FreiburgWer hundert Kubikmeter Wasser oder weniger verbraucht – zahlt gleich viel. So wars bisher in der Stadt Freiburg. Wer mit dem Wasser sorgsam umging, merkte dies bei der Abrechnung nicht. «Wir hatten deswegen immer wieder Reklamationen», sagte Vize-Syndic Jean Bourgknecht (CVP) im Generalrat. Die Mindesttaxe auf dem Wasserkonsum störte auch FDP-Fraktionspräsidentin Antoinette de Weck: Sie hatte in einem Vorstoss angeregt, diese Mindestgebühr abzuschaffen. «Hier geht es um den Respekt mit einem kostbaren Gut», sagte sie.
Darum soll das städtische Reglement zur Abwasserentsorgung und zur Abwasserreinigung geändert werden: Die Mindesttaxe wird kurzerhand rausgestrichen. Auch die Finanzkommission stimmte diesem Anliegen zu: «Die 19 000 Franken, welche diese Gebühr in die Stadtkasse spült, ist im Vergleich zum gesamten Budgetposten der Abwasserreinigung, welche fast 2,9 Millionen Franken einbringt, nur ein Tropfen», sagte Kommissionspräsident Michel Ducrest.
Der Generalrat zeigte eine seltene Einigkeit und nahm das revidierte Reglement mit 71 zu Null Stimmen an – wohlwissend, dass das Reglement bald wieder auf der Traktandenliste steht: Der Grosse Rat wird das entsprechende kantonale Gesetz revidieren, so dass die Verordnung angepasst werden muss. njb