. Einer von ihnen ist Thomas Schick aus Murten. Auf einer Wiese eines Berufskollegen zeigt der SVP-Generalrat, wo die Schweine erst kürzlich Würmer suchten. Der Boden ist aufgerissen, die Grasnarbe zerstört. Weil es sich beim Feld um eine ökologische Ausgleichsfläche handle, sei es dank den vielen Lebewesen ein «wunderbarer Fressplatz für die Wildschweine», sagt Schick. Auch im Maisfeld nebenan waren sie aktiv: Viele Stängel sind umgeknickt, die Kolben gefressen. Schick startet nun eine Unterschriftensammlung für eine Petition. Damit will er beim Staatsrat Druck machen, dass die Wildschweinbestände reguliert werden.

Auch in der Broye kämpfen die Landwirte mit Wildschweinen. Dort haben sie bereits letzte Woche eine Petition mit dem gleichen Ziel beim Staatsrat deponiert. «Wir wollen nun nachdoppeln», sagt Schick.

Lothar ebnete das Terrain

Wie viele Wildschweine sich tatsächlich in den Wäldern um Murten tummeln, kann Wildhüter Elmar Bürgy nicht sagen. «Die Bestände haben aber zugenommen.» Schuld daran ist nicht zuletzt der Sturm Lothar. Dichtes Dornengestrüpp hat seither die vielen baumlosen Flächen überwuchert. «Dort drin verstecken sich die Wildschweine. Und diese Flächen sind sehr schwierig zu bejagen», sagt Bürgy.

 Die Bauern schützen ihre Felder mit elektrischen Zäunen gegen die Tiere. «Das ist die effizienteste Methode», weiss Bürgy. Auch vertreiben manche Landwirte die Wildschweine mit konzentriertem Menschenschweiss. Sie tränken einen Lappen mit dem synthetischen Mittel und binden ihn um einen Pfahl. Die schlauen Tiere merken laut Bürgy aber bald, dass es nur stinkt, nicht aber wehtut. Auch der Vorschlag, den Wald einzuzäunen, wird dem Wildhüter ab und zu vorgeschlagen. «Das ist aber nicht machbar.» Die Wildsau sei ein einheimisches Tier, das seine Berechtigung habe. «Wo Wildschweine sind, gibt es auch Schäden.» Wichtig sei, dass die Schäden für die Bauern tragbar seien.

«Ein Fass ohne Boden»

Für den Schaden der Tiere erhalten die Bauern Geld. Entschädigt werden sie auch, wenn sie Schutzzäune um ihre Felder anbringen. Dem Murtner Landwirt Thomas Schick genügt dies nicht. «Der Staat macht es sich zu einfach», sagt er. «Das Problem muss bei den Wurzeln angepackt werden, die Bestände müssen reguliert werden.» Für die Landwirte sei das Problem ein Fass ohne Boden. «Kaum hat der Bauer den Schaden in Rechnung gestellt, haben die Wildschweine bereits sein nächstes Feld umgepflügt.»

Jagd: Lange 70 Stunden auf ein Wildschwein warten

W eil sie dem Jäger selten vor die Flinte kommt, ist die Wildsau als Jagdbeute besonders begehrt. «Ein Jäger muss etwa 70 Stunden aufwenden, um ein Tier zu schiessen», sagt Wildhüter Elmar Bürgy. In der aktuellen Jagdsaison wurde im Seebezirk bis anhin ein Tier geschossen. In der letzten Saison waren es elf, in der vorletzten 20. Die Jagd ist gesetzlich geregelt. Gejagt werden darf zwischen September und Januar. Muttertiere mit gestreiften Frischlingen dürfen nicht geschossen werden. Neben der Ansitzjagd, bei der der Jäger den Tieren auflauert, ist auch die Treibjagd erlaubt. Bei dieser Jagdmethode durchkämmen mehrere Jäger mit Hunden ein Gebiet. Die Treibjagd ist effizienter, aber auch umstrittener.

«Keine wilde Bande»

Wildschweine sind äusserst schlaue Tiere. «Ein Rudel ist keine wilde Bande», sagt Bürgy. Die Tiere sind sozial gut organisiert. Das Leittier ist die älteste und routinierteste Bache. Die männlichen Jungtiere bleiben ein Jahr lang im Verband, danach werden sie fortgejagt. hs

 

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