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Mit Schafen auf die richtige Karte gesetzt

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Am Dorfrand von Salvenach, neben der Strasse Richtung Lurtigen, steht der grosse Stall von Ueli und Urs Leicht. Von aussen ist nicht zu erkennen, dass Urs Leicht, der auch Syndic von Salvenach ist, zusammen mit seinem Bruder in einer landwirtschaftlichen Nische tätig ist. Wenn ein Besucher durch das grosse Tor tritt, fehlen auf den ersten Blick die Kühe, die man eigentlich erwarten würde. Stattdessen hört man das leise Blöken von Schafen.

Über 180 Schafe haben die beiden Milchbauern in ihrem Stall und setzen mit Schafmilch auf eine Nische in der Landwirtschaft. Bis vor 15 Jahren war der Landwirtschaftsbetrieb auf die Produktion von Kuhmilch ausgerichtet, wie die meisten Betriebe, die Milch produzieren. Dann haben Leichts zu ihren damaligen 18 Kühen 20 Schafe gekauft, um mit Schafmilch zu experimentieren. «Das war schon fast abenteuerlich damals», erinnert sich der 54-jährige Urs Leicht. Denn die ersten Schafe lebten damals in einem Gemüsetunnel, weil sie noch keinen anderen Platz für die Tiere hatten. 2003 haben sich die Brüder dann endgültig entschieden, auf Schafmilch zu setzen. Mittlerweile besassen sie 80 Schafe und bauten am Dorfrand einen grossen Stall, wo heute rund 180 bis 200 Schafe untergebracht sind. Urs und Ueli Leicht sind gemeinsam Besitzer des Betriebes und fällen alle Entscheide zusammen, auch jenen für die neue Ausrichtung der Produktion.

 Geringerer Preisdruck

Urs Leicht hat die Umstellung genau kalkuliert. Am Schluss sei es trotzdem einBauchentscheid gewesen: «Wirwollten einfach etwas Neues probieren.» Mehr Geld verdienen die Leichts mit den Schafen nicht. «Die Wirtschaftlichkeit von Kuh- und Schafmilch ist ziemlich ähnlich», so Urs Leicht. Der Umsatz pro Liter Schafmilch ist mit einem Preis von rund 2.80 Franken aber deutlich höher als für Kuhmilch, die der Bauer zwischen 50 und 80 Rappen verkaufen kann. Ein Schaf gibt aber nur ein bis zwei Liter Milch pro Tag im Vergleich zu 20 Litern einer Kuh.

Der Agronomie-Ingenieur Urs Leicht sagt, dass es aber tatsächlich einen Unterschied gebe: «Die Preisstabilität ist bei Schafmilch besser.» Die übrige Milchwirtschaft sei ständigen Veränderungen unterworfen. Vor allem der Druck aus dem EU-Raum sei für Bauern eine ständige Bedrohung. «Kuhmilch ist ein austauschbares Gut. Ob die Milch jetzt aus Salvenach oder aus dem Umland von Amsterdam stammt, macht in der Milchverarbeitungsindustrie keinen Unterschied.» Schafmilch hingegen sei noch immer ein Nischenprodukt mit einem wichtigen regionalen Faktor.

 Dass Produkte aus Schafmilch noch nicht im grossen Stil verkauft werden, sei bei den Grossverteilern deutlich zu sehen. «Ein Joghurt aus Schafmilch steht meistens irgendwo zuoberst in den Regalen.» Dabei schmecke beispielsweise Joghurt überhaupt nicht nach Schaf. Es sei sehr fein und eher mit einer Creme als mit einem Joghurt vergleichbar. «Mann muss es einfach einmal ausprobieren.»

 Jetzt, in der Zeit um Ostern, hat es im Stall auch 50 bis 60 Jungtiere. Und die Leichts beginnen erst jetzt mit dem Melken der Muttertiere. «Wenn die Schafe ihre Jungen aufziehen, brauchen sie ihre Milch für den Nachwuchs», so Urs Leicht. Damit die Schafe über das Jahr hindurch Milch produzieren, müsse jedes Muttertier «lammen». «Ende Sommer werden sie gedeckt und tragen dann ihre Lämmer aus, die im Januar und Februar auf die Welt kommen.»

Einen Teil der 300 bis 400 Jungtiere behalten Leichts jeweils, um Mutterschafe zu ersetzen, die nicht mehr genug Milch geben; den Rest lassen sie schlachten. «Das gehört halt auch zu meiner Arbeit, denn ich kann die Lämmer, so herzig sie auch sind, nicht alle behalten.»

Schafmilch: Besser verträglich für Allergiker

D ie Produktion von Schafmilch ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Laut dem Landwirtschaftlichen Informationsdienst hat sich die produzierte Menge von Schafmilch seit dem Jahr 2000 mehr als vervierfacht, von 1300 auf über 5500 Tonnen. Der Trend lässt sich teilweise damit erklären, dass immer mehr Menschen allergisch auf Kuhmilch reagieren. Laut der Forschungsanstalt Agroscope hat Schafmilch viel weniger Eiweisse, die als Ursache für Allergien gelten. Sie gilt als sehr gesunde Milch. Von der Konsistenz her lässt sie sich mit Kaffeerahm vergleichen. tk

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