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Mittelschüler bringen in Zukunft ihre Computer mit

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Ab Sommer 2022 werden die Schülerinnen und Schüler der Freiburger Mittelschulen den eigenen Computer in den Unterricht mitbringen. Dagegen erwuchs heftiger Widerstand. Nun hat aber der Grosse Rat dem Projekt den Weg geebnet.

Mit einer Volksmotion hatte die Bewegung Klimastreik Freiburg sich dagegen gewehrt, dass Schülerinnen und Schüler der Mittelschulen in Zukunft ihren eigenen Computer zum Unterricht mitnehmen müssen. Diesem Widerstand gegen das Konzept «Bring Your Own Device» (BYOD) schloss sich auch die Vereinigung der Elternvereine aus dem französischsprachigen Kantonsteil an: Sie forderten in einer Petition mit 2500 Unterschriften wie die Volksmotion ein dreijähriges Moratorium für die Einführung.

Der Staatsrat will das Konzept mit der Aufnahme eines Artikels in das Gesetz über den Mittelschulunterricht aufnehmen. Er verschob die Einführung zwar um ein Jahr, will es aber spätestens auf Beginn des Schuljahrs 2022 einführen. Der Grosse Rat ebnete ihm den Weg dazu, indem er am Freitag die Volksmotion mit 61 gegen 28 Stimmen verwarf. Das Konzept wird als Pilotprojekt bereits im Gymnasium Gambach getestet.

In der Debatte hatten die Befürworter der Motion geltend gemacht, dass es für die Einführung einfach ein bisschen mehr Zeit brauche. Grossrat Guy-Noël Jelk (SP, Freiburg) sprach beim Vorhaben des Staatsrats von einem «BYOD plötzlich» und dass der Start im Sommer 2023, drei Jahre nach Eingabe der Volksmotion, passender wäre. Erziehungsdirektor Jean-Pierre Siggen (CVP) stellte aber klar, dass das geforderte dreijährige Moratorium erst ab Genehmigung des neuen Gesetzesartikels in Kraft träte und die Einführung deshalb wohl erst 2026 möglich wäre.

In Deutschschweiz verbreitet

Das doch klare Abstimmungsresultat im Grossen Rat gegen die Volksmotion überraschte. Zahlreiche Grossrätinnen und Grossräte diskutierten während der Debatte untereinander, und möglicherweise hatten Siggens Argumente entscheidenden Einfluss. Von den 19 Parlamentariern, die sich äusserten, sprach sich nämlich eine Mehrheit für die Annahme der Motion und somit gegen die Einführung 2022 aus. Dabei zeigte sich auch, wie die Meinungen entlang der Sprachgrenze auseinandergingen.

Während sich alle deutschsprachigen Ratsmitglieder für eine schnelle Einführung von BYOD an den Mittelschulen aussprachen, unterstützten fast alle französischsprachigen die Volksmotion. Es war dies ein Spiegelbild der Situation auf nationaler Ebene. Insgesamt haben 79 von 138 Schweizer Gymnasien das Konzept BYOD bereits eingeführt: 58 Prozent. In der Deutschschweiz sei es schon zu mehr als 80 Prozent der Fall, erklärte Staatsrat Siggen. «Es ist also keine Revolution, und Freiburg ist auch nicht Pionier.»

Keine Eile

Die Unterstützer der Volksmotion erwähnten eine Reihe von Argumenten gegen eine Einführung im nächsten Jahr. «Braucht es den Bildschirm überall?», fragte Romain Collaud (FDP, Massonnens). «Nehmen wir uns Zeit. Zuerst sollte die Nutzung des Computers in den Unterricht aufgenommen und richtig kennengelernt werden. Das Konzept muss von der Primarschule bis zur Orientierungsstufe 2 kohärent sein.» 

Auch Benoît Rey (CSP, Freiburg) meinte, es bestehe keine Eile. «Man muss erst prüfen, welche Rolle das neue Werkzeug im Unterricht spielen soll. Es darf kein digitaler Graben entstehen.» Antoinette de Weck (FDP, Freiburg) sagte, dass eine Mehrheit ihrer Fraktion die praktischen Erfahrungen als problematisch erachte. Lehrkräfte würden zu viel Zeit verlieren, der Bildschirm lenke vom Unterricht ab, es sei für viele zu teuer, der Mehrwert sei fraglich, und Studien hätten ergeben, dass Schüler ohne Computer bessere Resultate erzielten.

Kirthana Wickramasingam (SP, Bulle) wies auf die Umweltbelastung durch den erhöhten Materialaufwand hin. Und sie forderte präzise Bildungsziele: 

Man kauft kein Auto, bevor man es fahren kann.

Kirthana Wickramasingam
SP-Grossrätin

Für OS genehmigt

Katharina Thalmann Bolz (SVP, Murten) will hingegen bei der Umsetzung des Konzepts «keine unnötige Verzögerung». Sie erwähnte den Pilotbetrieb im Gambach, der von einer Begleitgruppe evaluiert werde. Es handle sich beim Computer um ein didaktisches Hilfsmittel, das an der Primarschule und der Sekundarschule bereits seinen Platz habe. Daniel Bürden (CVP, Plaffeien) erinnerte daran, dass der Grosse Rat letztes Jahr eine Motion von ihm und Urs Perler (CSP, Schmitten) angenommen habe, mit der jeder OS-Schüler in Zukunft einen eigenen Computer zur Verfügung haben wird. «Entwicklung und Fortschritt sind nicht aufzuhalten», sagte er. «Es braucht diese Kenntnisse beim Eintritt ins Berufsleben.»

Urs Perler ergänzte, dass 85 Prozent der Mittelschüler schon heute ihren Computer nutzen würden. «Man muss sich an der Welt der Jugendlichen orientieren», sagte er. Auch Esther Schwaller-Merkle (CVP, Düdingen) plädierte für eine schnelle Einführung. «Man kann nicht den Computer im obligatorischen Unterricht flächendeckend einführen und dann den Anschluss nicht garantieren.» André Schneuwly (Freie Wähler, Düdingen) berichtete als Mitglied der Begleitgruppe von positiven Rückmeldungen. «Bis Sommer 2022 ist noch genügend Zeit, das gut vorzubereiten.»

Finanzhilfen möglich

Grégoire Kubski (SP, Bulle) hatte auf die wirtschaftlichen Folgen hingewiesen, wenn alle Schüler der Mittelschulen einen eigenen Computer bräuchten. Staatsrat Jean-Pierre Siggen versicherte, dass die Chancengleichheit gewährleistet bliebe. Es gebe Stipendien, und bei Härtefällen könnten Darlehen gewährt, das Schulgeld könne erlassen oder eine Computer-Börse eingeführt werden.

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