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Mittagstisch statt einsame Mahlzeiten

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Für mich allein lohnt es sich nicht zu kochen.» Diesen Satz hören Betreuungspersonen von alleinstehenden älteren Menschen ab und zu: Viele Jahre lang kocht zum Beispiel eine Frau für eine grosse Familie. Stirbt der Mann und die Kinder haben eigene Familien, dann fällt dieser Fixpunkt in ihrem Alltag weg. Der zunehmenden Vereinsamung von älteren Menschen will das Projekt Tavolata entgegenwirken. Unter diesem Begriff sind in den letzten fünf Jahren in der Schweiz immer mehr organisierte Tischgemeinschaften entstanden. Bereits gibt es in 15 Kantonen 120 registrierte Mittagstische (siehe Kasten).

Essen und mehr

Die Idee ist einfach: Ein Gastgeber, der gerne für andere Menschen kocht, lädt eine kleine Gruppe von älteren Menschen regelmässig zu sich nach Hause zum Essen ein. Nicht Sternemenüs und Fünf-Gänger stehen dabei im Vordergrund, vielmehr geht es um soziale Kontakte: sich treffen, austauschen und allenfalls weitere Aktivitäten wie Jassrunden und Ausflüge planen.

Im Kanton Freiburg greift Pro Senectute diese Idee nun auch auf und sucht Gastgeberinnen, die bereit sind, solche Tischrunden zu organisieren. Pro Senectute gibt dabei–wie auch bei anderen Tavolatas in der Schweiz–nur den Impuls, ansonsten organisieren sich die Tavolatas selbst und teilen sich Kosten und Arbeiten. Die Gäste beteiligen sich mit 15 Franken pro Mahlzeit an den Unkosten. «Wir haben bisher drei Gastgeberinnen gefunden», sagt Yolande Fasel, Verantwortliche für das Projekt. Mit ihnen habe sie vereinbart, während eines halben Jahrs einmal pro Monat einen Mittagstisch zu veranstalten. «Dann ziehen wir eine Bilanz und schauen, ob sie weitermachen wollen.»

Individuell organisiert

Bis jetzt sind es drei Frauen aus dem französischen Kantonsteil, die das Experiment wagen. Die Pro-Senectute-Mitarbeiterin hofft, dass sich weitere Gastgeberinnen oder Gastgeber melden. «Sie müssen gerne kochen, bereit sein, ihr Haus einer kleinen Gruppe zu öffnen und gerne Kontakt zu älteren Menschen zu haben», sagt sie. Die Gastgeber dürfen auch jünger sein, bei den Gästen möchte Pro Senectute aber vor allem Menschen über 60 ansprechen.

«Die Gastgeber können die weiteren Rahmenbedingungen dann selber bestimmen, zum Beispiel, ob die Mittagsrunde zeitlich beschränkt sein oder ob beim Essen Alkohol ausgeschenkt werden soll.» Die Gäste verpflichten sich, diese Abmachungen einzuhalten. Yolande Fasel geht davon aus, dass das Potenzial für solche Mittagstische im Kanton Freiburg sehr gross ist. «Viele ältere Leute essen alleine zu Mittag und wären froh, etwas Gesellschaft zu haben.» Es steht den Gastgebern auch offen, Leute aus ihrem Bekanntenkreis zum Essen einzuladen oder unbekannte Gäste in die Runde aufzunehmen.

Das Konzept von Tavolata sieht auch Variationen vor: Etwa, dass sich die Mitglieder der Tischgemeinschaft mit Kochen abwechseln oder dass aus dem Mittagessen ein Abendessen wird oder auch, dass nicht einer allein kocht, sondern alle etwas für ein Buffet mitbringen.

Mehr Frauen

Bis jetzt hätten sich nur Frauen als Kandidatinnen für die Gastgeberrolle gemeldet. Zum einen gebe es mehr alleinstehende Frauen, erklärt Yolande Fasel. «Zum anderen ist die Hemmschwelle für Männer wohl höher als bei Frauen.»

 Pro Senectute will die Idee der Tavolatas über die Mitteilungsblätter der Gemeinden bekannt machen. «Wir haben uns zum Ziel gesetzt, in einem Jahr etwa 30 Tische zu haben.» Ob dies realistisch sei, könne sie heute schwer abschätzen.

Weitere Auskünfte und Anmeldung: Pro Senectute: Tel. 026 347 12 40; Mail: yolande.fasel@fr.pro-senectute.ch

Zum Projekt

Ein Netzwerk, das seit fünf Jahren besteht

Tavolata feiert das fünfjährige Bestehen. 2010 initiierte die Kampagne Migros-Kulturprozent mit Tavolata selbst organisierte Tischgemeinschaften für ältere Menschen. Sie sollen die Vernetzung von Menschen im dritten Lebensalter fördern und so zur Stärkung des psychischen und sozialen Wohlbefindens und einer gesunden Ernährung beitragen. In den fünf Jahren haben in der ganzen Schweiz rund 1000 Personen an einem der Mittagstische teilgenommen. Anlässlich des fünfjährigen Bestehens haben die Verantwortlichen des Migros-Kulturprozents eine Studie in Auftrag gegeben. Diese bestätigt, dass die Initiative für die Befragten einen wichtigen Stellenwert hat. In den Kantonen übernehmen jeweils Sektionen von Pro Senectute die lokale Trägerschaft.im

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