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Mit viel Liebe und grossem Geschick entstehen Kunstwerke in Puppenform

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Imelda ruffieux

Antoinette Horner hat ihre Puppe, die am Puppenmacher-Festival in Henley-on-Thames ausgezeichnet wurde, nach einem Bild einer Puppe der Art «Bru preveté» aus dem Puppenmuseum von Wien aus dem Jahr 1870 gestaltet. 15 verschiedene Nationen waren Ende August am Wettbewerb vertreten, die Taferserin war die einzige Teilnehmerin aus der Schweiz.

Fast perfekt

95 von 100 möglichen Punkten hat ihr die Jury für ihre kunstvolle Arbeit gegeben. Sie ist sicher, dass sie die volle Punktzahl erreicht hätte, wenn sie nicht aus Versehen den falschen Kopf auf die Puppe montiert hätte. Der Schwung der Lippen sei bei ihrem Modell nicht ganz gleichmässig nachgezeichnet gewesen, sagt sie selbstkritisch.

«Man wird zur Perfektionistin», betont die 82-Jährige, die sich schon seit vielen Jahren mit dem Puppenmachen beschäftigt. Wobei das Wort «machen» nicht der richtige Ausdruck ist: Vielmehr sind es kleine Kunstwerke, die sie in stunden-, ja monatelanger Präzisionsarbeit und mit viel Liebe herstellt.

Unterwäsche aus Spitze

Bis ins kleinste Detail stellt Antoinette Horner die Einzelteile der Puppe selbst her. Eine der grössten Schwierigkeiten ist das Herstellen und Bemalen des Kopfes und der Gliedmassen aus Porzellan. Das erfordert viel Fingerspitzengefühl. «Die Söcklein stricke ich jeweils beim Frühstück», sagt sie und macht damit deutlich, dass ihr Hobby sie schon zum Beginn des Tages begleitet.

Die Unterwäsche ist aus feinen Spitzen. Die Jury, welche die Details mit der Lupe untersucht, schaut zum Beispiel darauf, dass die Nähte sauber abgeschlossen sind.

Bis sie mit dem Schnitt – beispielsweise eines Gilets – zufrieden ist, stellt sie mit alternativen Stoffen verschiedene Modelle her. Erst wenn eines davon ihren strengen Anforderungen gerecht wird, näht sie es mit den wertvollen Stoffen, die sie im Laufe der Jahre auf Flohmärkten und Messen erstanden hat.

Sorgfalt auch bei den Accessoires

Den Verschluss der kleinen Handtasche der Puppe hat sie von einem alten Portemonnaie herausgetrennt und mit den Stoffen, passend zu den Kleidern, aufgearbeitet. Das Gleiche gilt für den kleinen Regenschirm. Die Schühchen sind aus Leder und genau der Form der kleinen Füsse angepasst. Bei der Frisur arbeitet Antoinette Horner am liebsten mit Angora-Haaren, da diese sich gut frisieren lassen.

«Es ist ein faszinierender Prozess, Stück für Stück für die Puppe zusammenzutragen.» Man müsse offen bleiben und wisse nicht von Anfang an, was auf einen zukomme.

«Es gibt auch Tage, an denen man nicht mag», sagt Antoinette Horner. Dann lasse sie die Arbeit ein paar Stunden ruhen und mache einen Spaziergang. Aber lange kann sie von ihrem Hobby nicht fernbleiben. «Man muss es gern machen», sagt sie. Ohne die Liebe zum Detail und zu den Figuren sei diese Tätigkeit undenkbar.

Im Laufe der Jahre habe sie gelernt, sich in Geduld und Ausdauer zu üben und mit ruhiger Hand zu arbeiten, etwa wenn es darum geht, mit einem hauchdünnen Pinsel die Wimpernhärchen aufzutragen. «Das Handarbeiten ist auch eine gute Übung, eine Therapie für die Augen, zum Beispiel», sagt sie. Sie arbeitet an verschiedenen Plätzen im Haus und nutzt so das beste Licht für bestimmte Arbeiten aus.

Bestätigung für ihre grosse Arbeit

Die Auszeichnung «Triple Crown of Dollmaking» ist für Antoinette Horner eine Bestätigung ihrer Arbeit. Bereits vor fünf Jahren wurde ihr erstmals der Rang eines «Grand Masters of Dollmaking» verliehen. Damals begeisterte sie die Jury mit dem Puppenbuben «Marque».

Kaum ist eine Puppe beendet, fängt schon die Planung für die nächste an. Um am Ball zu bleiben, nimmt Antoinette Horner regelmässig an Seminaren, z. B. in Deutschland teil. Diese stehen unter der Leitung von renommierten Puppenmacherinnen aus aller Welt. «Man kann immer noch etwas dazulernen», erklärt sie.

Auch 2009 dabei

Die nächste «Doll Artisan Guild Competition» findet im August 2009 in Kent statt. Antoinette Horner will wieder dabei sein und schmiedet jetzt schon Pläne, welche Puppe sie bei diesem Anlass präsentieren will. Die Leidenschaft für ihre Puppenkinder ist auch mit 82 Jahren nicht erloschen. «Solange ich Freude daran habe. Ich bin dankbar, dass ich diese Fähigkeiten habe. Freut euch mit mir.»

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