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Modefotografie zwischen Kunst und Kritik

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Hauptberuflich ist Pascal Corbat aus Düdingen Entwicklungsingenieur bei der Saia-Burgess in Murten, nebenberuflich arbeitet er seit vielen Jahren als Fotograf, und zwar mit äusserst vielseitigen Interessen: Die unberechenbare Sportfotografie hat es ihm ebenso angetan wie die bis ins Detail inszenierte Modefotografie; er fotografiert für KMU ebenso wie für Model-Lookbooks. Der gemeinsame Nenner sind die Menschen: «Mein Hauptinteresse gilt der People-Fotografie», so der 45-Jährige. «Ich will Gefühle vermitteln, Geschichten erzählen und beim Betrachter etwas auslösen.» Und noch etwas ist Corbat wichtig: «Ich will Nein sagen können.» Darum verdient er seinen Lebensunterhalt als Ingenieur und nimmt nur Fotoaufträge an, die ihn ansprechen und kreativ herausfordern.

Nebst diesen Auftragsarbeiten realisiert er auch künstlerische Projekte. Ein solches zeigt er ab Sonntag im Café Le XXe in Freiburg: «Intrusive Thoughts» sind sieben Bilder zwischen Kunst, Fashion und Gesellschaftskritik. Zu sehen ist ein Model in Kreationen der österreichischen Designerin Marina Hoermanseder. Die Kleider sind inspiriert von orthopädischen Hilfsmitteln, wie sie zum Beispiel bei Kriegsverletzungen zum Einsatz kommen. Für Corbat illustrieren sie Themen, die ihn schon lange beschäftigen: die Widersprüche einer Gesellschaft, in der Gewalt so allgegenwärtig ist, dass man sie kaum noch wahrnimmt, und die Oberflächlichkeit der Menschen, die sich treiben lassen «in dem Strom, in dem alle anderen auch schwimmen». In durchorchestrierten Inszenierungen arbeitet der Fotograf diese Themen in seiner Bilderserie heraus: Im Bild «Captured» etwa versinnbildlicht eine USA-Flagge die beengten Grenzen der Gesellschaft, welche die Menschen gefangen halten. Unter dem Titel «Remote controlled robots» lässt Corbat das Model als Roboter posieren, der gedankenlos geradeaus marschiert und tut, was von ihm erwartet wird. Andere Fotografien wie «Media violence» oder «Violence on standby» greifen explizit das Thema Gewalt auf.

Zum Nachdenken anregen

Pascal Corbat weiss, dass er mit seinen Fotoarbeiten nicht die Welt verändern kann. Aber er will zum Nachdenken anregen, das Bewusstsein der Menschen schärfen und sie dazu bringen, mit offenen Augen durchs Leben zu gehen. Dafür nimmt er in Kauf, dass seine Bilder nicht überall auf Zustimmung stossen. Gerade in der Welt der Modefotografie komme so offene Kritik nicht gut an, sagt er. Seine ursprüngliche Idee, die Serie «Intrusive Thoughts» in einem Modemagazin zu veröffentlichen, musste er darum rasch aufgeben. Schliesslich konnte er die Arbeit aber in den künstlerisch orientierten Fine-Art-Magazinen «Storm Magazine» und «W25» publizieren. In Freiburg zeigt er sie jetzt zum ersten Mal öffentlich; eine Ausstellung in London ist geplant.

Die britische Metropole und ihre Modewelt sei für ihn immer wieder inspirierend, so Corbat. Trotzdem hat ihn gerade das Projekt «Intrusive Thoughts» nachdenklich gemacht: Im vergangenen Sommer war er auf Einladung der Designerin Marina Hoermanseder zu Gast an der Fashion Week in Berlin und entdeckte dort eine «Welt aus Kleidern ohne Zweck», wie er sagt, «ein bisschen wie bei Alice im Wunderland». Als Fotograf finde er diese Extravaganz zwar künstlerisch interessant, so Corbat. «Aber es ist eine Scheinwelt, in der ich mich nicht für immer bewegen möchte.»

Café Le XXe,Tivoliallee 3, Freiburg. Vernissage: So., 29. März, 17 Uhr. Bis zum 2. Mai. www.pascalcorbat.ch.

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