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Mobiles Team für Transporte und Notfälle

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Die Spitallandschaft verändert sich: Immer mehr Dienste des Freiburger Spitals HFR werden im Kantonsspital zentralisiert. Das hat zur Folge, dass oft Patienten von einem Spital ins andere transportiert werden. Bei schweren Fällen ist es notwendig, dass ein Arzt die Transporte begleitet. Der Kanton schafft dafür nun am Kantonsspital einen Transportdienst, der alle HFR-Standorte miteinander verbindet. Die für diese Transporte verantwortlichen Ärzte kommen auch bei schweren Notfällen zum Einsatz: Sie werden zusätzlich zu den Ambulanzen aufgeboten.

Der Kanton und das Freiburger Spital haben die beiden Projekte, welche sich TIM (Transporte) und SMUR (Notfalldienst) nennen, gestern vorgestellt.

Abgespecktes Projekt

Zur Erinnerung: 2011 war der Gesetzesvorentwurf für die präklinische Notfallversorgung in die Vernehmlassung gegangen. Im Mittelpunkt stand damals die Schaffung des SMUR als Unterstützung der notärztlichen Grundversorger. Damals war auch geplant, einen privatrechtlichen Dachverein für die Organisation dieser Notfallversorgung zu gründen und die Kosten zwischen Kanton und Gemeinden aufzuteilen. Die letzten beiden Punkte fanden aber keinen Anklang und wurden nun fallen gelassen. Die Idee von SMUR befürworteten viele Gemeinden und Gesundheitsnetze; See- und Sensebezirk sprachen sich jedoch dagegen aus (siehe Kasten unter Bild).

Standort in Freiburg

Nun soll in rund sechs Monaten ein mobiles Team aus qualifizierten Notfallärzten zur Verfügung stehen, rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche. Der Standort von SMUR wird am Kantonsspital sein. Das Team wird pro Schicht aus einem Arzt und einem Chauffeur, einem Ambulanzfahrer, bestehen. Als Einsatzfahrzeug ist ein Auto vorgesehen, «Typ 4×4», wie Vincent Ribordy, Chefarzt Notfallstation am HFR, an der Pressekonferenz erklärte.

Das Team kommt bei schweren Notfällen zusätzlich zur Ambulanz zum Einsatz. Geht ein Notruf bei der Zentrale 144 ein, hat diese die Möglichkeit, SMUR aufzubieten. Doch auch die Rettungssanitäter der Ambulanz können SMUR anrufen, wenn sie am Einsatzort feststellen, dass der Fall schwerer ist als erwartet.

«Das mobile Team ersetzt die Ambulanz auf keinen Fall», betonte Staatsrätin Anne-Claude Demierre. Es sei aber eine wichtige Unterstützung. Gemäss der Schätzung von Vincent Ribordy werden die mobilen Ärzte rund 150 Mal pro Jahr zum Einsatz kommen.

Dieselben Ärzte werden die kritischen Transporte von Patienten zwischen den HFR-Standorten begleiten. «Das ist das Gute an der Sache», sagte Ribordy. Die Notfallärzte seien so ausgelastet. Gemäss Ribordy werden zusätzlich zu den jetzigen Notfallärzten Ärzte angestellt; es sei aber noch unklar, wie viele. «Wir werden insgesamt fünf Ärzte brauchen, um die 24-Stunden-Versorgung gewährleisten zu können.»

Die Kosten für SMUR und TIM belaufen sich auf rund 1,9 Millionen Franken pro Jahr und werden vollumfänglich vom Kanton übernommen. Nach drei Jahren wird das Projekt evaluiert.

Zahlen und Fakten

SMUR und TIM kosten 1,9 Millionen

Der ergänzende Notfalldienst SMUR wird pro Jahr 350000 Franken kosten; der Kanton wird dies über die gemeinwirtschaftlichen Leistungen finanzieren. In diesem Betrag sind Kosten für das Fahrzeug und die Fahrer enthalten. Die Kosten für den Transportdienst TIM belaufen sich auf 1,5 Millionen Franken; der Kanton hat dem Freiburger Spital den Betrag bereits zugesprochen. Als weitere Ergänzung für den Notfalldienst ist ein Netz aus Grundversorgern, meist Hausärzten, in abgelegenen Regionen geplant. Auch eine Telefontriage ist vorgesehen: Nachts und am Wochenende sollen die Leute anrufen und fragen können, an wen sie sich mit ihrem Leiden am besten wenden. Die Kosten für diese Dienste werden auf 900000 Franken geschätzt, der Staatsrat wird bei der Erstellung des Finanzplanes 2015–2018 darüber entscheiden.mir

Reaktionen: Sense- und Seebezirkler zweifeln den Nutzen von SMUR an

D ie A mbulanz- und Gesundheitsdienste des Sense- und des Seebezirks sind nicht grundsätzlich gegen den mobilen Notfalldienst SMUR. Sie stellen dessen Umsetzung aber stark infrage. Philipp Boschung, Rettungssanitäter und Co-Geschäftsleiter der Ambulanz Sense, nennt drei Bedenken: «Die Notärzte müssten zweisprachig sein, das wird wohl kaum möglich sein.» Er befürchtet auch, dass es nicht genügen wird, wenn nur ein Arzt im Einsatz steht. «Der kann nicht an zwei Orten gleichzeitig sein.» Und er zweifelt daran, dass genügend qualifizierte Notärzte gefunden werden. Ähnliches äussert Peter Portmann, Präsident des Gesundheitsnetzes Sense. «Unser Modell ist effizient und günstig.» In schweren Fällen werde die Rega gerufen, das funktioniere gut. «In einigen Fällen wäre SMUR aber sicher hilfreich.»

Für den Notfalldienst im Sensebezirk arbeiten Ambulanz, Hausärzte und Anästhesiepfleger des Spitals Tafers zusammen. Für Letzteres gibt es eine Vereinbarung mit dem Freiburger Spital HFR. «Wir hoffen, dass wir trotz SMUR weiterhin mit den Anästhesiepflegern von Tafers zusammenarbeiten können», sagt Portmann. Er hoffe auch, dass SMUR nicht zu stark ausgebaut werde. «Es darf nicht zu teuer werden.»

«Nichts für die Peripherie»

Kurt Liniger, Einsatzleiter beim Ambulanzdienst Murten, sieht für den Seebezirk keine Vorteile im mobilen Notfalldienst: «Es ist ein Projekt für die Agglo, den peripheren Gebieten bringt es nichts.» Es würde viel zu lange dauern, bis ein Notfallarzt von Freiburg beispielsweise in Kerzers sein würde. mir

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