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Mit Vorzeigeprojekten gegen Pestizide

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Seit 2011 untersucht das kantonale Amt für Umwelt die Fliessgewässer im Kanton regelmässig nach Pestiziden. Seit sogar 2010 finden solche Analysen auch im Grundwasser statt. Während die meisten Messstationen gute Resultate aufweisen, gibt es vor allem im Flachland einige Sorgenkinder (siehe Kasten).

Betroffen ist beispielsweise die Broyeebene. Im kleinen Dorf Vesin (Broyebezirk) haben nun drei Landwirte gemeinsam etwas unternommen, um das Risiko einer Verschmutzung durch Pflanzenschutzmittel weiter zu verringern. Dieses Projekt wurde am Mittwoch rund hundert interessierten Bauern vorgestellt und gestern an einer Medienkonferenz präsentiert.

Geschlossenes Waschsystem

Unter dem Namen «Phyto-Eco Vesin» haben Fabrice Bersier, Stéphane Grognuz und Daniel Wuergler auf dem Hof Bersiers ein geschlossenes System gebaut, um die Feldspritze zum Besprühen der Felder zu füllen und zu reinigen.

Bei diesem Befüll- und Wasch­platz wird das gesamte Schmutzwasser aufgefangen und in einem speziellen Reinigungssystem durch Mikro­organismen natürlich abgebaut. So wird verhindert, dass Rückstände der Pflanzenschutzmittel ins Grundwasser geraten. Die Feldspritze ist zudem mit einem Wassertank ausgestattet, um den Behälter da durchzuspülen, wo die Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden: auf dem Feld.

Das System «Phyto-Eco ­Vesin» ist diesen Frühling vom Kanton Freiburg als Pilotprojekt in Sachen nachhaltiger Anwendung von Pflanzenschutzmitteln auserkoren worden. Der Kanton leistet in erster Linie Unterstützung durch Beratung und Know-how. Gleichzeitig können der Bund und der Kanton solche Anlagen zu je 25  Prozent bis maximal je 50 000 Franken unterstützen.

Sechs Pilotprojekte geplant

Insgesamt will Freiburg in nächster Zeit sechs Pilotprojekte unterstützen. Neben zwei Betrieben mit grossflächiger Landwirtschaft sollen auch je zwei Betriebe im Gemüsebau und zwei im Weinbau ausgesucht werden, sagte Marie-Hélène Kolly Bielmann, Leiterin des Beratungszen­trums Grangeneuve.

«Ein totales Verbot von Pflanzenschutzmitteln wäre am einfachsten», sagte Landwirtschaftsdirektor Didier Castella (FDP). «Aber es gibt heute keine sicheren alternativen Möglichkeiten dazu. Deshalb ist es am sinnvollsten, die Risiken so weit wie möglich zu reduzieren.»

Castella wies darauf hin, dass der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Folge der landwirtschaftlichen Revolu­tion nach dem Zweiten Weltkrieg aufkam. Erst später wurde sich die Bevölkerung der Gefahren bewusst. «Heute hat die Gesellschaft die Grenzen der natürlichen Ressourcen erkannt, und der Kanton engagiert sich entsprechend dafür», so Castella.

Kanton setzt Aktionsplan um

Im September 2017 hat der Bundesrat einen Aktionsplan zur Risikoreduktion und zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln verabschiedet. Ziel des Plans ist es, die Risiken zu halbieren und Alternativen zum nachhaltigen Pflanzenschutz zu fördern. Seit der Verabschiedung dieses Aktionsplans habe der Kanton die Entwicklung dieser Massnahmen verstärkt, so Castella.

Eine der Massnahmen ist die regelmässige Messung der Pestizid-Konzentration in den Gewässern des Kantons. Dazu kommen die Abgrenzung der Wasserräume und die Eliminierung der Mikroverun­reinigungen durch ein Aufrüsten der Abwasserreinigungsanlagen. Eine wichtige Rolle im Konzept spielt das ­Landwirtschaftliche Institut Grange­neuve. Dieses versucht, die Landwirte zu instruieren und zu beraten, damit diese vorsorgliche Massnahme treffen und die Pflanzenschutzmittel bewusst und gezielt einsetzen. Eine Demo-Parzelle dient dem Anschauungsunterricht. «Die chemische Bekämpfung sollte der letzte Schritt sein», so Didier Castella.

Zahlen und Fakten

Vor allem das Flachland betroffen

Die Pestizidkonzentration in Fliessgewässern des Kantons wird mittels 118 Messstationen regelmässig kontrolliert. Gemäss Gewässerschutzverordnung darf ein Grenzwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter nicht überschritten werden. Bei den Fliessgewässern wiesen zwei Drittel eine gute bis sehr gute Qualität auf. Schlecht, mässig oder unbefriedigend waren Werte in den Einzugsgebieten der Bäche Arbogne, Bibera, Chandon, Kleine Glâne und Sonnaz. Beim Grundwasser werden an 60 Mess­stationen Proben entnommen. 75  Pflanzenschutzmittel werden analysiert. Mehrere Pestizide wurden in 44  Messstationen gefunden, davon in elf mit einem Pestizid über dem Grenzwert. In vier von ihnen liegt die Summe aller Pestizide über dem Grenzwert.

uh

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