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Mobilisierung ist ins Stocken geraten

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Als der Verband des Personals öffentlicher Dienste (VPOD) vor kurzem zu einer erneuten Kundgebung gegen das Sparmassnahmenpaket aufrief, da erhoffte sich Gewerkschaftssekretär Gaëtan Zurkinden 5000 Demonstrierende wie im Juni. Gestern Abend versammelten sich auf dem Rathausplatz nach Schätzungen von Polizei und Beobachtern gegen 800 Personen. Zurkinden sprach von 1000 Teilnehmern und korrigierte später nach Absprache mit seinen Kollegen der Unia auf 1200.

«Es ist ein starkes Zeichen», meinte Zurkinden trotzdem. «Ein Zeichen, das unsere Unzufriedenheit ausdrückt.» Aber auch Zurkinden äusserte gegenüber den FN seinen Unmut, dass der Dachverband Fede die Aktion nicht unterstützt hatte (siehe Kasten). Gegenüber den Kundgebungsteilnehmern sagte er, die 1000 Anwesenden seien ein Mahnzeichen an jene, welche die Aktion nicht unterstützten.

Umzug zu Finanzdirektion

Die Angestellten der öffentlichen Dienste besammelten sich mit Transparenten und Trillerpfeifen auf dem Rathausplatz. Neben einem Lieferwagen, welcher den Organisatoren als Bühne diente, schwebte ein rosarotes Schwein in der Luft, auf dem «Stopp mit der Sparschweinerei» stand. Andere Plakate machten darauf aufmerksam, dass solche Lohneinschnitte in der Schweiz noch nie vorgekommen seien. «Wir sind keine Milchkühe», hiess es anderswo, und die Logopädinnen protestierten gegen das Moratorium für neue Logopädie-Praxen. Ein Plakat bezeichnete den Staatsrat als «Geiselnehmer».

Zuerst sprach VPOD-Präsident Pierre Duffour zu den Anwesenden. Er empörte sich darüber, dass vom Sparplan die Reichen profitierten, und forderte einen Solidaritätsbeitrag für Vermögen ab 20 Millionen Franken. Zurkinden sagte durch den Lautsprecher, der VPOD sei nicht zufrieden mit den Kompromissen, welche der Staatsrat eingegangen sei: «Es ist nötig, dass wir uns damit nicht zufriedengeben.» Der grüne Grossrat Olivier Suter wehrte sich vor allem gegen Einschnitte beim Personalbestand an Schulen; diese Forderung stellte Wolfgang Müller auch für den öffentlichen Gesundheitsbereich.

Die Kundgebung verschob sich anschliessend vom Rathausplatz durch die Lausannegasse zur Finanzdirektion, wo Gewerkschaftsdirektor Zurkinden von den Anwesenden über eine Resolution abstimmen liess. Er forderte, dass die Lohnprogression nächstes Jahr nicht aufgehoben oder im Minimum ab dem 1. Juli gewährt wird, dass der Solidaritätsbeitrag ab einem Minimallohn von 4000 Franken im Monat erhoben wird, und dass genügend Mittel für genügend Stellen zur Verfügung gestellt werden.

Die Kundgebungsteilnehmer, die fast vollzählig den Weg zur Finanzdirektion mitmachten, stimmten den Forderungen mit roten Karten und einem Trillerkonzert zu.

Für einen Moment war der Ärger über Fede vergessen. Auch die Ausführungen von Zurkinden waren durch die Lautsprecher plötzlich besser zu verstehen. Und der stinkende Rauch von den blockierten Bremsen des Kundgebungsfahrzeugs hatte sich auch verzogen. Dieses war in der Lausannegasse wortwörtlich ins Stocken geraten.

Gewerkschaften: Ohne den Dachverband

D ie Demonstration des Verbandes des Personals Öffentlicher Dienste (VPOD) hat gestern ohne die Unterstützung des Dachverbandes der Staatsangestellten (Fede) stattgefunden. Der Fede war direkter Ansprechpartner des Staatsrats, als es um die Ausgestaltung der Sparmassnahmen rund um das Staatspersonal ging. Nachdem der Staatsrat bereit war, in gewissen Punkten dem Fede entgegenzukommen (rund 21 Millionen Franken), wollte dieser sich nicht gegen den ausgehandelten Kompromiss stellen. Er verwies in Mitteilungen auch darauf, dass jedes Jahr wieder neu mit dem Staatsrat verhandelt wird.

Dem Aufruf zur Demonstration des VPOD schlossen sich der Gewerkschaftsbund, die Unia aber auch das Personal der Sozialen Institutionen und die Logopäden an, zum Teil aber aus anderen Motiven. Hingegen stellten sich die Syna und der Lehrerverband hinter die vorsichtige Haltung des Fede. uh

Umfrage

Ist Demonstration gerechtfertigt?

«Finden Sie es richtig, dass das Staatspersonal gegen die Sparmassnahmen des Kantons demonstriert?» Mit einer Online-Umfrage wollen die FN herausfinden, was ihre Leser zur Demonstration der Personalverbände denken. Die Umfrage dauert bis Ende nächster Woche.uh

www.freiburger-nachrichten.ch

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