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Mitspracherecht für Neuntklässler

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Obwohl die Schweiz das Land der direkten Demokratie ist, ist die Stimmbeteiligung spektakulär tief. Auch im Kanton Freiburg: «Am seltensten gehen die Sensler an die Urne», sagte Oberamtmann Nicolas Bürgisser an der gestrigen Pressekonferenz des Vereins Jugend & Politik Sense (JP Sense) in Tafers. Die Gleichgültigkeit oder Verdrossenheit gegenüber der Politik scheint vor allem bei jungen Wählern verbreitet sein. Laut André Perler, Präsident der JP Sense und Generalrat in Wünnewil-Flamatt, nehmen, wenn es hoch kommt, 25 Prozent der Altersgruppe an Abstimmungen teil. Perler will nun die Ära des Nicht-Wählens beenden und lanciert deshalb das Projekt «Jugendabstimmungen». Das Interesse der Lehrer und Lehrerinnen ist gross: «Mehr als 500 Jugendliche aus allen vier Sensler Orientierungsschulen machen bei diesem Pilotprojekt mit», so Perler.

Begeisterte Lehrerschaft

Je früher die Jugendlichen mit der Politik in Kontakt kommen, desto selbstverständlicher und einfacher ist der Umgang damit für sie. Laut André Perler ist Politik wie Drogen: «Wer einmal drin ist, kommt so schnell nicht wieder heraus.» Schon nächste Woche liegt bei allen teilnehmenden Schülern und Schülerinnen ein knallig rosaroter Briefumschlag mit den Stimmmaterialien im Briefkasten. «Die Farbe haben wir gewählt, damit unsere nicht mit den offiziellen Stimmcouverts verwechselt werden», sagte Perler. Sowohl Konsultativ- wie auch Volksabstimmungen werden simuliert. Dies mit dem Ziel, dass sich die Teenager mit lokalen wie auch mit nationalen politischen Themen auseinandersetzen.

Die Schüler besprechen die Unterlagen zusammen mit ihrer Lehrperson, optional auch mit Mitschülern und Eltern. Anschliessend können sie auf den gleichen We- gen abstimmen wie Stimmberechtigte.

Bernhard Schafer, Direktor der OS Plaffeien, zeigt sich begeistert: «Wenn wir mit diesem Projekt den Stimmabsentismus der Jungen ausmerzen können, wäre das grandios.» «Unsere Lehrpersonen werden dieses Projekt motiviert unterstützen», so Schafer.

Interesse sogar in Bern

Um einen fliessenden Übergang ins tatsächliche Stimmrechtsalter zu garantieren, sind Diskussionen über eine Fortsetzung des Projekts an Gymnasien im Gange. Zuerst sei die Frage im Raum gestanden, ob 17-Jährige nicht besser für das Pilotprojekt geeignet wären. «Es ist aber schwierig, an ein Kollektiv von 17-Jährigen heranzukommen», sagte Manfred Raemy vom Gemeindeverband Region Sense, «einige machen Lehren, andere die Matura.» Deshalb habe man sich für Neuntklässler entschieden.

Hat das Projekt Erfolg, möchte man es gemäss Raemy auch im Rest des Kantons durchführen. Und nicht nur das: Die Idee von JP Sense stiess sogar jenseits der Kantonsgrenzen auf Interesse: «Eventuell könnte das Projekt auf die ganze Schweizer Hauptstadtregion, also auf Bern, Wallis, Neuenburg und Solothurn, ausgeweitet werden», so Raemy.

Finanziert vom Jugendrat

An den Abstimmungssonntagen werden die Stimmzettel von den Gemeindemitarbeitern ausgewertet. Finanziert wird das Projekt zum grössten Teil vom Freiburger Jugendrat. Dieser habe JP Sense einen Kredit von 5000 Franken zugesprochen: «Wir finden dieses Projekt genial und wollen es deshalb auch finanziell unterstützen», so Jugendrat-Präsident Julien Heckly. «Der Sensebezirk ist dieses Jahr eine Art Labor, und wir sind alle sehr gespannt, was dabei herauskommt.»

Zum Verein

Das Sprachrohr der Sensler Jugend

Der Verein Jugend & Politik Sense (JP Sense) wurde im April 2013 gegründet. Nebst dem Anheben der Stimmbeteiligung bei Jungen haben sich die Mitglieder von JP Sense zum Ziel gesetzt, die Interessen der jungen Sensler und Senslerinnen zu vertreten. So setzen sie sich etwa für bessere Fahrpläne der Nachtbusse ein. Der Verein zählt momentan 60 Mitglieder, Präsident von JP Sense ist André Perler.kf

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